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Pressemeldung vom 08.05.2012

„Jungen ticken anders“ – Kreisjugendamt Paderborn schult Fachkräfte für die Arbeit mit Jungen - Vorstellung des Methodensets „Starter Kit“ in Borchen

Kreis Paderborn (krpb). Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus. Dieser bekannte Buchtitel bringt auf den Punkt, was sich längst herumgesprochen haben dürfte: Die Geschlechter sind grundverschieden. Doch immer mehr greift die Erkenntnis, dass Mädchen auf dem Planeten Erde - zumindest in unseren Breiten - besser klar kommen. Während sie in der Schule mit guten Noten glänzen, fallen Jungen eher durch Verhaltensprobleme auf. In der Pädagogik werden deshalb zunehmend Ansätze entwickelt, die Jungen helfen, in die richtige Bahn zu kommen. Unter dem Titel „Starter Kit – Zukunft für Einsteiger“ stellte das Paderborner Kreisjugendamt in Borchen ein Material- und Methodenset vor, das speziell für Jungen zwischen 13 und 17 Jahren entwickelt wurde. 36 Fachleute aus Schulen, Jugendämtern und der Jugendarbeit folgten der Einladung des Kreises, um mehr über die geschlechtsbezogene Arbeit mit Jungen zu erfahren.

Das Starter Kit ist ein erlebnis- und aktionsorientierter Parcours, der von der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW in Kooperation mit der Drogenberatung Westvest Marl für Jungen von der 8. bis zur 10. Klasse entwickelt wurde. Dazu werden spezielle Materialien angeboten. An insgesamt sechs Stationen schafft das Methodenset Gesprächsanlässe zu Themen wie Liebe, Sexualität, Freundschaft, Partnerschaft, Träume und Ziele. Es sei sehr wichtig, sich speziell auch auf die Arbeit mit Jungen vorzubereiten, betonte Kreisjugendamtsleiter Hermann Hutsch im Rahmen der Veranstaltung. Denn „Jungen ticken einfach anders“, brachte es Hutsch auf den Punkt. Das Starter Kit zeige, wie man mit Jungen ins Gespräch kommt und sie anregt, über ihre beruflichen und privaten Ziele, ihre Lebensplanung nachzudenken.

In Gruppen von vier bis sechs Personen lernten die Teilnehmer alle Stationen im Selbsttest kennen. So mussten sie unter anderem beim „Kumpeltest“ beweisen, wie gut sie ihr Gegenüber einschätzen können. Als „Kopfjäger“ einer Personalabteilung war es ihre Aufgabe, aus 40 Bewerberfotos die besten Mitarbeiter herausfiltern, um am Ende zwei Stellen optimal zu besetzen. Bei der Spiel- und Wissensstation Bewerbung & Co. erlernten die Teilnehmer spielerisch, wie man einen Lebenslauf verfasst, ein Bewerbungsgespräch führt und wie Einstellungstests aufgebaut sind.

„Die Arbeit an den Stationen bietet den Jungen die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten zu testen, Anerkennung zu erfahren und sich auf Gespräche einzulassen“, betonte Referent Sandro Dell`Anna, Geschäftsführer und hauptamtlicher Referent der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW Dortmund.

Lehrern und Sozialarbeitern ermögliche das „Starter Kit“, Beziehungen zu den Jungen aufzubauen oder pädagogische Prozesse zu gestalten. Ziel des Projektes sei es darüber hinaus, Momente der Zugehörigkeit zu schaffen und einen wertschätzenden Zugang zu den Heranwachsenden zu erreichen.

Ellen Rademacher, Hauptschullehrerin, Teilnehmerin an der Fortbildung und Mutter eines Sohnes weiß, dass es nicht immer leicht ist, Kontakt zu Schülern aufzubauen.

„Viele Jungen haben gegenüber Mädchen oftmals das Gefühl, die „Bösen“ zu sein, so die Pädagogin. Das „Starter Kit“ gebe aber hilfreiche Tipps und Anregungen, um einen besseren Zugang zu den Schülern zu bekommen und Kontakte aufzubauen.

Das Methodenset kann ab sofort beim Kreisjugendamt Paderborn kostenlos für die praktische Arbeit ausgeliehen werden.

Weitere Informationen gibt Carlos Tomé unter 05251 308 613.

 

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