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Pressemeldung vom 12.10.2012

„Mit Herzblut und Erfahrung“ - Mr. Beschäftigungs- und Berufsförderung geht von Bord: Hermann-Josef Bentler in den Ruhestand verabschiedet –

Kreis Paderborn (krpb). Kleine Alltagsgeschichten in Form von Videosequenzen flimmerten über die Bildschirme im Paderborner Kreishaus. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, Kollegen und Weggefährten, erhoben sich von den Plätzen, um einem Mann zu applaudieren, der es sich zur Berufs- und Lebensaufgabe gemacht hat, arbeitslose Menschen wieder in Brot und Arbeit zu bringen. Der stellvertretende Geschäftsführer des Jobcenters Paderborn, Hermann-Josef Bentler, geht nach 27 Jahren beim Kreis Paderborn in den Ruhestand. In dieser langen Zeit hat er Netzwerke gebaut, viele „Türklinken geputzt“, um insbesondere den Schwächsten wieder Hoffnung und Perspektiven zu geben. Sein Name ist untrennbar mit dem Förderprogramm „Bausteine zur Berufsintegration für arbeitslose Sozialhilfeempfänger“ verbunden, das über 10 Jahre lang auch Menschen mit sehr vielen Schwierigkeiten Chancen bot. Allein dieses Programm fand bundesweit Anerkennung und Nachahmer. „Sie haben sich mit Herzblut und Erfahrung immer wieder neu und unermüdlich für hilfsbedürftige Menschen eingesetzt“, sagte Landrat Manfred Müller bei der Verabschiedung. Der Landrat stellte Bentlers fachliche und menschliche Kompetenz heraus, die ihn weit über die Region hinaus bekannt gemacht habe. „Ihre Arbeit wurde gesehen und geschätzt“, so Müller.

Der Landrat zog eine Bilanz der „Erfolgsgeschichte Hermann Bentler“: Als der studierte Sozialarbeiter 1976 sein Anerkennungsjahr beim Kreisjugendamt geleistet und erstmals das Kreishaus betreten habe, „da kannten wir noch keine Computer und beim Stichwort Hartz hätten beim Hören wohl die meisten an unser Mittelgebirge oder die klebrige Baumsubstanz gedacht“, so Müller.

Bentlers berufliches Leben sei von Anfang an durch die Arbeit mit Jugendlichen und Menschen in besonderen oder schwierigen Situationen geprägt gewesen. So war er Leiter des ersten kommunalen HOTs (Haus der offenen Tür) im Kreis Paderborn in Hövelhof, arbeitete als Sozialarbeiter der Jugendberufshilfe an der damaligen Gewerblichen Berufsschule des Kreises, als Kreisjugendpfleger im Kreisjugendamt oder auch als Betreuer in der Betreuungsstelle des Kreissozialamtes. In diesen unterschiedlichen Bereichen wurde er immer wieder mit Problemstellungen der (Jugend- )Arbeitslosigkeit konfrontiert. Und genau das ließ ihn nicht mehr los. Als Leiter des damaligen Fachbereichs Beschäftigungs- und Berufsförderung baute er gut funktionierende Strukturen auf, entwickelte innovative Beschäftigungsprogramme und konnte beeindruckende Bilanzen aufweisen.

Dann kam der „Knall“, wie Bentler es formuliert. Zehn Jahre ist es her, dass die sogenannte „Hartz Kommission“ ihren Bericht zur Reform des Arbeitsmarktes vorgelegt hat. Insbesondere die Zusammenlegung der Sozial- und Arbeitslosenhilfe löste die größte Sozialreform in Deutschland aus. „Diesen gesamten Prozess haben Sie in allen Facetten erlebt, regional umgesetzt und auch mitgestaltet“, betonte Müller. Auch diese Herausforderungen habe er mit einer „Punktlandung durch die Einrichtung der ARGE in 2005 und dem Jobcenter in 2011 gemeistert“, sagte Müller. Der gebürtige Paderborner und wohnhafte Hövelhofer leistete nicht nur die stellvertretende Geschäftsführung sondern fand auch noch Zeit, Projekte wie das Denkmal- und Ruinenpflegeprogramm „Herkunft braucht Zukunft“ oder auch das „Grade-Dreidecker“ umzusetzen. Mit einem Nachbau des Grade-Dreideckers in den Originalmaßen bekamen junge Langzeitarbeitslose eine Chance, sich zu qualifizieren und zurück in einen Arbeitsalltag zu finden. Das Ergebnis ist jetzt im Flughafengebäude auf dem Haxter Berg zu bewundern. Bentler gründete zudem den Arbeitskreis Jugendarbeitslosigkeit und engagierte sich zudem in der Kriegsgräberfürsorge.


Rüdiger Matisz, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Paderborn, erinnerte an die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagentur und ARGE/Jobcenter, für die Bentler maßgeblich mitverantwortlich gewesen sei. Hans-Werner Gailus, Geschäftsführer des Jobcenters, hob hervor, dass „sein Stellvertreter Hermann-Josef Bentler schon allein schon durch seine Präsenz“ die ARGE bzw. das Jobcenter bei allen Akteuren des Arbeitsmarktes innerhalb der Region repräsentiert habe. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten durch seine menschliche Art selbst in den turbulenten und schwierigen Zeiten der Gründung der ARGE einen starken und notwendigen Rückhalt in ihm gehabt.

Hermann-Josef Bentler blieb sich auch an seinem letzten Arbeitstag treu. Er sprach nicht von der privaten Zukunft, sondern stellte noch einmal heraus, dass ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit, geleistet worden sei. Das alles sei dem engagierten Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Was er sich zum Abschied wünsche? Vielleicht Glück, Gesundheit? Wieder ein klassischer Bentler: „Ich hoffe, dass sich das SGB II im Bereich der Arbeitsmarktpolitik und Sozialpolitik noch gestalterischer und mit noch stärkerer regionaler Ausrichtung der bewährten Strukuren im Kreis Paderborn weiterentwickeln wird“, so sein Wunsch. Sein stets motivierendes „Wunderbar“ wird fehlen.

 

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