Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ am Sonntag, 11. Dezember in der Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). Besucher der Wewelsburg können am Sonntag, den 11. Dezember mit Hilfe der Museumspädagogen die neue Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ kennen lernen. Die öffentliche Führung startet um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer im ehemaligen Wachgebäude.

Die öffentliche Führung durch die Dauerausstellung bietet einen ausführlichen und informativen Einblick in das dunkle Kapitel der Wewelsburg, in ideologische Grundlagen der Schutzstaffel (SS) der NSDAP und deren verbrecherische Konsequenzen. Zugleich wird in den Räumlichkeiten im ehemaligen Wachgebäude der Opfer des menschenverachtenden und mörderischen Regimes gedacht. Inhaltlich endet die Dauerausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet u. a. die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern.

Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt im ehemaligen Turn- und Fechtsaal der SS, wo die thematische Einführung mit einer Betrachtung des Schlüsseljahrs 1941 und einer chronologischen Übersicht der Ereignisse von 1923 bis heute beginnt.

Im ehemaligen Kasino des Wachgebäudes werden Weltanschauung – Mentalität – Verbrechen der SS beleuchtet.
Den architektonischen Größenwahn veranschaulichen Reproduktionen der Baupläne an den Fenstern des von KZ Häftlingen geschaffenen Arkadenganges. Die Größe und Gestalt der vorgesehenen Anlage zeigen Himmlers Vorstellungen von der Bedeutung der SS in einem künftigen „großgermanischen“ Reich. Die obersten SS-Führer sollten das Zentrum der Macht bilden.

Dem Arkadengang schließt sich ein von KZ-Häftlingen gebauter runder Weinkeller an. Ein angemessener Vorrat an Wein und Spirituosen gehörte zu den klischeehaften Vorstellungen Himmlers und Bartels´ von einer traditionsbewussten, standesgemäßen Residenz der SS-Gruppenführer. In der SS-Burgmannschaft war zeitweilig die Funktion eines „Kellermeisters“ samt Stellvertreter vorhanden.

Nach der Flucht der SS aus Wewelsburg im März 1945 stießen Dorfbewohner laut Gemeindechronik in der gesprengten Burg auf 40.000 Flaschen Wein und Sekt.

Vom Weinkeller steigen die Besucher hinauf in den Schlossgraben der Burg. Von dort aus können die erhaltenen SS-Räume „Gruft“ und „Obergruppenführersaal“ besichtigt werden.

Das Konzentrationslager in Wewelsburg und seine Insassen hat die nächste Ausstellungseinheit zum Inhalt. Die Auseinandersetzung mit der Erinnerung beschließt den Rundgang an diesem Nachmittag.

Entgelt für die Führung: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro