Paderborner Kreistag gibt grünes Licht: Unfallschwerpunkt Diebesweg / B 1 wird durch den Bau eines Radweges entschärft

Kreis Paderborn (krpb). An der unfallträchtigen Einmündung Kreisstraße 29 Diebesweg / B 1 soll auf der nordöstlichen Straßenseite ein separater Radweg gebaut werden. Der einseitig ausgelegte Radfahrstreifen wird von der Fahrbahn durch Leitpfosten und markierter Sperrfläche abgesetzt. Der Paderborner Kreistag gab in seiner gestrigen Sitzung grünes Licht für die Planungen der Paderborner Kreisverwaltung. Für die Realisierung werden die noch ausstehenden Fördergelder beantragt. Läuft alles glatt, könnte Mitte nächsten Jahres mit dem Bau des Radweges begonnen und der gefährliche Kreuzungsbereich definitiv entschärft werden.

Zuvor hatten bereits der Ausschuss für Wirtschaft, Bau und Verkehr sowie der Kreisausschuss die auf Beschlussempfehlungen der überörtlichen Unfallkommission des Kreises Paderborn zurückgehende Planungsvariante befürwortet. Hintergrund ist die hohe Anzahl verunglückter Radfahrer in dem Bereich. Die Kreisstraße 29 ist sowohl mit PKW als auch Schwerlaster stark beansprucht, da hier die B 1 über die K 29 als Osttangente an die B 64 angeschlossen ist. Gleichzeitig sind hier die Paderborner Stadtteile Schloß Neuhaus, Stadtheide, Lieth und Kaukenberg an das überörtliche Straßennetz angeschlossen. Hinzu kommen rund 1000 Radfahrer pro Tag, die den Bereich passieren.
Seit 1995 mussten an dieser Stelle 11 Unfälle mit 11 Schwerverletzten und 24 Unfälle mit 25 leicht verletzten Personen gezählt werden, bei denen Radfahrer beteiligt waren. Auffällig: Bei fast allen Zusammenstößen (bis auf zwei) kamen die Radfahrer von rechts und wurden dann im Kreuzungsbereich von den Autofahrern übersehen. Deshalb soll der neue Radweg auf der gegenüberliegenden Seite gebaut werden.

Die Liste der bereits auf Veranlassung der Unfallkommission durchgeführten Maßnahmen ist lang und reicht zurück bis in das Jahr 1995. Der bereits vorhandene Rad-Gehweg wurde verlegt, die Markierung verbessert, Warnschilder aufgestellt. 2011 wurde im Kreuzungsbereich ein Dialogdisplay aufgestellt, das seitdem Autofahrer beim Abbiegevorgang von der B 1 vor Radfahrer warnt. Doch die Unfallserie riss nicht ab: Ein Radfahrer verunglückte in 2011 schwer, im Jahr darauf mussten zwei Radfahrunfälle mit zwei Leichtverletzten registriert werden. In diesem Jahr gab es bislang zwei Unfälle, ebenfalls mit zwei Leichtverletzten.

Da der Diebesweg durch den Abzug der Briten künftig nicht mehr von Militärfahrzeugen befahren wird, kann der Radweg durch Umgestaltung der überbreiten Fahrbahnen gebaut werden. Die verbleibende Straßenbreite von 7 m - 3,50 m für jede Fahrspur - reicht für den Straßenverkehr aus. Üblich sind Fahrbahnbreiten zwischen 2,75 bis 3,25 m.

Die reinen Baukosten betragen rund 790.000 Euro, von denen 70 Prozent bezuschusst werden.