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Pressemeldung vom 08.07.2011

Meine Großeltern, die Nazis?! - Eine exemplarische Familiengeschichte Moritz Pfeiffer referiert am Donnerstag, 14. Juli um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg über den Umgang der Deutschen mit der eigenen Familiengeschichte zwischen 1933 und 1945

Kreis Paderborn (krpb). Obwohl die deutsche Bevölkerung im Allgemeinen gut über Geschichte und Verbrechen des Nationalsozialismus informiert ist, herrscht in den meisten Familien großes Unwissen über die Erlebnisse und die Rolle der eigenen Eltern oder Großeltern während der Nazizeit. Dabei bietet die innerfamiliäre Beschäftigung mit der NS-Zeit viele Anknüpfungspunkte, um zu verstehen, wie „ganz normale Menschen“ für eine verbrecherische, totalitäre Ideologie begeistert werden konnten.

Exemplarisch hat Moritz Pfeiffer, Historiker und wissenschaftlicher Volontär im Kreismuseum Wewelsburg, seine eigene Familiengeschichte zwischen 1933 und 1945 aufgearbeitet. Ohne die eigenen Großeltern aus sicherer historischer Distanz pauschal verurteilen zu wollen, noch mit der Intention, sie von individueller Schuld freizusprechen, beinhaltet der Vortrag Methoden und Chancen einer innerfamiliären Vergangenheitsbewältigung. Sachlich und differenziert werden Fragen beantwortet, die in vielen Familien aufkommen: Was haben die eigenen Vorfahren in der Zeit des Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg erlebt? Wie gehen Sie damit um?

Forschungen und Umfragen belegen: Das Wissen der Deutschen um den Nationalsozialismus und seine Verbrechen ist losgelöst von den zu dieser Zeit lebenden Eltern oder Großeltern. Die Hälfte aller Deutschen geht davon aus, die eigenen Vorfahren hätten dem Nationalsozialismus kritisch bis ablehnend gegenübergestanden. Nicht wenige halten ihre Eltern oder Großeltern für aktive oder passive Widerstandskämpfer. Gerade einmal sechs Prozent der Deutschen können sich vorstellen, dass es in der eigenen Familie überzeugte Nazis gegeben hat. Die eigene Familiengeschichte zwischen 1933 und 1945 wird oftmals ausgeklammert.

Moritz Pfeiffer spricht am Donnerstag, 14. Juli 2011 über die deutsche „Opa war kein Nazi“-Mentalität, Chancen und Möglichkeiten einer differenzierten Aufarbeitung der eigenen NS-Familiengeschichte. In seinem Fallbeispiel wird deutlich: Nationalsozialismus und Holocaust sind Familiengeschichte.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, das Kreismuseum Wewelsburg an diesem Tag bis Vortragsbeginn geöffnet.

Weitere Infos finden unter www.wewelsburg.de.

 

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33102 Paderborn

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