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Pressemeldung vom 13.12.2012

Mit Fanprojekt einen weiteren Meilenstein setzen – „Fanprojekt Paderborn“ offiziell gestartet

Kreis Paderborn (krpb). Mit Fanprojekten will man in mehreren deutschen Fußball-Städten problematische Fußballfans in den Griff bekommen und wirksam gegen Gewalt, Alkoholexzesse und Rechtsextremismus vorgehen.
Auch in Paderborn hilft ab sofort ein Fanprojekt dabei, Handgreiflichkeiten und rassistische Parolen aus den Stadien zu verbannen.

Vor der Fankulisse in der Benteler-Arena gaben nun der Staatssekretär des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Bernd Neuendorf, Landrat Manfred Müller, Bürgermeister Heinz Paus gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, dem Caritasverband Paderborn und dem SC Paderborn 07 den offiziellen Startschuss für das „Fanprojekt Paderborn“.

Dass Fanprojekte wie dieses zur Deeskalation beitragen können, da ist sich Staatssekretär Bernd Neuendorf sicher. „Sie geben Hilfe, Betreuung, schaffen Treffpunkte für die Fans“, so Neuendorf.
Dem Staatssekretär sind die Negativschlagzeilen zu eskalierender Gewalt im Stadion bekannt. Andererseits kennt er aber auch die Fankultur und das Fan-sein auf der Tribüne. Als bekennender Alemania Aachen-Fan gehe er selbst seit 35 Jahren ins Stadion, habe dabei auch erleben müssen, wie sich die Probleme rund um den Fußball entwickeln. „Wir müssen aufpassen, dass eine solche Entwicklung nicht eintritt“, so Neuendorf. Es müsse Versuche geben, das einzudämmen. Im Sport gehe es schließlich um Fairness und Toleranz.

„Der Fußball ist gut für das Wir-Gefühl in der Region“, ist Landrat Manfred Müller überzeugt. Doch seien leider auch in Paderborn Probleme gelegentlich zu verzeichnen. „Wir sind bereit, etwas zu tun – auch in Zeiten knapper Kassen“, betonte Müller. Um aus der Vergangenheit zu lernen, habe man deshalb bereits im März gemeinsam mit Institutionen rund um den Paderborner Fußball einen runden Tisch „Sicherheit“ gegründet. „Mit dem „Fanprojekt Paderborn“ gehen wir nun gemeinsam einen entscheidenden Schritt nach vorn“, so der Landrat.

„Es ist wichtig, dass wir Kräfte noch weiter bündeln und an junge Menschen näher herankommen“, findet auch Bürgermeister Heinz Paus. Denn Fußball habe etwas sehr Verbindendes. Das Projekt werde deshalb auch von Seiten der Stadt Paderborn von einer breiten Unterstützung getragen, ebenso vom SC Paderborn 07. Als „positive Sympathisanten unterstützen wir das Projekt jederzeit“, so der geschäftsführende Vizepräsident des Vereins, Martin Hornberger, der dem Projekt „eine eigene Identität“ wünscht.

Träger des Projektes ist der Caritasverband Paderborn Fanprojekte.V. Ab sofort schickt er Angelina Bracht und Philip Krüger hinein ins Fangetümmel und zur direkten Anlaufstelle am Paderborner Stadion. Geplant ist auch, Fans zu Auswärtsspielen zu begleiten oder außerhalb der Spieltage Treffen mit Spielern oder zum Entwerfen von Bannern und Plakaten organisieren, zwischen Fangruppen zu vermitteln.
Doch auch außerhalb von Stadion und Fußballrasen suchen die Sozialarbeiter künftig den Kontakt zu „Menschen, die auf der Suche sind“, erklärt Friedhelm Hake vom Caritasverband Paderborn. Angelina Bracht und Philip Krüger besuchen sie an beliebten Treffpunkten in ihrem Umfeld und eine weitere offene Anlaufstelle werde es vermutlich in Schloß Neuhaus geben, so Hake.
„Das Fanprojekt ist somit eine Möglichkeit, auch Zugang zu Kindern und Jugendlichen zu finden, die sonst niemals zur Erziehungsberatung oder Suchtkrankenhilfe gehen würden“, betont Patrick Wilk als Vorsitzender des Caritasverbandes.
Gerade die Tatsache, dass die Fachkräfte „zu den Jugendlichen gehen, in ihr Lebensumfeld“, mache das Projekt zu etwas besonderem. Zu einem „Vorzeigeprojekt“, ergänzte der LWL-Jugenddezernent Hans Meyer.

Das „Fanprojekt Paderborn“ ist eine besondere Form der Jugend- und Sozialarbeit, die sich durch einen szenenahen und sozialpädagogischen Zugang auszeichnet. Ziel aller Beteiligten ist dabei, eine positive Fankultur Jugendlicher und junger Volljähriger zu fördern und zu unterstützen sowie durch Alternativen zum gewaltbereiten Verhalten dem Einfluss aggressiver Fußballfans entgegen zu wirken.
Finanziert wird das Paderborner Projekt vom Land NRW, dem Deutschen Fußballbund, dem Kreis und der Stadt Paderborn.

Landesweit wurden mit dem „Fanprojekt Paderborn“ bisher 14 Fanprojekte auf den Weg gebracht. 

Bildunterzeile (Bild rechts):

Geben gemeinsam den Startschuss für das „Fanprojekt Paderborn“ – (stehend) Sozialarbeiter Philip Krüger, Sozialarbeiterin Angelina Bracht, (vorne, v.l.) Friedhelm Hake vom Caritasverband Paderborn, Patrick Wilk, Vorstand des Caritasverbandes Paderborn, Martin Hornberger, geschäftsführender Vizepräsident des SC Paderborn 07, Landrat Manfred Müller, Matthias Hack, Pressesprecher des SC Paderborn 07, Staatssekretär Bernd Neuendorf, Bürgermeister Heinz Paus und der LWL-Jugenddezernent Hans Meyer

 

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