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Pressemeldung vom 26.05.2014

„Erste Hilfe in die Freiheit“: Vor 25 Jahren halfen Paderborner Malteser das Tor zum Westen zu öffnen - Ausstellung über die Betreuung der DDR-Flüchtlinge in Budapest durch Paderborner Malteser noch bis zum 13. Juni im Foyer des Paderborner Kreishauses

Kreis Paderborn (krpb). Eigentlich sollte es ein Jugendaustausch werden. Zwanzig Jugendgruppenleiter des Malteser Hilfsdienstes aus Paderborn brachen im Sommer 1989 nach Budapest auf, um Jugendliche des Ungarischen Malteser-Caritas-Dienstes kennenzulernen. Niemand ahnte, dass sich daraus ein humanistischer Hilfseinsatz für DDR-Flüchtlinge entwickeln sollte. Eine Ausstellung im Foyer des Paderborner Kreishauses erinnert an die dramatischen Ereignisse im Garten der Budapester Pfarrei zur Heiligen Familie von Zugliget, in der die Malteser eine Zeltstadt errichteten, um die gestrandeten Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Ausstellung mit dem Titel „Erste Hilfe in die Freiheit“ ist noch bis zum 13. Juni im Foyer des Paderborner Kreishauses zu sehen.

Man schrieb den 13. August 1989. Zehntausende DDR-Bürger hatten sich auf den Weg nach Ungarn gemacht in der Hoffnung, den Eisernen Vorhang irgendwie zu überwinden. Die Deutsche Botschaft, in die sich Hunderte geflüchtet hatten, musste an diesem Tag wegen Überfüllung geschlossen werden. Die Lage der Flüchtlinge spitzte sich dramatisch zu. Am folgenden Tag traf eine kleine Gruppe Paderborner Malteser in Budapest zu einem Jugendaustausch ein. Es sollte anders kommen. Das Auswärtige Amt und die Botschaft baten Csilla Freifrau von Boeselager, die Gründerin und Vorsitzende des ungarischen Malteser-Caritas-Dienstes, um Unterstützung. Gemeinsam mit den Paderbornern errichteten sie im Garten der Pfarrei das erste Flüchtlingslager. Pfarrer Imre Kozma heftete am Morgen des 14. August 1989 ein Schild an das Tor der Pfarrei: „Das Tor steht offen, mehr noch das Herz“.

„Gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen aus dem Malteserhilfsdienst leisteten sie erste Hilfe bei der Geburt eines neuen Europas“, sagte Landrat Manfred Müller bei der Ausstellungseröffnung, die mit Schautafeln, kleinen Resten der Berliner Mauer und einem Trabi an diese dramatischen Ereignisse erinnert. An einen Moment der Geschichte, in der die Malteser zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und damit selbst Geschichte schrieben.

Müller betonte, dass vor 100 Jahren der erste, vor 75 Jahren der zweite Weltkrieg begonnen habe. Das dürfe nie wieder geschehen. Auch dafür stehe die Ausstellung. Sie erinnere an die vielen friedfertigen Menschen, die Verhandlungen geführt, die Verhandlungen überhaupt erst zugelassen hätten. Solche Menschen brauchten wir auch heute wieder, um Frieden zu schaffen, beispielsweise in der Ukraine, um Menschen vor Ort das Überleben zu sichern und eine menschenwürdige Zukunft zu ermöglichen. Dass eine solche Hilfe möglich ist, haben die Tage von Budapest gezeigt“, sagte Müller abschließend.

 

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