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Pressemeldung vom 28.03.2013

Landrat Manfred Müller: „Hochwasserschutz im Kreis Paderborn trägt seinen Namen“

Der Wasserverband Obere Lippe (WOL) trauert um Dipl.-Ing. Wilhelm Hüsemann

Kreis Paderborn/Kreis Soest. Der Wasserverband Obere Lippe trauert um Wilhelm Hüsemann. Der langjährige Geschäftsführer starb am vergangenen Dienstagmorgen. Er wurde 60 Jahre alt.

„Wir sind tieftraurig. Unsere Gedanken sind im Augenblick bei seiner Familie“, erklärt Landrat Manfred Müller, zugleich Verbandsvorsteher des WOL. Mit Hüsemann verliere der Wasserverband einen ausgewiesenen Fachmann, der zu jedem Zeitpunkt durch fachliche und menschliche Kompetenz überzeugt habe. Durch seine überzeugende und humorvolle Art habe er immer wieder Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt. „Seine Ideen waren ein wahrer Gewinn für die Region. Der Hochwasserschutz im Kreis Paderborn trägt seinen Namen“, so Müller.

Ganz maßgeblich habe er daran mitgewirkt, dass die Kreise Paderborn und Soest eine so hohe Qualität der Gewässer aufwiesen. Unzählige Renaturierungen seien in seiner Zeit als Geschäftsführer durchgeführt worden.

Seine berufliche Karriere startete im Jahr 1980. Das Studium im Bauingenieurwesen, Fachrichtung Wasserbau, Wasserwirtschaft und Grundbau, an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, eine der renommiertesten technischen Hochschulen in Deutschland, im Jahr 1979 erfolgreich abgeschlossen, trat der frisch diplomierte Wilhelm Hüsemann seinen Dienst beim Staatlichen Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft (StAWA) in Lippstadt an. Er wurde mit der Wahrnehmung der örtlichen Talsperrenaufsicht bei 16 Hochwasserrückhaltebecken und vier Talsperren, sowie der Bauaufsicht und Bauabnahme von Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken betraut. Die Bewirtschaftung der Stauanlagen und Verbundsysteme von Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken mit Hilfe von Niederschlag-Abfluss-Modellen fiel ebenfalls in seinen Aufgabenbereich. Dieses Fachgebiet leitete er später sogar bis zum Jahre 1992, als er dann - bestens vorgebildet - seinen Dienst beim damaligen Wasserverband für das obere Lippegebiet antrat.

Als Geschäftsführer konnte er hier seine umfangreichen Fachkenntnisse in die Tat umsetzen. Von 1992 bis 1994 gestaltete er das kompletten Daten- und Warnsystems im Sinne eines optimierten Hochwasserschutzes um. Darauf aufbauend war er ab 1994 entscheidend am Aufbau des landesweit ersten Vorhersagemodells für Hochwasserabflüsse beteiligt.Ein Bild aus guten Tagen: von links nach rechts - Landrat Manfred Müller, Wilhelm Hüsemann und Minister Eckhard Uhlenberg bei der Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens Benhausen in 2008 Dabei hatte der Wasserverband Obere Lippe (WOL) immer das Ziel vor Augen die Menschen im Verbandsgebiet der Kreise Paderborn und Soest bestmöglich vor Hochwasser schützen zu können. So kam es dann auch Anfang der 90er Jahre zum Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Gollentaler Grund in Bad Wünnenberg, bei dem  Hüsemann die Oberbauleitung innehatte. Mit der Übernahme der Unterhaltung der Hochwasserrückhaltebecken des Kreises Soest Ende der 90er Jahre konnte der Einsatzbereich des WOL entscheidend erweitert werden.

Im neuen Jahrtausend machte sich Wilhelm Hüsemann als Vordenker der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie mit den Hochwassergefahrenkarten für die Kreise Paderborn und Soest über die Region hinaus einen Namen und der WOL erreichte als Vorreiter dieser Maßnahme landesweiten Bekanntheitsgrad. Mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Benhausen und den derzeit laufenden Baumaßnahmen am Umgestaltungskonzept Lippe/Beke mit dem Hochwasserschutz Talleseen, der Renaturierung der Lippe am Tallehof, der Umgestaltung der Lippe in Schloß-Neuhaus (Benteler-Werke) und dem Hochwasserschutz Marienloh/Beke konnten weitere Lücken der Hochwasserschutzkonzepte des Verbandes geschlossen werden. Zahlreiche Häuser, Wohngebiete und Industrieflächen werden nun vor Hochwasser geschützt.

Der WOL betreut insgesamt 488 Gewässerkilometer in den Kreisen Paderborn und Soest. Durch den naturnahen Rückbau der hiesigen Gewässerläufe wird auch ein großer Dienst für die Umwelt geleistet. Von den vielen durchgeführten Renaturierungsprojekten unter seiner Federführung haben Flora und Fauna profitiert.

Mit Hüsemann geht eine echte Koryphäe auf dem Gebiet des Wasserbaus. Auf zahlreichen Symposien waren seine Vorträge bundesweit zu hören, „seine Ideen veranlassten das Umweltministerium NRW dazu, immense Fördermittel für Baumaßnahmen bereit zu stellen“, würdigte Müller das Wirken Hüsemanns. Ein großes Anliegen sei ihm immer auch die Forderung und Förderung seiner Mitarbeiter gewesen. Durch sein Pflichtbewusstsein und seine Verlässlichkeit sei er den Bediensteten stets gleichermaßen Vorgesetzter und Kollege gewesen.

Der Wasserverband Obere Lippe nimmt in Dankbarkeit und Trauer Abschied von Wilhelm Hüsemann und wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Ein Bild aus guten Tagen: von links nach rechts - Landrat Manfred Müller, Wilhelm Hüsemann und Minister Eckhard Uhlenberg bei der Einweihung des Hochwasserrückhaltebeckens Benhausen in 2008

 

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