Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
Pressemeldung vom 11.01.2013

Mobbing – nicht bei uns! - Neues Fortbildungsprogramm der Psychologischen Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie des Kreises Paderborn

Kreis Paderborn (krpb). Seit einiger Zeit klagt die 10-jährige Lena* (Name geändert) über Bauchschmerzen. Immer lustloser ging sie morgens zur Schule, ihre Leistungen verschlechterten sich. Aus der noch zu Beginn des Schuljahres fröhlichen Schülerin ist ein ernstes, in sich gekehrtes Mädchen geworden. Die Suche ihrer Eltern nach Gründen blieb erfolglos. Laut Lena war „alles in Ordnung“ - bis sie eines Tages mit beschmierten Heften und Büchern nach Hause kam. „Die hassen mich“, brach es schließlich aus ihr heraus. „Die lassen mich nicht in Ruhe!“


Dass Mobbing schon in der Grundschule als die häufigste Form schulischer Gewalt gilt, wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Psychologischen Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie des Kreises Paderborn und setzen deshalb in ihrem neuen Fortbildungsprogramms für das kommende Schulhalbjahr einen Schwerpunkt bei diesem wichtigen Thema.
Lehrerinnen und Lehrern erfahren im Rahmen einer Fortbildung, wie sie an ihrer Schule, in ihrer Klasse, frühzeitig Warnsignale für Mobbing erkennen und gegensteuern können. Konkrete Hilfestellungen zeigen, wie auch Schülerinnen und Schüler in die Anti-Mobbingarbeit mit einbezogen werden können. „Eine Schulkultur der Achtsamkeit und Wertschätzung stellt die beste Strategie gegen schulische Gewalt dar“, erklärt dazu der Leiter der Schulberatungsstelle, Dr. Walter Kowalczyk.

In der Regel finden die Taten im Verborgenen statt, auch weil die Betroffenen oft fürchten, dass sich durch die Offenlegung ihre Situation noch verschlimmert. „Daher geraten viele Mobbingfälle erst ans Licht, wenn die Kinder dem Druck nicht mehr standhalten können und körperliche Reaktionen auf die zumeist psychische Gewalt zeigen“, so Kowalczyk.
Thematisiert werden im Rahmen der Fortbildung deshalb auch rechtliche Fragen, Cybermobbing sowie die Zusammenarbeit mit Eltern. „Sie können das Problem nicht stellvertretend für die Schule lösen, doch ist es wichtig, sie in die Arbeit mit einzubeziehen“, so der Fachmann.

Neben der Fortbildung „Mobbing – nicht bei uns“ haben Kowalczyk und sein Team aber noch weitere wichtige Veranstaltungen im Angebot:
Wie ein Beratungsgespräche zielbezogen und stärkenorientiert geführt und konstruktive Kritik geäußert werden kann, erfahren interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dem Kurs „Lehrer als Berater“. Die Referenten geben hilfreiche Tipps für den Umgang mit Eltern und Schülern, die in praktischen Übungen erprobt werden können.


Schulleitungen und Lehrerräte haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihrem Lehrerkollegium. Doch was brauchen Lehrerinnen und Lehrer, um die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen? Wie eine angemessene Balance zwischen „Sollen-Können-Müssen“ erreicht werden kann, die auch noch gesundheitsförderlich wirkt, erarbeiten Schulleitungen und Lehrerräte bei einem Arbeitskreis zum Thema „Gesunde Schule – gesunde Lehrkräfte – gesunde Schülerinnen und Schüler“. Der Arbeitskreis startet jeweils mit einem Kurzreferat und bietet anschließend Gelegenheit für einen Praxisaustausch zu gesunderhaltenden Maßnahmen.


Für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen bietet die Psychologische Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie in den Osterferien ein Gesundheitsmanagement an. Ziel ist es, beruflichen Belastungen vorzubeugen, akute Belastungen wahrzunehmen und gesundheitsförderliche Lösungen zu entwickeln.
„Wie werden eckige Tische rund?“, lautet der Titel eines Workshops über Gesprächstechniken zur Leitung eines Runden-Tisches. Auch kollegiale Fallberatung und videounterstützte Beratung bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Psychologischen Beratungsstelle an. 


Wie gehe ich mit Krisensituationen um? Wie kann ich es schaffen, Jungen und Mädchen trotz ihrer Unterschiede gerecht zu werden? Die „Effektive Klassenführung“ zeigt Möglichkeiten der positiven Gestaltung der Zusammenarbeit mit Schülern, Eltern und Lehrkräften auf. Während sich der Grundkurs mit dem Aufbau eines förderlichen Klassenklimas beschäftigt, steht in diesem Aufbaukurs die Intervention im Mittelpunkt.
„Erfolge im Schreiben und Lesen sichern“, lautet der Titel einer Veranstaltung, die die Diagnostik und Förderung bei Lese-Rechtschreibschwierigkeiten zum Inhalt hat.


Unter dem Titel „Systemisch führen“ bietet die Beratungsstelle Schulleitungen und Kindergartenleitungen in Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro Kreis Paderborn eine zweijährige Fortbildung an. Auf dem Programm stehen unter anderem Konfliktarbeit, Moderation, Projektkommunikation und –marketing.


Die Entwicklung eines Gewaltpräventionskonzeptes und die Auseinandersetzung mit Notfallplänen ist Aufgabe der schulischen Krisenteams. Mögliche Szenarien, Arten der Gewaltprävention und Unterstützungssysteme sind Bausteine der Fortbildung für Schulleitungen und Lehrkräfte in Krisenteams.


Darüber hinaus bieten die Fachleute Schulleitungen, Lehrern und Schulsozialarbeitern in Supervisionsgruppen die Möglichkeit, berufliche Herausforderungen zu besprechen, das eigene Handeln zu reflektieren und so die Beziehungen zu Schülern, Eltern und Kollegen zu verbessern.


Die Angebote gelten für das zweite Schulhalbjahr. Die Kurse werden regelmäßig angeboten. 


Das Fortbildungsprogramm richtet sich in erster Linie an Lehrerinnen und Lehrer.


Interessierte Fachkräfte können sich ab sofort anmelden. Die Anmeldeformulare zu den einzelnen Kursen sowie das Fortbildungsprogramm der Psychologischen Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie für das kommende Schulhalbjahr stehen im Internet unter www.kreis-paderborn.de/schulberatung-veranstaltungen.php zum Download bereit.

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“