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Pressemeldung vom 09.12.2011

Risikofaktor Mann - Infoveranstaltung der Arbeitsgruppe Männergesundheit der Kommunalen Gesundheitskonferenz macht Männern Mut zur Vorsorge -

Kreis Paderborn (krpb). „Wenn 35 Männer zusammen stehen, kann man davon ausgehen, dass einer von ihnen an Prostatakrebs stirbt“. Was für ein Satz. Gesagt hat ihn Professor Dr. Dr. Martin Hörning, Leiter der Arbeitsgruppe Männergesundheit der Kommunalen Gesundheitskonferenz unter Vorsitz von Landrat Manfred Müller. Doch Hörning will keine Angst verbreiten sondern Männern Mut machen, auf ihre Gesundheit zu achten. Denn wenn Männer regelmäßig ihre Vorsorgetermine wahrnehmen würden, könnten viele männliche Erkrankungen wie z.B. der Prostata- oder Darmkrebs rechtzeitig entdeckt und behandelt oder zumindest der „Flurschaden“ begrenzt werden. Menschliche Dramen könnten vermieden werden, den Männern Tod und Tortur erspart bleiben.

Genau diese Zielsetzung schreibt sich die Arbeitsgruppe Männergesundheit auf ihre Fahnen und hatte deshalb zu einer Informationsveranstaltung ins Paderborner Kreishaus geladen. Immerhin fast 50 Männer kamen, um sich von Stephan Schulte und Peter Linden, beide Fachärzte für Urologie des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn, im Großen Sitzungssaal des Paderborner Kreishauses über die „Männergesundheit unter urologischen Aspekten“ zu informieren. Wie der Titel, so die Männer: Sperrig sind sie. Nur ein Bruchteil von ihnen nimmt regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil. Auch deshalb sterben sterben Männer im Schnitt ca. fünf bis sechs Jahre früher als Frauen. Deutlich wurde auch, was eigentlich bekannt sein sollte: Eine gesündere Ernährung, Vermeidung von Übergewicht, kein Tabak und weniger Alkohol und einen festen Platz für Bewegung im Alter sind schon die halbe Miete, um gesund durchs Leben zu kommen. Die Männer haben die Wahl. Jeden Tag. Wie die Frauen. Doch machen Männer davon zu wenig Gebrauch.

Stephan Schulte informierte zu Beginn über den Katalog an kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen, die von den Krankenkassen natürlich auch deshalb angeboten würden, um hohe Behandlungs- und Folgekosten zu sparen. Für Männer kostenlos ist der Check-up ab 35 Jahren. Deutschland ist zudem das einzige Land, das kostenlose Hautkrebsuntersuchungen anbietet: Für Männer ab 35 alle zwei Jahre. Ab 45 sollten Männer jährlich zur Prostatauntersuchung gehen. Ab 50 bekommt Mann einmal jährlich eine kostenlose Darmkrebsvorsorge. Ab einem Alter von 55 werden auch eine Darmspiegelung und Stuhluntersuchungen angeboten.Linden

Doch nur 17 Prozent der Männer ab 35 Jahren machen davon Gebrauch. Dabei „sterben Männer früher und werden häufiger krank. Schon das Mannsein an sich ist ein Krankheitsrisiko“, sagt Stephan Schulte. Das liegt natürlich auch an Risikofaktoren wie Stress, Rauchen, ungesunde Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Der häufigste Krebs mit 20,3 Prozent ist der Prostatakrebs, gefolgt vom Darmkrebs mit 16,3 Prozent und dem Lungenkrebs mit 15,9 Prozent. Die gute Nachricht: Die meisten Krebsarten können, rechtzeitig entdeckt, erfolgreich behandelt werden. Eher selten – mit 2,1 Prozent – ist der Hodenkrebs. Er ist der häufigste bösartige Tumor bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren. Wird er früh erkannt und behandelt, betragen die Heilungschancen fast 100 Prozent. Bleibt er unbehandelt, stirbt der Mann.

Peter Linden riet den Männern deshalb auch, ihre Hoden regelmäßig auf Unebenheiten oder Knoten zu untersuchen, allgemein auf ihren Körper zu achten. Doch er weiß: Hier gilt es, dicke Bretter zu bohren. Denn Männer sind Vorsorgemuffel, verstehen die Medizin als eine Art Reparaturbetrieb. „Ich gehe nur zum Arzt, wenn ich krank bin“ ist der meist genannte Grund, warum Männer Vorsorgetermine meiden. Der Arztpraxis fern bleiben sie auch, „weil ihnen die Untersuchung unangenehm ist“. An dritter Stelle steht die Angst vor der Diagnose, nach dem Prinzip „Kopf in den Sand stecken“: Was ich nicht weiß, kann mich auch nicht beschäftigten oder beunruhigen. Also das nicht „Wahrnehmen wollen“. Wenn Männer dann endlich zum Arzt gehen, sagen sie sehr oft: Ich habe mir schon gedacht, dass was nicht stimmt“, berichtete Linden. Und bringen sich um die Chance, ihr Leben zu retten oder einigermaßen heil aus der Geschichte raus zu kommen. Wie man es besser und gut machen kann, zeige das Beispiel Lance Armstrong: Mit 25 wurde bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert. Dann wurden Metastasen in der Lunge und im Gehirn entdeckt. Der Mann ging zum Arzt und gewann anschließend sieben Mal die Tour de France. 

Bildunterzeile (Bild rechts):

Peter Linden macht Männern Mut zur Vorsorge

 

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