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Pressemeldung vom 12.12.2011

Rassismus... Könnt ihr spüren, aber nicht sehen! Oder???

Fotoausstellung „Antirassismus-Kalender 2012“ bis zum 8. Januar im Kreismuseum Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). Wie kann man Vorurteile, Diskriminierung und Ausgrenzung im Alltag sichtbar machen? Mehr als ein halbes Jahr lang arbeiteten Jungen im Alter von 13 bis 16 Jahren aus den Paderborner Stadtteilen Kaukenberg und Stadtheide an der Beantwortung dieser Frage. Daraus entstanden ist ein Kunstkalender zum Thema Antirassismus. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Motive gegen das Schwarz-Weiß-Denken sind bis zum 8. Januar im Sonderausstellungsraum des Verwaltungsgebäudes der Wewelsburg zu sehen.

Kreisdirektor Heinz Köhler dankte bei der Ausstellungseröffnung den jungen Menschen, die mit ihrer Arbeit ein sichtbares Zeichen gegen Antirassismus und Diskriminierung setzen würden. Im Ergebnis sei ein ausdrucksstarker Kalender entstanden, der die Besucher zum Nachdenken anrege und eine Kultur des Hinsehens fördere. Damit passe die Ausstellung sehr gut in die Wewelsburg, die sich auch als interkultureller Lern- und Bildungsort verstehe. „Ihre Arbeit erinnert daran, dass wir auf Ausgrenzung jeglicher Art nicht mit Gleichgültigkeit reagieren dürfen und ständig für dieses Thema sensibilisieren müssen“, sagte Köhler. Gerade der im rechten Spektrum anzutreffenden Glorifizierung der "Volksgemeinschaften" und der Bekämpfung allen Andersseins müsse nachhaltig entgegengewirkt werden. Das sei eines der Hauptanliegen der Wewelsburg und decke sich mit dem Anliegen der Ausstellung.

Möglich geworden ist das Projekt durch das große Engagement der Jugendlichen und die erfolgreiche Zusammenarbeit der drei evangelischen Einrichtungen Integrationsagentur der Diakonie Paderborn-Höxter e.V., Kinder- und Jugendtreff „Arche“ des Ev.-Luth. Matthäusbezirkes Paderborn und Amt für Jugendarbeit des Ev. Kirchenkreises Paderborn. Professionell begleitet wurden sie von Juan Zamalea. Der in Santiago de Cuba geborene Fotograf ist in Havanna aufgewachsen und lebt seit 1997 in Deutschland, zunächst in Berlin und seit 2003 in Paderborn. Er sagt, dass Bilder Geschichten von Menschen erzählen sollen. Diese Bilder tun es nicht zuletzt deshalb, weil alle Beteiligten viel Zeit und Energie investierten.

Zu Beginn befassten sich die Jungen im Alter von 13 bis 16 Jahren im Rahmen eines Wochenendseminars in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 mit den Biografien von Tätern und Opfern, um zu erkennen, welche verheerenden Folgen die Rassentheorie im Nationalsozialismus ausgelöst hat. Dieser historische Aspekt sensibilisierte die Heranwachsenden für ihre eigene Gegenwart: Der Kalender greift Motive des Rassismus aus ihrer heutigen Welt wie Mobbing, Ausgrenzung und Gewalt auf.

Die ausdruckstarken Motive wurden von Juan Zamalea umgesetzt. Über mehrere Monate trafen sich die Jugendlichen wöchentlich im Studio, um mit dem Fotografen an der Umsetzung des Kalenders zu arbeiten. Vieles wurde ausprobiert, verworfen, verändert und neu gemacht. Begeistert zeigten sich alle Jungen von seiner Offenheit und Wertschätzung im Umgang mit ihren Ideen. Mit seiner fotografischen Leidenschaft habe Juan Zamalea sie alle angesteckt und ihnen jegliche Scheu vor der Kamera genommen. Das Projekt habe allen Spaß gemacht, vor allem die Arbeiten im Fotoatelier, beteuerten die Jugendlichen.

Ein Rundgang durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ bietet sich in Verbindung mit dem Besuch dieser Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Kreismuseums an. Der Eintritt ist frei, der Kalender ist im Museumsshop für 8 € erhältlich.

 

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Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

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