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Pressemeldung vom 13.05.2011

Landrat Manfred Müller: „Solidarität mit Briten ist keine Einbahnstraße - Diskussion geht in die falsche Richtung“

Kreis Paderborn (krpb). „Die Feuerwehreinsätze in der Senne kosten Geld. Ich habe Verständnis für die Sorgen um die damit verbundenen finanziellen Belastungen. Doch die Diskussion geht mir in eine falsche Richtung“, sagt Landrat Manfred Müller. Die Ursache für die Brände an unterschiedlichen Stellen sei nicht genau zu ermitteln. Gleichwohl könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Schießübungen der Briten dazu beigetragen und im Boden verborgene Blindgänger bestehende Brände weiter angefacht hätten. Im Gespräch vor Ort habe er von Einsatzkräften von kleineren Explosionen solcher Munition berichtet bekommen. In diesem Zusammenhang von "Schuld" zu sprechen, halte er jedoch nicht für gerechtfertigt. Auch müsse daran erinnert werden, dass der Truppenübungsplatz für das Üben des Militärs genau dafür bereit stehe. „Das Trainieren und die Schießübungen können Soldatenleben retten. Solidarität mit den Briten ist keine Einbahnstraße“, betont Müller.

Es dürfe nicht vergessen werden, welche bedeutende, auch wirtschaftliche Rolle die Briten für die Region spielen, so Müller weiter. Die regionale Politik bemühe sich derzeit um einen möglichst späten Abzugstermin. Vor diesem Hintergrund die Briten aufgrund der tendenziell feuergefährlichen Schießübungen in eine Ecke zu drängen, sei nicht in Ordnung. „Hier muss ich meinem früheren Klassenlehrer und ansonsten als Mahner sehr geschätzten "Pro grün" Vorsitzenden Fritz Buhr widersprechen“, so Müller.

Gerade in der jetzigen Situation sei das Trainieren und die Schießübungen vor den unmittelbar bevor stehenden Einsätzen in Afghanistan ausgesprochen wichtig. Die Sicherheit, die Gesundheit, ja sogar das Leben von Soldaten im Kampf gegen Taliban-Partisanen könnten davon abhängen. Die Bundeswehr habe - gestützt durch eine breite Mehrheit des Bundestages - in Afghanistan einen ähnlichen Auftrag im Dienste der Weltgemeinschaft. Deswegen habe er grundsätzlich Verständnis für die Notwendigkeit der Schießübungen. Man wisse aus Untersuchungen, dass die Zahl der Gefallenen und Schwerverletzten im Einsatzgebiet umso höher ausfalle, je untrainierter sie dort einträfen. „Insbesondere in den ersten zwei Wochen sterben Soldatinnen und Soldaten oder werden schwer verletzt, wenn sie nicht ausreichend Gelegenheit hatten, sich auf den Einsatz vorzubereiten“, erläuert Müller. Im Vergleich der betroffenen Rechtsgüter seien die Beeinträchtigung der Natur und ein Feuerwehreinsatz im Einzelfall hinnehmbar.

Selbstverständlich müsse alles getan werden, um Flächenbrände dieser Art in Zukunft zu verhindern. Noch am Einsatztag habe er mit dem britischen Verbindungsoffizier Ian Grant über die Einschränkung der Schießübungen (Verzicht auf Leuchtspurmunition und Pyrotechnik) bis zum Zeitpunkt der Entschärfung der extremen Trockenheitssituation in der Senne verhandelt. Er sei sehr dankbar, für dieses Entgegenkommen, zu dem die Briten auf dem Gelände nach den Zusatzvereinbarungen zum Nato-Truppenstatut nicht verpflichtet gewesen seien. In der nächsten Woche werde eine Partnerschaft zwischen der Britischen Garnison und dem Paderborner Bürgerschützenverein besiegelt. Partner könnten auch schwierige Situationen freundschaftlich meistern. „Wir werden auch diese Situation klären“, zeigt sich Müller überzeugt.

Die Prüfung der Kostenregelung durch alle beteiligten Kommunen sei durch ihn noch am Tag des Einsatzes beauftragt worden. Sie sei eindeutig. „Die Kosten sind solidarisch von den beteiligten Städten und Gemeinden und vom Kreis zu tragen“, so Müller. Gleichwohl werde er sich unabhängig davon aufgrund der Größenordnung des Schadensereignisses auch an das Bundesvermögensamt mit der Bitte um finanzielle Unterstützung wenden.

„Ich danke allen Feuerwehreinsatzkräften, die durch ihre hohe Einsatzbereitschaft und ihr Können eine weitere Ausbreitung der Brände verhindert haben“, erklärt Müller abschließend. Das neue System, vor Ort Brunnen zu errichten, um Tanklöschfahrzeuge betanken zu können, habe gut funktioniert und sich bewährt.

 

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