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Pressemeldung vom 25.06.2012

„Solange ich gesund bin“ - Tag des Betreuungsrechts mit Referaten und Informationsständen am Donnerstag, 5. Juli im Paderborner Kreishaus - Anlage: 1 Foto, Flyer zum Tag des Betreuungsrechts

Kreis Paderborn (krpb). Ein Verkehrsunfall, ein Schlaganfall, eine plötzliche schwere Erkrankung oder eine voranschreitende Demenz: Passieren kann das jedem. Wer öffnet zu Hause die Post, überweist die fälligen Rechnungen, wenn man selbst auf der Intensivstation liegt und nicht mehr ansprechbar ist? Wer gibt den Ärzten die Einwilligung zu notwendigen Operationen? Wer übernimmt die Kontoführung und klärt alles Finanzielle, wenn das Alter die geistigen Kräfte raubt? Das Schicksal selbst kann niemand beeinflussen. Aber „wir können in guten Tagen all das regeln, wozu wir in schlechten Tagen nicht mehr in der Lage sind“, sagt Landrat Manfred Müller, der gemeinsam mit dem Direktor des Amtsgerichts Paderborn, Günter Köhne, zum Tag des Betreuungsrechts am Donnerstag, 5. Juli ab 15:30 Uhr ins Paderborner Kreishaus einlädt. Was ist bei einer Vollmacht zu beachten? Ist eine Patientenverfügung wirklich notwendig? Was genau regelt eine Betreuungsverfügung? Antworten auf diese Fragen erhalten die Besucherinnen und Besucher von Fachleuten, die alle Facetten des Themas in ihren Vorträgen beleuchten. Ein zweiter Schwerpunkt bildet das Thema „freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege". Der Tag des Betreuungsrechts will auch das Bewusstsein schärfen für diesen schwerwiegenden Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen, über die rechtlichen Grundlagen informieren und zeigen, dass es Alternativen zu Bettgitter und Bauchgurt gibt. Informationsstände runden das Programm ab. „Jeder Bürger hat das Recht, sein Leben selbst zu gestalten. Nutzen wir es“, bringt Amtsgerichtsdirektor Günter Köhne das Ziel der Veranstaltung auf den Punkt.

Nach der Eröffnung durch Landrat und Amtsgerichtsdirektor werden Stefan Amsbeck von der Betreuungsstelle des Kreises Paderborn und Rita Moneke vom Paderborner Amtsgericht um 15:45 Uhr die Vorsorge-Instrumente Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung vorstellen und erläutern. Um 17 Uhr folgen drei Impulsreferate zum zweiten großen Themenblock „Mut zur Entfesselung – Freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege“. Es referieren Claudia Schultze, Richterin am Amtsgericht Paderborn, Anita Helbing-Übelacker, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie LWL, sowie Reinhard van Loh, Einrichtungsleitung und stellvertretende Pflegedienstleitung des Bethesda-Seniorenzentrums in Gronau an der niederländischen Grenze. In deutschen Pflegeheimen werde aus einem durchaus in den meisten Fällen nachvollziehbaren Fürsorgegedanken heraus und zum Schutz vor Stürzen freiheitsentziehende Maßnahmen angewendet. Am häufigsten treffe es hierbei demente Menschen, erläutert Reinhard van Loh. Er möchte "Mut zur Entfesselung" machen und zeigen, dass es auch anders geht. In seine Einrichtung wird seit mehr als fünf Jahren nicht mehr fixiert.

Im Anschluss folgt eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Stefani Josephs, Redakteurin bei Radio Hochstift. In der ersten Etage im Kreishaus sind Informationsstände der Betreuungsstellen von Stadt und Kreis Paderborn, des Amtsgerichts Paderborn, der Heimaufsicht, des Pflegeberatungs und der Betreuungsvereine aufgebaut. Besucher erhalten hier Informationsmaterial und können persönliche Fragen im Gespräch mit Fachleuten klären.


 

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