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Pressemeldung vom 11.05.2011

Entwarnung in der Senne: Brände sind gelöscht, Natur wird sich sehr bald wieder regenerieren - Briten verzichten ab sofort auf Leuchtspurmunition und Pyrotechnik -

Kreis Paderborn (krpb). Die Brände in der Senne sind gelöscht. Das letzte Tanklöschfahrzeug hat die Senne gestern Abend um 21 Uhr verlassen. Insgesamt 4 km² Fläche des Truppenübungsplatzes fielen dem Feuer zum Opfer. Betroffen sind in erster Linie Heideflächen, die sich sehr schnell regenerieren werden. Am Rande sind auch Teile des Hochwaldes tangiert. Hier steht eine Bestandsaufnahme noch aus. So lautet das erste Fazit von Landrat Manfred Müller, der heute Morgen ins Paderborner Kreishaus eingeladen hatte, um das Brandgeschehen aufzuarbeiten und erste Konsequenzen zu ziehen. Mit dabei war auch der Britische Verbindungsoffizier Ian Grant, der zusicherte, dass die Briten ab sofort auf den Einsatz von Leuchtspurmunition und Pyrotechnik verzichten, „bis sich die Lage wettertechnisch entspannt hat“, so Grant.

Grant warb gleichzeitig um Verständnis, dass der Übungsbetrieb komplett nicht eingestellt werden könne. „Welchen Übungsteil soll ich herausnehmen“, so Grant. Auf dem Truppenübungsplatz erhalten die britischen Soldaten ihr letztes Vorbereitungstraining, bevor es nach Afghanistan gehe. Und „das ist überlebensnotwendig“, so Grant.

„Die Ursache der Brände ist nach wie vor unbekannt“, bekräftigte Kreisbrandmeister Bernhard Lücke. Hauptprobleme seien die extreme Trockenheit und der immer wieder auffrischende Wind gewesen. Um exakt 12:37 Uhr habe der „Defence Fire and Rescue Service“ – das ist die britische Militärfeuerwehr – um deutsche Hilfe gebeten. Sämtliche verfügbaren Tanklöschfahrzeuge aus den Kreisen Paderborn, Gütersloh und Lippe insgesamt – 30 – waren seit dem frühen Nachmittag im Einsatz. Wertvolle Dienste leisteten auch der 8000 l Behälter des Technischen Hilfswerks (THW) und ein Tanklastzug der Firma Stute mit einem Fassungsvermögen von 30.000 l. An insgesamt vier Stellen waren Brunnen errichtet worden, um die Tanklöschfahrzeuge befüllen zu können. Insgesamt 350 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Kritisch sei die Situation gegen 14:30 Uhr geworden, als die Brände auf den angrenzenden Kiefernwald überzugreifen drohten. „Das war eine heftige Viertelstunde, Bäume brannten wie Fackeln“, so Lücke. In dieser Situation habe man einen Löschhubschrauber bestellt, der allerdings eine Vorlaufzeit von ein bis vier Stunden gehabt hätte. Parallel dazu überflog ein Polizeihubschrauber das Gebiet. „Da die Situation unter Kontrolle war, konnte der Löschhubschrauber um 16:38 Uhr wieder abbestellt werden“, so Lücke.

„Die Natur in der Senne wird sich von den Schäden bald erholt haben“, berichtete Umweltdezernent Martin Hübner, der Kontakt mit der Biologischen Station Senne aufgenommen hat. Dort habe man bestätigt, dass die Senne seit Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen brenne und gerade das zu einer Artenvielfalt bzw. zur Stabilisierung des Ökosystems beigetragen habe. „Das jetzige Geschehen ist nicht als dramatisch einzustufen“, so Hübner. Im Naturschutz gebe es den Begriff der Feuerökologie, erläuterte Hübner.. Man lege gezielt Brände, aber natürlich im Winter, bei trockenem Frost

Kreisbrandmeister Bernhard Lücke appelliert noch einmal an die Bevölkerung, nicht nur in der Senne sondern auch allgemein im Wald – vor allem bei extremen Trockenheiten wie sie derzeit herrsche – nicht mit offenem Feuer zu hantieren und keine Flaschen weg zu werfen, die wie ein Brennglas fungieren könnten.

 

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