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Pressemeldung vom 21.12.2011

„Erkennen, wie wertvoll Frieden ist“ - Buker Husaren spenden 1000 Euro für die Jugendarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge -

Die beiden Weltkriege des vorherigen Jahrhunderts verblassen in der Erinnerung. Für junge Menschen sind sie gefühlte Jahrhunderte her. Der Besuch eines Soldatenfriedhofs kann das schlagartig ändern. Wenn der Blick über ein Meer von Kreuzen gleitet, das Gräberfeld nicht enden will und die wenigen Angaben von jungen Menschen erzählen, die nie erleben durften, wie es ist, eine Ausbildung zu machen und eine Familie zu gründen, dann setzt die Erkenntnis ein, wie wertvoll Frieden ist. Genauso erging es dem Trompeterkorps der Buker Husaren bei ihrem Besuch in der russischen Metropole St. Petersburg. Gemeinsam mit Freunden und Angehörigen besuchten sie auch den deutschen Soldatenfriedhof in Sologubovka nahe der russischen Millionenstadt. Über 40.000 gefallene, deutsche Soldaten wurden aus weiten Teilen Russlands hierher gebracht, um ihre letzte Ruhe zu finden, den Angehörigen einen Ort der Trauer zu ermöglichen. Die Reisegruppe entschloss sich, die Reste der Reisekasse für die Pflege von Soldatenfriedhöfen zu spenden. Landrat Manfred Müller in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisverbandes Paderborn im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge konnte jetzt im Paderborner Kreishaus einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro entgegennehmen.

Sven Scharnhorst, Standartenträger der Buker Husaren und Organisator der Reise, erzählte eindringlich von dem Besuch auf dem russischen Friedhof, der nach Abschluss weiterer Zubettungen über 80.000 deutschen Soldaten eine letzte Ruhestätte bieten wird. In dieser Kriegsgräberstätte sind bislang die Namen und Lebensdaten von mehr als 32.000 identifizierten Gefallenen auf Granitsteinen dokumentiert. Die Husaren legten dort einen Kranz nieder, „mit musikalischer Begleitung in Uniform, was für uns alle sehr bewegend war“, erinnert sich Scharnhorst. Auch die Leiterin der Stätte, Lisa Lemke, habe sich sehr beeindruckt gezeigt. Eine komplette Abwicklung, vom Auffinden eines Soldaten bis zur Neubestattung, koste rund 100 Euro im Durchschnitt. Nur durch Spenden könne eine so wichtige Arbeit unterstützt und gewährleistet werden.

Auch zwei Buker Soldaten liegen dort begraben. Darunter Aloysius Potthast, der einen Tag vor seinem 20. Geburtstag sein Leben lassen musste. Für die Buker Husaren war die Reise somit auch eine Spurensuche, die sie verändert hat. Landrat Manfred Müller sicherte ihnen zu, mit der Spende die Jugendarbeit des Volksbundes zu unterstützen. „Soldatenfriedhöfe sind auch Lernorte der Geschichte“, betonte Müller. Wenn Mütter und Väter oder die Großeltern nicht mehr erzählen könnten, wie Krieg sich anfühle und was Krieg alles zerstöre, können solche Friedhöfe nachfolgende Generationen daran erinnern, dass Frieden nicht selbstverständlich sei sondern Frieden und Freiheit erarbeitet und gesichert werden müssten. Der Kreisverband organisiere deshalb in Zusammenarbeit mit Schulen Workcamps und Fahrten zu Kriegsgräberstätten. „Wenn unsere Jugendlichen dann vor dem Grab eines Gleichaltrigen stehen, schafft das Bewusstsein, wie wertvoll Frieden ist“, bekräftigte Müller.

 

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