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Pressemeldung vom 15.03.2011

Lust auf Demokratie

Bürgerforum 2011: 400 Paderborner diskutierten im Schützenhof über wichtige Themen der Zeit


Kreis Paderborn (krpb). Menschen für Politik motivieren und begeistern: So lautet das Ziel des Bürgerforums 2011. Im Paderborner Schützenhof war genau diese „Lust auf Politik“ spürbar. 400 per Zufallsverfahren ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Kreis Paderborn diskutierten am vergangenen Samstag einen Tag lang sechs Themenbereiche mit den drängenden Herausforderungen dieser Zeit. „Zukunft braucht Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen“, lautete die Überschrift der Auftaktveranstaltung, die zeitgleich in weiteren 24 Städten und Kreisen in ganz Deutschland statt fand.

„Haben Sie den Mut, sich einzumischen, Ihre Meinung einzubringen. Tragen Sie Ihre Begeisterung in Vereine und Organisationen“, sagte Landrat Manfred Müller bei der Eröffnung, der mit seiner Bewerbung das Bürgerforum 2011 in den Kreis Paderborn geholt hatte. Der Landrat zeigte sich erfreut, dass die Region in diesem bundesweiten Konzert eine tragende Stimme spielen dürfe. Als Zeichen der Verbundenheit erhielt jeder Teilnehmer erst einmal ein geflochtenes Freundschaftsbändchen in den Nationalfarben, was den bundesweiten und auch staatstragenden Charakter des Forums unterstrich. Ein bisschen Stolz, dabei zu sein, kam dann auch auf, als Bundespräsident Christian Wulff in einer Live-Übertragung dazu geschaltet wurde. Demokratie lebe von lebendiger Bürgerbeteiligung. Sie sei ihr Elixier, sagte Wulff, der sich wünschte, dass „aus Wutbürgern Mutbürger“ würden. Die Bürger fühlten sich nicht mehr ausreichend in Entscheidungsprozesse eingebunden. Mit dem Bürgerforum wolle man neue Formen der Bürgerbeteiligung ausprobieren. Genau so sieht das auch Teilnehmerin Annette Lödige-Wennemaring. In den insgesamt sechs Ausschüssen wurde engagiert diskutiert,  (v.l.) Birgit Meier aus Hövelhof, Thomas Münstermann aus Husen, Edith Mathieu aus Bad Lippspringe, Diana Ferrera aus Marienloh und Iris Kuhlencord aus Bad Lippspringe beschäftigten sich mit dem Thema Bildung„Es würden sich mehr Menschen engagieren, wenn man sie fragen würde“, zeigte sich Lödige-Wennemaring überzeugt. Eindrucksvoll belegt wurde ihre These zumindest an diesem Tag. Von Politikverdrossenheit keine Spur. Mit Papier, Stiften und Klebepunkten für das Markieren wichtiger Ideen machten sie die Teilnehmer in Kleingruppen ans Werk. Mit großer Ernsthaftigkeit und hohem Engagement wurde diskutiert und um erste Lösungen gerungen. „Ich gehe mal nicht davon aus, dass meine Worte jetzt direkt dem Bundespräsidenten zugetragen werden. Aber in der Summe trage ich zum Ganzen bei“, meinte Maria Reimer und dürfte damit Vielen aus dem Herzen sprechen. Müdigkeit kam nicht auf. In den Pausen wurden die erarbeiteten Vorschläge von den eigens hierfür bestellten Bürgerredakteuren ein wenig in Form gebracht. Am Ende des Tages standen die ersten Kernforderungen in den sechs Bereichen Demokratie und Bewegung, Familiäre Lebensformen, Integration, Demographie, Solidarität und Gerechtigkeit sowie Bildung:

Die Menschen fühlten sich nach Ansicht der Teilnehmer ohnmächtig und in der Politik zu wenig einbezogen. Eine zu hohe Regelungswut verursache eine gefühlte Entmündigung. Beklagt wurden die schwindende Unterstützung des Ehrenamtes und der steigende Einfluss des Lobbyismus. Insbesondere das Thema Bildung brannte den unter den Nägeln. Ein bundesweit einheitliches Bildungssystem schaffe mehr Chancengleichheit, verhindere ein Bildungsgefälle und beseitige die Problematik der fehlenden Anerkennung von Abschlüssen. Auch würden Lern- und Lehrmittel einheitlich eingesetzt, Kosten eingespart. Solidarisches Handeln müsse gefördert und gefordert werden. Doch wie bringt man Menschen dazu, solidarisch zu handeln? Auch das ist eine der vielen Fragen, die in den kommenden Wochen online in einer eigens hierfür geschaffenen regionalen Plattform diskutiert werden wird. Der Grundstein in allen sechs Themenbereichen ist gelegt. Die Lust auf gesellschaftliche und politische Teilhabe groß. Oder um es mit Moderator Ilja Rep zu sagen: „Es war für mich eine Inspiration, hier in Paderborn gelebte Demokratie zu erfahren“.
Der Paderborner Schützenhof wurde zum Bürgerforum: 400 Teilnehmer diskutierten in Kleingruppen die dringendsten Problemstellungen und erste Lösungsvorschläge für eine gelingende Zukunft
Unter dem Paderborner Motto „Zusammen für die Region - Gut für mich, gut für dich, gut für uns alle“, geht die Arbeit in den kommenden Wochen weiter. Nach Ostern werden alle 25 Städte und Kreise bundesweit online miteinander kommunizieren, Ideen austauschen und Vorschläge entwickeln. Am 14. Mai soll ihre Arbeit der Öffentlichkeit vorgestellt und mit Vertretung n der Politik diskutiert werden.

Das Bürgerforum 2011 ist eine Initiative des Bundespräsidenten in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung. Lokaler Sponsor ist der Paderborn-Lippstadt Airport.


Bild links: In den insgesamt sechs Ausschüssen wurde engagiert diskutiert - (v.l.) Birgit Meier aus Hövelhof, Thomas Münstermann aus Husen, Edith Mathieu aus Bad Lippspringe, Diana Ferrera aus Marienloh und Iris Kuhlencord aus Bad Lippspringe beschäftigten sich mit dem Thema Bildung

Bild rechts: Der Paderborner Schützenhof wurde zum Bürgerforum: 400 Teilnehmer diskutierten in Kleingruppen die dringendsten Problemstellungen und erste Lösungsvorschläge für eine gelingende Zukunft

 

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