Interessierte Eltern sowie Schülerinnen und Schüler zur Mitarbeit an einem Leitbild in Büren eingeladen

Seit 2009 ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch für Deutschland verbindlich. Sie soll u.a. auch das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne besonderen Förderbedarf zum Regelfall machen. Dazu muss ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen gewährleistet werden. Wie kann dieser Weg im Kreis Paderborn gestaltet werden? Am Donnerstag, den 7. November, sowie Freitag, den 8.November, erarbeiten auf Einladung von Landrat Manfred Müller mehr als 200 Vertretung innen und Vertretung von Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, von Wohlfahrtsverbänden, Behinderteneinrichtungen, Selbsthilfeorganisationen, der Agentur für Arbeit, Unternehmen sowie Fachleute der Ämter der Paderborner Kreisverwaltung und der Kommunalpolitik in der Stadthalle in Büren ein Leitbild zur inklusiven Bildung. Interessierte Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sind herzlich eingeladen, daran mitzuwirken. „Den Elternwillen bei der Gestaltung der Inklusion zu berücksichtigen, ist mir ein besonderes Anliegen“, sagt dazu Landrat Manfred Müller. Um planen zu können, ist eine Anmeldung bis zum 6. Oktober erforderlich.

„Wir möchten das Thema auf ganz breiter Basis diskutieren“, erläutert der Landrat zur Zielsetzung der Veranstaltung. Die Bildungsregion Paderborn solle zu einer „inklusiven Bildungsregion Paderborn“ weiterentwickelt werden, „und das unter Einbeziehung möglichst aller gesellschaftlichen Gruppierungen“, so Müller. Das Leitbild diene dazu, einen Handlungsrahmen abzustecken. „Ob Kindergärten oder Schulen, Eltern mit oder ohne behinderte Kinder, sie alle sollen sich in diesem Leitbild wiederfinden“, erklärt dazu der Leiter des Bildungsbüros, Dr. Oliver Vorndran.
Nach der Begrüßung und Einführung durch Landrat Manfred Müller am Donnerstag, 7. November um 14 Uhr in der Stadthalle Büren stehen zunächst Kurzvorträge auf der Tagesordnung. Der thematische Einstieg dient dazu, zu klären wie weit der Weg zur Inklusion bereits beschritten ist, was Inklusion so schwierig macht und wie sie gelingen kann. Im Anschluss werden die Leitsätze erarbeitet. Der erste Tag endet gegen 18:30 Uhr. Am darauffolgenden Freitag werden die Leitsätze nach der Begrüßung um 9 Uhr durch Michael Uhlich, Abteilungsdirektor Schule der Bezirksregierung Detmold, vorgestellt. Arbeitsgruppe formulieren anschließend erste, kleine, realistische Schritte für eine Umsetzung innerhalb des nächsten Jahres und präsentieren diese auf einem "Marktplatz". Die Veranstaltung endet gegen 13:30 Uhr. Federführend ist das Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn.
Gefördert wird die Veranstaltung von der Heinz Nixdorf Stiftung sowie der Robert Bosch Stiftung.

Eine Anmeldung bis zum 6. Oktober ist ab sofort möglich bei Christa Hartmann-Voigt unter der Telefonnummer 05251 / 308 581, oder mit dem Anmeldeformular auf der Webseite www.bildungsregion-paderborn.de.

Hintergrund: Der Kreis Paderborn und das Land NRW hatten in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Detmold und den Bürgermeistern der zehn Städte und Gemeinden in 2009 die Bildungsregion auf den Weg gebracht. Wissen und Know-how sowie die vorhandenen Ressourcen sollten gebündelt werden, um die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. Um all diese Aktivitäten zu bündeln, war ein Bildungsbüro unter Leitung von Dr. Oliver Vorndran ins Leben gerufen. Mit dem im Februar 2012 verabschiedeten Gesetz zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration in Nordrhein-Westfalen (Teilhabe- und Integrationsgesetz) wurden die Grundlagen für den Aufbau kommunaler Integrationszentren (KI) in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW geschaffen. Der Paderborner Kreistag hatte im Juli vergangenen Jahres dem Aufbau eines KI im Kreis Paderborn zugestimmt. Im Kreis Paderborn wurden Bildung und Integration miteinander verzahnt. Seither kümmern sich die Fachkräfte im Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn um verbesserte Bildungschancen für Kinder und Jugendliche entlang der gesamten Bildungsbiographie – von der Kita bis zur Uni. Gefördert wird das KI und die Koordinierung innerhalb des Bildungsbüros durch Landesmittel und durch Mittel des Europäischen Sozialfonds.

Den Flyer zur Veranstaltung inklusive Informationen und Programm finden Sie hier.