Mit viel Leben gefüllt erlebt man das sonst doch eher nüchterne Gebäude der Justizbehörden in Paderborn selten. Gestern aber war so ein Tag: Bereits eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung strömten die Besucher in das Gebäude im Herzen der Stadt. Das Amtsgericht hatte nach Dienstschluss seine Pforten für den vom nordrhein-westfälischen Justizministerium initiierten „Tag des Betreuungsrechts“ geöffnet. „Dass dieses Thema auf ein breites Interesse stößt, hatten wir erwartet. Aber ein derartiger Ansturm hat uns gleichwohl überrascht, aber auch sehr gefreut“, bilanziert der Direktor des Paderborner Amtsgerichts, Günter Köhne, den Tag. Die große Resonanz mit über 500 Besuchern zeige, wie groß das Bedürfnis nach Informationen und Aufklärung sei, so Köhne.
Nach der offiziellen Begrüßung durch Landrat Manfred Müller, den Präsidenten des Landgerichts Paderborn, Klemens Thiemann, und Amtsgerichtsdirektor Günter Köhne begannen die Vorträge rund um das Thema Betreuung und Pflege. Erfahrene Praktiker, Ärzte, Richter und Rechtspfleger standen als Referenten zur Verfügung. Das Spektrum reichte von Demenz- und Suchterkrankungen über die Aufgaben und Pflichten eines Berufsbetreuers bis hin zu „Möbeln, die mitdenken“. Besonders viel Zulauf hatte der Vortrag „Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung“. Rita Moneke, Rechtspflegerin des Amtsgerichts, und Stefan Amsbeck von der Betreuungsstelle des Kreises Paderborn referierten gleich drei Stunden nonstop im überfüllten größten Saal des Hauses und standen anschließend für Fragen zur Verfügung. Auf großes Interesse stieß auch der Vortag von Prof. Dr. Dr. Lübbe, Chefarzt der Cecilien-Klinik in Bad Lippspringe zur Palliativmedizin. Lübbe betonte, dass es nicht das Hauptziel der Palliativmedizin sei, das Leben eines Menschen um jeden Preis zu verlängern. Vielmehr gehe es darum, seine Wünsche, Ziele und sein Befinden in den Vordergrund zu rücken. Die Besucher aller Altersklassen nutzten das Forum, Antworten auf ihre drängenden Fragen zu bekommen. Oftmals entwickelte sich gar eine kontroverse Diskussion, wie etwa zu der Frage „Organspende – ja oder nein?“, die ebenfalls an diesem Tag aufgegriffen und von Daniel Schrader, Vertretung der Deutschen Stiftung Organtransplantation, angeregt wurde. „All diese Themen gehen wirklich jeden an. Ich denke, dass es uns gelungen ist, mit diesem Tag wichtige Impulse zu setzen“, sagt Köhne abschließend. Mehr Infos zum Thema unter www.amtsgericht-paderborn.de.
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