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Pressemeldung vom 06.12.2013

„Gemeinsam Lern- und Lebenschancen verbessern“ - Konferenz formuliert Leitbild für die Inklusion im Kreis Paderborn –

Kreis Paderborn (krpb). Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen begrüßt das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen. Allerdings sind viele auch skeptisch und zweifeln am Erfolg der Umsetzung der Inklusion. So jedenfalls das Ergebnis der jüngsten Umfrage des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Wie kann Inklusion vor Ort gelingen? Welche Rahmenbedingungen müssen vorhanden sein, um Kinder individuell zu fördern? Geht das nur unter Aufgabe der Förderschulen? Mehr als 150 Fachleute und weitere Interessierte diskutierten auf Einladung von Landrat Manfred Müller in Büren diese Fragen und entwickelten dazu ein Leitbild: Insgesamt 10 Leitsätze dienen künftig für die inklusive Bildung in der Bildungsregion Paderborn als Orientierungsrahmen. Die Weichen für die Inklusion sollen gemeinsam gestellt, eine individuelle und kontinuierliche Förderung mit verlässlichen Bezugspersonen sichergestellt sowie Kompetenzen, Geld und Zeit gebündelt werden. 


„Wir möchten das Thema auf ganz breiter Basis diskutieren“, hatte Landrat Manfred Müller zur Zielsetzung der Veranstaltung erklärt. Die Bildungsregion Paderborn solle zu einer „inklusiven Bildungsregion Paderborn“ weiterentwickelt werden, „und das unter Einbeziehung möglichst aller gesellschaftlichen Gruppierungen“, so Müller. Die Federführung hatten das Bildungs- und Integrationszentrums des Kreises Paderborn sowie die Schulaufsicht. 


So war es dann auch eine bunte Gemeinschaft, die sich in Büren an die Arbeit machte. Vertretung von Kitas und Schulen, Kommunen und der Schulaufsicht, der Arbeitsagentur und von Bildungsträgern, von Wohlfahrtsverbänden und Krankenhäusern, Hochschulen sowie der kommunalen Politik machten mit und „repräsentierten einen Querschnitt der am inklusiven Prozess beteiligten Menschen im Kreis Paderborn“, betont der Leiter des Bildungs- und Integrationszentrums, Dr. Oliver Vorndran. Aufgabe war es, gemeinsam ein Leitbild für die Umsetzung der Inklusion in der Bildungsregion Kreis Paderborn zu entwickeln.
Eine breite Plakatwand war zwei Tage lang Fixpunkt in der Bürener Stadthalle. Die Teilnehmer des Workshops „Leitbild Inklusive Bildung“ notierten ihre Wünsche, Hoffnungen, ihre Ideen, aber auch ihre Kritik.

Bis spät in die Abendstunden diskutierten Arbeitsgruppen über die Inhalte. Die zehn Leitsätze, auf die man sich zuletzt einigte, reichten von einem verpflichtenden Bekenntnis zur Inklusion bis hin zur Absicht, Betroffenen, Angehörigen und Pädagogen eine unabhängige und fachübergreifende Orientierungshilfe bieten zu wollen.

Dieses neue Leitbild soll die öffentliche Diskussion über den Bildungssektor hinaus prägen. „Kinder lernen zu Hause, auf dem Spielplatz, in und nach der Kita und sowie Schule“, sagte Landrat Manfred Müller während des Workshops. Es gehe nicht nur um die Frage, ob immer mehr Kinder mit Behinderungen Regelschulen besuchen: „Inklusion dreht sich darum, ob wir gemeinsam Hindernisse aus den Weg räumen zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft.“


Die möglichst ungehinderte Teilhabe an der kkGesellschaft sei ein Menschenrecht, das niemand verweigert werden dürfe. Darüber waren sich die Teilnehmer des Workshops in Büren einig. Doch damit dieser Anspruch Realität werde, brauche Inklusion mehr als nur politische und gesellschaftliche Regelungen. Sie setze vor allem Wertschätzung und Hilfsbereitschaft voraus. 


Diese inklusive Haltung lebte der Workshop vor. Die Veranstalter vom Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Paderborn hatten einen zweitägigen Meinungsbildungsprozess organisiert, der jeden einzelnen Teilnehmer einband. Die große Plakatwand spiegelte diesen Anspruch wider, jeden zu Wort kommen zu lassen. „Unsere zehn Leitsätze wurden von vielen Menschen formuliert, die sich im Kreis Paderborn am inklusiven Prozess beteiligten. Sie wissen, worum es geht“, bekräftigt Ingrid Dreyer, Schulrätin für die Förderschulen und Co-Leiterin des Projekts

Hintergrund: Der Kreis Paderborn und das Land NRW hatten in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Detmold und den Bürgermeistern der zehn Städte und Gemeinden in 2009 die Bildungsregion auf den Weg gebracht. Wissen und Know-how sowie die vorhandenen Ressourcen sollten gebündelt werden, um die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. Im Kreis Paderborn wurden Bildung und Integration miteinander verzahnt. Seither kümmern sich die Fachkräfte im Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn um verbesserte Lern- und Lebenschancen für Kinder und Jugendliche entlang der gesamten Bildungsbiographie – von der Kita bis zur Uni. Die Konferenz in der Stadthalle in Büren war Teil des Langzeitprojekts „GIB – Gestaltung einer inklusiven Bildungsregion“. Unterstützt wird dieser Prozess von der Heinz Nixdorf Stiftung und der Robert Bosch Stiftung.

Mehr Infos im Internet: www.bildungsregion-paderborn.de.

Bildunterzeile (Bild rechts):

Landrat Manfred Müller (rechts im Bild am Mikrofon) will die Thematik auf breiter Basis diskutieren

 

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