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Pressemeldung vom 28.03.2013

Erfolgreich Auszubildende und Arbeitnehmer aus Europa gewinnen – „Initiative Fachkräftesicherung für die Paderborner Region“ informierte im Paderborner Kreishaus

Kreis Paderborn (krpb). Die demographische Entwicklung hinterlässt sichtbare Spuren: Immer mehr ältere Fachkräfte scheiden aus dem Erwerbsleben aus, immer weniger junge Menschen rücken nach. Gleichzeitig herrscht in einigen EU-Ländern eine hohe Arbeitslosigkeit.
„Weil uns das bewusst ist, müssen wir frühzeitig gegensteuern“, betonten nun die Verantwortlichen von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, des Arbeitgeber-Verbandes, der Agentur für Arbeit und des Kreises Paderborn im Paderborner Kreishaus. In der „Initiative Fachkräftesicherung für die Paderborner Region“ zusammengeschlossen, machen sie sich stark für die Unternehmen in der Region, für arbeitssuchende Männer und Frauen im In- und Ausland. Im Kreishaus zeigten die Verantwortlichen nun Maßnahmen auf, die sowohl den Unternehmen als auch den Arbeitssuchenden neue Perspektiven bieten.

Man habe sich zuerst die Fragen gestellt: „Wie erreichen wir junge Fachkräfte? Gibt es kulturelle Hindernisse? Und: Ist der Fachkräftebedarf im Kreis Paderborn bereits angekommen?“, so Landrat Manfred Müller zu Beginn der Veranstaltung.
Eine Frage, die Horst-Hermann Müller von der Agentur für Arbeit in Paderborn mit einem deutlichen „Ja“ beantwortet.
„Krisen spüren wir auch auf dem Arbeitsmarkt in Paderborn“, so der Referent, der dabei sowohl auf die Gesamtheit aller Metallberufe, die Sparte der Elektriker und Elektroniker als auch die Berufskraftfahrer blickt. Auch „Ärzte sind schon seit Jahren ein Thema“ und „Ingenieure sowieso“, ebenso werden examinierte Altenpfleger gesucht, ergänzt Müller.
Das bestätigte auch Dr. Claudia Auinger, Referatsleiterin Wirtschaftsförderung von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, Zweigstelle Paderborn + Höxter. „Deutschland steht vor enormen demographischen Herausforderungen“, so die Fachfrau. Bundesweit müsse damit gerechnet werden, dass bis 2030 17 % weniger Kinder und Jugendliche, dafür 33 % ältere Menschen im Bundesland leben.
Im Kreis Paderborn sei man da schon etwas besser aufgestellt. „Wir erwarten ein geringes Bevölkerungswachstum von 1,8 %“. Doch sei trotzdem „nicht alles rosarot“, so Auinger. „Das Erwerbspotential wird sinken“ und, egal um welchen Bildungsabschluss es geht, „der Fachkräftemangel ist präsent“.
Und womit rechnen befragte Unternehmen? „Sie erwarten eine Mehrbelastung des vorhandenen Personals, in allen Unternehmensgrößen“, berichtet Auinger. Und „das macht es nicht einfacher“. Die Expertin rät deshalb, „alle bestehenden Beschäftigungspotenziale zu nutzen“ und „ausländische Arbeitnehmer als mögliches Fachkräftepotenzial zu sehen“.

Wie das gelingen kann und welche Fördermöglichkeiten es gibt, erläuterte Verena Stolte von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit, Internationaler Personalservice.
Arbeitssuchende, die sich für eine Beschäftigung in Deutschland interessieren, aber noch nicht hier wohnen, können sich an die ZAV wenden. Sie übernimmt die Information, Beratung und Vermittlung von ausländischen Fachkräften und Ausbildungsinteressenten auf internationaler Ebene.
Finanzielle Unterstützung beim Schritt ins Ausland bietet seit Anfang 2013 das Mobilitätsprogramm MobiPro-EU. Fachkräfte aus der EU, die in einen „Mangelberuf“ einsteigen möchten, in der Regel zwischen 18 und 35 Jahren alt und in ihrem Herkunftsland arbeitslos sind, können finanzielle Mittel aus diesem Topf erhalten, wenn das Stellenangebot bei der Bundesagentur gemeldet ist.

„Wenn man das Bündel an Fördermöglichkeiten nutzen möchte, ist dies schon vor der Arbeitsaufnahme möglich“, erklärte Stolte. Da gibt es Deutschsprachkurse im Herkunftsland, eine Anreisekostenpauschale zum Bewerbungsgespräch oder Umzugskostenpauschalen nach einer Vertragsunterzeichnung.
Doch nicht nur ausgebildete Fachkräfte sondern auch „potentielle Azubis“ fassen die Verantwortlichen ins Auge, greifen ihnen als Ansprechperson und „Kümmerer“ unter die Arme. „Denn nicht alle Nachwuchskräfte aus dem Ausland wissen beispielsweise, wie der öffentliche Nahverkehr in Deutschland funktioniert oder ein Konto eröffnet wird“, so Stolte. Seit dem Startschuss des Projektes vor drei Monaten wurden bisher 40 Anträge bewilligt. „Jetzt rollt die Flut“, so die Fachfrau.

Unternehmen und Fachkräfte zusammenbringen möchte auch das Programm „JobLogin“, der Stiftung Bildung & Handwerk. „Es liefert Unternehmen viele Bausteine und konkrete Hilfestellungen, um erfolgreich seinen Fachkräftebedarf und damit die Zukunft des Unternehmens zu sichern“, weiß Burkhard Schrewing, Projektmanager Stiftung & Handwerk. Die Stiftung hilft bei der Erstellung des Stellen- und Anforderungsprofils sowie einem Abgleich, spricht Bewerber in Europa an, prüft sprachliche Qualifikationen. Hinzu kommt die Organisation einer Willkommenskultur, die begleitende Dokumenten-Administration bis hin zur Berufserlaubnis und eine spätere Berufsbegleitung auch über die eigentliche Tätigkeit hinaus. Auch das Einwerben von Fördermitteln zählt dazu. „Wir gehen auf Wunsch des Arbeitgebers auch mit in ein Vorstellungsgespräch“, so Schrewing.
Fast in jedem Land in Europa gibt es Kooperationspartner der Stiftung. Geplant seien nun auch Beteiligungen an Jobmessen in Portugal und Griechenland. „Kontakte gibt es darüber hinaus auch nach China, Vietnam, und über Ägypten bis in die arabische Welt“, so der Fachmann.
Mit JobLogin erreichen möchte die Stiftung kleine mittelständische Unternehmen, die mit Problemen kämpfen, Alten- und Pflegeheime, sowie Krankenhäuser.

„Die Region stellt sich auf! Nutzen Sie diese Chance“, lautete schließlich der Appell von Landrat Manfred Müller an die heimische Wirtschaft.
Aufgestellt hat sich auch die Deutsch-Spanische Gesellschaft e.V. und bereits eine Initiative auf sozial - medizinischen Sektor ergriffen. „Über 70 Bewerbungen sind bereits aus Paderborns Partnerstadt Pamplona angekommen“, ergänzt Dr. Pablo Rivero von der Gesellschaft. „Wir sind auf einem guten Weg“.

„Wenn man einen Schritt aus dem Ausland geht, ist die Motivation groß“, ergänzte Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, abschließend. „Wir finden es spannend! Geben Sie uns Rückmeldungen, sprechen Sie uns an“.

Ansprechperson für interessierte Unternehmen sind: 


Stiftung Bildung & Handwerk
Burkhard Schrewing
Tel.: 05251 700-265
Burkhard.Schrewing@s-b-h.de

Agentur für Arbeit
Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Paderborn
Arbeitgeber-Hotline: 01801 – 66 44 66
Paderborn.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de


Hier gerne die Präsentationen der Referenten zum Download:

Präsentation Frau Stolte - ips-incoming-mobiPro

Präsentation Herr Schrewing - Job-Login

Präsentation Herr Müller - Fachkräftebedarf 2013

Präsentation Frau Dr. Auinger - Branchen mit besonderem Bedarf

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

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Telefax: 05251 308 - 8888
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