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Pressemeldung vom 30.06.2011

14 Kinder in Altenbekener Grundschule mit EHEC infiziert, ohne erkrankt zu sein

In Altenbeken sind weitere 14 Kinder mit dem EHEC-Erreger infiziert. Allerdings, ohne erkrankt zu sein. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts ist das nicht ungewöhnlich. Der potenziell gefährliche EHEC-Erreger O 104: H4 sei von seiner Zusammensetzung her neu und zeige eindeutig Präferenz für Erwachsene. Übersetzt heißt das: Erwachsene, die sich den Erreger einfangen, erkranken deutlich häufiger als Kinder. Kinder können somit mit EHEC infiziert sein und trotzdem gesund bleiben oder nur leichte Beschwerden entwickeln.

In der Woche nach Pfingsten waren drei Schüler im Alter von acht, neun und elf Jahren nachweislich durch EHEC-Bakterien erkrankt und hatten das befürchtete HU-Syndrom entwickelt. Sie hatten weniger Glück. Daraufhin waren vom Paderborner Kreisgesundheitsamt Stuhlproben von allen Kindern gezogen worden, die in der Schule Mittag essen. Insgesamt 30 Schülerinnen und Schüler befinden sich in der offenen Ganztagsbetreuung. 18 Testergebnisse liegen nun vor. Die Bilanz: 17 Ergebnisse sind positiv (EHEC-Erreger nachgewiesen), einmal negativ. Unter den positiven 17 befinden sich die drei erkrankten Kinder. Die Eltern der Kinder werden durch einen Amtsarzt des Paderborner Kreisgesundheitsamtes informiert. Einige konnten bereits erreicht werden. Auch wenn die Kinder gesund sind, dürfen sie nicht zur Schule, da sie so genannte Ausscheider sind. Das heißt: Sie tragen das Bakterium in sich und können es auf der Toilette beim Stuhlgang ausscheiden und damit potenziell andere anstecken.

In Absprache mit dem Robert-Koch Institut werden nun Stuhlproben von allen 500 Kinder gezogen, die auch Mittagessen von der Fleischerei Schröder in Bad Lippspringe gegessen haben. Das Unternehmen belieferte bis zur Schließung am gestrigen Dienstag 24 weitere Kindergärten und Schulen sowie 300 Portionen „Essen auf Rädern“ innerhalb des Kreises Paderborn aus. In einem zweiten Schritt werden dann auch diese 300 Essensbezieher eine Stuhlprobe abgeben müssen. „Die Reihenfolge wurde in Absprache mit dem Robert-Koch Institut mit Blick auf eine mögliche weitere Streuung bzw. begrenzte Laborkapazitäten festgelegt“, sagt Landrat Manfred Müller.

In dem geschlossenen Bad Lippspringer Betrieb ist eine weitere Person nachweislich EHEC-positiv getestet worden.

Das Paderborner Kreisgesundheitsamt wird zusätzlich die Eltern der 500 Kinder befragen. Essenspläne werden abgeglichen. Denn die Spur führt nun verstärkt in den Bad Lippspringer Betrieb. Damit spricht auch nach Einschätzung des Robert-Koch – Instituts nun Vieles dafür, dass eine kontaminierte Essenscharge die Quelle sein könnte. Gleichwohl bleibt auch die Küche der Schule in Altenbeken im Blick. Denn dort waren drei Mitarbeiterinnen, die das Essen ausgegeben haben, positiv getestet worden.

"Sämtliche Ermittlungen zielen weiter darauf ab, die Quelle zu finden und zu schließen“, sagt Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Georg Alles. „Wir werden zusätzliches Personal zur Verfügung stellen, um die sehr aufwendigen Recherchen durchführen zu können“, erklärt Landrat Manfred Müller.

Nach wie vor gilt: Der einzige und beste Schutz ist eine ausreichende Toiletten- und Handhygiene. Die Hände sollten mindestens 30 Sekunden sorgfältig mit Wasser und Seife gewaschen werden. Bei erkrankten Menschen und solchen, die EHEC hatten und noch Keime ausscheiden (schlimmstenfalls über Wochen oder gar Monate, die Zeitspanne ist nicht genau bekannt) wird zusätzlich ein alkoholisches Händedesinfektionsmittel empfohlen. Kinder mit Durchfällen dürfen nach dem Infektionsschutzgesetz nicht in Kindergärten und Schulen geschickt werden. Bei schweren Durchfällen, insbesondere bei Blut im Stuhl, sollte der Kinder- oder Hausarzt aufgesucht werden.


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