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Pressemeldung vom 01.10.2012

„Ideengeber und Vorreiter“

Karl-Otto Becker erhielt das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland

Kreis Paderborn (krpb). Der Bundespräsident hat Karl-Otto Becker aus Paderborn für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im gewerkschaftlichen und sozialen Bereich das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Landrat Manfred Müller überreichte in einer Feierstunde die Ordensinsignien und richtete gleichzeitig die Glückwünsche der Ministerpräsidentin, des Ministers für Arbeit, Integration und Soziales und der Regierungspräsidentin aus.

Becker sei ein „Ideengeber“, ein „Macher“, der Probleme erkenne und Lösungen suche. „Man muss nicht nur mehr Ideen haben als andere, sondern auch die Fähigkeit besitzen, zu entscheiden, welche dieser Ideen gut sind“, zitierte Landrat Manfred Müller den Friedensnobelpreisträger Linus Pauling. Mit Durchsetzungsvermögen, Überzeugungskraft und Beharrlichkeit sei es ihm gelungen, diese Ideen umzusetzen und Lösungen zu finden, so Müller.

Als „Mann der ersten Stunde“ wurde Karl-Otto Becker 1957 von Heinz Nixdorf persönlich im damaligen Labor für Impulstechnik eingestellt. Bis zum Eintritt in den Ruhestand 1999 war Becker bei der Firma Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) Paderborn tätig. Seit 1969 engagierte er sich als Mitglied des Paderborner Betriebsrates der damaligen Computer AG, war später auch Vorsitzender der lokalen Arbeitnehmervertretung. Von 1972 bis 1990 war Becker als Betriebsratsmitglied von der Arbeit freigestellt, später als Schwerbehindertenvertreter tätig.
Karl-Otto Becker gelte als einer der „Gründerväter des Betriebsrates bei der Firma Nixdorf“, so Müller. Entschieden sei er am Aufbau betriebsrätlicher Strukturen im gesamten Betrieb beteiligt gewesen.

Beckers Schwerpunkt war die Betreuung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Produktion, darüber hinaus auch die Vertretung und Beratung der Angestellten. Besonders wichtig seien ihm die Schulungen von Betriebsräten und die gesellschaftspolitischen Schulungen von Arbeitnehmern gewesen.

Becker habe stets die Stärke gehabt, „im Stillen zum Wohl der Beteiligten“ zu wirken. Er sei ein Betriebsrat „par excellence“ gewesen, der die Verpflichtung aus dem Betriebsverfassungsgesetz erfolgreich in sein Wirken umgesetzt habe. Sachlichkeit und Konsequenz in der Haltung sowie eine faire, offene Gesprächsführung zeichneten ihn aus. Darüber hinaus setzte sich Becker für die partnerschaftliche Zusammenarbeit der damals im Unternehmen vertretenden Gewerkschaften ein.

Neben der Schwerbehindertenvertretung war Becker die Sozialberatung im Betrieb ein wichtiges Anliegen, ebenso die Initiierung der Kinderbetreuung. So wurde Becker 1969 im Zusammenhang mit seiner Betriebsratstätigkeit Mitbegründer des Vereins „Paderborner Kindertagesstätte e.V“. Dieser freie Trägerverein setzte sich zum Ziel, qualifizierte Betreuungsplätze für Kinder von berufstätigen Eltern zu schaffen. Von 1972 bis 2010 war Karl-Otto Becker Vorsitzender des Vereins.
Mit der Einrichtung einer Kindestagesstätte, in der erstmals eine ganztägige Betreuung für Kinder unter drei Jahren in Paderborn ermöglich wurde, betrat Becker im Jahr 1971 völliges Neuland. Durch seine Schwedenurlaube war dem Geehrten das Konzept der flexiblen Kinderbetreuung mit systematischer Förderung in familienähnlichen Kleingruppen bekannt. Dieses auch in Paderborn umzusetzen, war seine Idee. Mit viel Mühe und Zeitaufwand gingen Karl-Otto Becker und seine Mitstreiter das Projekt an.
Beckers Engagement sei weit über seine beruflichen Pflichten hinausgegangen, betonte Müller im Rahmen der Feierstunde. Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand habe er es noch viele Jahre fortgeführt.

Heute ist der Verein Träger zweiter Einrichtungen, in denen mehr als 120 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von 4 Monaten bis zum Schulalter angeboten werden. Verbunden damit ist die Einrichtung von 35 Arbeitsplätzen für qualifizierte Mitarbeiter.
„Karl-Otto Becker war mit diesem Konzept der Kinderbetreuung in unserer Region ein Vorreiter und Ideengeber“, betonte Landrat Manfred Müller. Viele seiner Ideen zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung, der Abstimmung und Gesprächsführung mit den Eltern oder auch der Dokumentation seien heute als Grundsätze verpflichtend gesetzlich normiert.

Karl-Otto Becker engagierte sich während seiner Berufszeit auch für das Projekt „Firmenmuseum“. Für das heutige Heinz Nixdorf MuseumsForum stellte Becker mehr als 1000 Exponate zusammen, archivierte und pflegte sie. Bis heute steht er jungen Kuratoren mit Rat und Tat zur Seite.

Weiter ist Becker seit Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde Schloß Neuhaus aktiv. Von 1980 bis 2008 gehörte er dem Presbyterium an, war als Lektor in die sonntäglichen Gottesdienste eingebunden. Als Vertretung der Kirchengemeinde nahm er an der Kreissynode teil. Darüber hinaus war Becker auch mit einigen Funktionen des Kirchmeisters betraut, befasste sich mit den baulichen Anlagen der Kirche sowie den kirchlichen Grundstücken. Auch für die ökumenische Zusammenarbeit setzte er sich ein.

Becker engagierte sich auch im sportlichen Bereich. Als Turner war er zunächst im TV Jahn in Bad Lippspringe, später im SV 07 Schloß Neuhaus dem heutigen Turn- und Sportverein Schloß Neuhaus aktiv. Im SV 07 arbeitete Becker im Vorstand mit.
Nach der Gründung des TSV Schloß Neuhaus im Jahr 1985 war Becker bis zum Jahr 2002 Vorsitzender der Leichtathletikabteilung, daneben viele Jahre (1980 – 2004) Jugendwart. Noch heute ist Karl-Otto Becker Mitglied der Turnabteilung.
Vom Ostwestfälischen Turngau wurde er in 2007 mit der Ehrennadel für langjährige, verdienstvolle Vereins- bzw. Turngauzugehörigkeit ausgezeichnet.
Darüber hinaus ist Becker seit mehr als 35 Jahren Mitglied beim Deutschen Roten Kreuz.

Von 1975 bis 1982 war Becker ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Paderborn, von 1985 bis 1989 am Verwaltungsgericht Minden tätig.

Für die musikalische Umrahmung mit Violinen sorgten Barbara Pascher und Anna Grewe von der Kreismusikschule Paderborn.

 

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