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Pressemeldung vom 01.08.2011

Kirsten John-Stucke neue Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). Die 44-jährige Kirsten John-Stucke ist neue Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg. Landrat Manfred Müller übertrug der Historikerin jetzt die Aufgabe, das Kreismuseum zu führen und weiter zu entwickeln. John-Stucke hatte über 10 Jahre lang als Stellvertreterin dem langjährigen Leiter des Kreismuseums Wewelsburg, Wulff E. Brebeck, zur Seite gestanden, der im Juni seiner schweren Erkrankung erlag. Beide arbeiteten in den vergangenen Jahren gemeinsam an der Aufgabe, die Wewelsburg zu einer international anerkannten Museums- und Gedenkstätte und zu einem aktiven Lernort auszubauen.

Nicht nur die nationale bis internationale Fachwelt horchte auf, als im April vergangenen Jahres die neue Ausstellung „Wewelsburg 1933 – 1945. Erinnerungs- und Gedenkstätte – Ideologie und Terror der SS“ in den eigens dafür umgebauten Räumlichkeiten des ehemaligen Wachgebäudes eröffnet wurde. In der ständigen Ausstellung werden alle weltanschaulich-ideologischen und verbrecherischen Facetten der SS auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes präsentiert. Sie entspricht mit ihren dreidimensionalen Objekten und Medieneinheiten den Anforderungen einer modernen, museal geprägten Gedenkstättenkonzeption und soll deshalb auch neue Besuchergruppen ansprechen. Der Landrat möchte das Museum weiterhin als ständigen Impulsgeber für Demokratie und Völkerverständigung, gerade für die junge, europäische Generation verstanden wissen. Wewelsburg müsse auch in Zukunft den Schulen und internationalen Begegnungen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sei nach den Jahren der intensiven Fortentwicklung der Dokumentation über die Nazizeit auch wieder ein besonderes Augenmerk auf die Aufarbeitung der regionalen Geschichte im Kreismuseum, zum Beispiel mit Sonderausstellungen, zu legen. Im Kreismuseum Wewelsburg ist auch das Historische Museum des Hochstifts Paderborn untergebracht. In insgesamt 29 Räumen wird die Geschichte des Paderborner Landes von den Anfängen der Besiedlung bis zur Säkularisation 1802 nachgezeichnet. Beide Säulen mit ihrer Vielfalt und Gegensätzen an musealen Angeboten und kulturellen Veranstaltungen bilden das Profil des Kreismuseums, das John-Stucke in den kommenden Jahren weiter schärfen und herausarbeiten wird.

Der Landrat und Kreisdirektor Heinz Köhler als Kulturdezernent freuen sich, dass mit John-Stucke das Lebenswerk Wulff Brebecks nun seine Fortsetzung findet und vor allem jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, sich mit dem Lernen aus der Geschichte zu befassen. „Wir sehen unsere Aufgabe darin, dass junge Menschen und somit die Entscheidungsträger von morgen sich in der demokratischen Gesellschaft verorten und sich gegen jede Form von Hass, Intoleranz, Diskriminierung und Antisemitismus einsetzen“, sagt Müller.

John-Stucke beschäftigte sich bereits während ihres Studiums der Neueren Geschichte, der Publizistik und Deutschen Philologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit der Geschichte der Wewelsburg. Das Thema ihrer Magisterarbeit lautete „Häftlinge im Konzentrationslager in Wewelsburg unter besonderer Berücksichtigung der Ernsten Bibelforscher“. Von 1990 bis 1993 arbeitete sie als pädagogische Mitarbeiterin für die Dokumentation „Wewelsburg 1933 – 1945. Kult- und Terrorstätte der SS.“ Nach einem zweijährigen wissenschaftlichen Volontariat am Morgenstern-Museum in Bremerhaven kehrte sie 1995 als wissenschaftliche Fachkraft in das Kreismuseum Wewelsburg zurück, das sie seit 1999 stellvertretend geleitet hat.

Kirsten John-Stucke hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Wewelsburg im Nationalsozialismus, zur Geschichte des KZ Niederhagen und den Häftlingengruppen, zur pädagogischen Arbeit der Gedenkstätte und zur Erinnerungskultur der Wewelsburg heraus gegeben. Sie ist Vorstandsmitglied des Arbeitskreises NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW e.V. und Mitglied im Beirat des Altertumsvereins Paderborn e.V. und im wissenschaftlichen Projektbeirat NS-Dokumentation Vogelsang.

 

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