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Pressemeldung vom 17.08.2015

Neuer Warnzug aus Fahrzeugen der Feuerwehren warnt die Bevölkerung bei Bränden, Hochwasser, Schadstoffwolken oder auch Stromausfällen

Mit Ende des kalten Krieges war man überzeugt, die Sirenen auf den Dächern abbauen zu können, weil die Bevölkerung ja nicht mehr vor Bombenangriffen gewarnt werden musste. In diesen Tagen erkennt man, wie sinnvoll Sirenen sein können, um die Menschen schnellstmöglich zu erreichen und dass es auch ganz andere Bedrohungen gibt. Bei Bränden mit giftigen Rauchwolken, Chemieunfällen mit Gefahrstoffaustritten oder auch Hochwasser können rechtzeitige Warnungen Leben retten und Schäden mindern. Der Kreis Paderborn setzt ab sofort auch auf ein neues Konzept für Lautsprecherdurchsagen, um die Menschen vor Ort schnellstmöglich erreichen und mit Verhaltenshinweisen und Informationen versorgen zu können. Der so genannte Warnzug besteht aus insgesamt 31 Fahrzeugen mit einer einheitlichen Grundausstattung, die mobile Durchsagen in Straßenzügen und kleineren Orten ermöglichen.

Ein eigens hierfür eingerichteter Arbeitskreis „Warnung der Bevölkerung“ hat Anfang letzten Jahres seine Arbeit aufgenommen. Feuerwehr und Verwaltung sitzen hier an einem Tisch mit dem Ziel, die Menschen des Kreises Paderborn in Gefahrenlagen über möglichst viele Kanäle zu erreichen. Ein wichtiger Baustein ist bereits das kommunale Warnsystem KATWARN, welches dem Kreis Paderborn ermöglicht, den Bürgerinnen und Bürgern in Gefahrensituationen und Katastrophenfällen Warnungen und Verhaltenshinweise direkt auf ihr Handy zu schicken, sofern sie sich im System angemeldet haben. Mehr Infos finden Sie hier.

„Kommt es beispielsweise zu einem Großbrand mit einer Freisetzung von Gefahrstoffen, wird die Bevölkerung durch Lautsprecherdurchsagen gewarnt und zum Einschalten elektronischer Medien aufgefordert. Zeitgleich stellen Experten das Gefahrenpotenzial mit Mess- und Spürfahrzeugen fest,“ erläutert Kreisbrandmeister Elmar Keuter. Sofern die Wolke giftig sein und weiterziehen sollte, schlägt auch die Stunde des so genannten Warnzuges. Alle Feuerwehren mit Ausnahme der Stadt Paderborn beteiligen sich daran. Die Leitung und Führung erfolgt durch die Feuerwehr Bad Lippspringe oder die Feuerwehr Büren. Sie legen fest, welche Straßen die Fahrzeuge abfahren, um Durchsagen wie „Achtung, Achtung, hier spricht die Feuerwehr, schließen Sie Türen und Fenster“ vornehmen zu können.Leiter der Feuerwehr Bad Lippspringe, Michael Heck

Die Sprachkonserven entstanden in Kooperation mit dem Lokalsender Radio Hochstift. Chefredakteur Martin Lausen hat die Texte auf Band gesprochen, die über handelsübliche mp3-Player abgespielt werden können. „Dies gewährleistet zu jedem Zeitpunkt kontinuierliche Warndurchsagen, die klar und verständlich Informationen übermitteln“, erläutert Michael Heck, Leiter der Feuerwehr Bad Lippspringe. Von Anfang an sei klar gewesen, dass die Texte ein Profi sprechen sollte. „Uns würde zwischendurch auch die Luft ausgehen“, lacht Heck.

Die Führungsfahrzeuge des Warnzuges sind mit einheitlichen Koffern ausgestattet, in denen sich Kartenmaterial, Einsatzpläne aller Städte und Gemeinden sowie die Player befinden. Der Warnzug entlastet zudem jene Feuerwehren, die sich im Einsatzgebiet befinden. „Das ist gelebte Zusammenarbeit der Feuerwehren“, betont Kreisordnungsdezernent Michael Beninde. Mit den Fahrzeugen der Feuerwehren könnten darüber hinaus auch eine große Personenzahl innerhalb kurzer Zeit transportiert werden.

Die Warndurchsagen sind einheitlich aufgebaut: Die Bevölkerung erfährt, was passiert ist, was zu tun ist und dass sie unbedingt ihr Radio einschalten sollte. „Mit dem Warnzug können gezielt einzelne Straßenzüge oder verstreute Wohngebiete erreicht werden“, erläutert Christian Fehling vom Ordnungsamt des Kreises Paderborn. Fehling ist Mitglied im Arbeitskreis, der nun den nächsten Schritt angeht: Im Kreis Paderborn sollen die vorhandenen 130 Sirenen modernisiert werden. „Damit wären wir dann im Bevölkerungsschutz breit aufgestellt“, bekräftigt Beninde.

 

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5  Kommentare

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    Müller
    19.08.2015 20:05 Uhr

    aus welchem Grund, hält sich die Feuerwehr Paderborn aus dieser zusammenarbeit raus?

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    Kreis-Paderborn Logo
    Kreis Paderborn
    20.08.2015 09:55 Uhr

    Der Kreis Paderborn hat eine Abfrage unter allen Feuerwehren gestartet bzw. diese gebeten, am Projekt teilzunehmen. Die Feuerwehr der Stadt Paderborn beteiligt sich nicht. Die Gründe für diese Entscheidung kann nur die Stadt Paderborn selbst benennen.

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    Sebastian L.
    20.08.2015 14:53 Uhr

    An der Begründung der Stadt Paderborn wäre ich auch interessiert. Vielleicht ist es ja möglich die Stadt Paderborn auf diese offene Frage hinzuweisen und um Beantwortung zu bitten. Dies sollte ja auch im Interesse des Kreises sein.

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    K. Voss
    20.08.2015 12:39 Uhr

    Leider scheint das Verhältnis zwischen Stadt und Kreis Paderborn seit Jahren nicht das Beste zu sein. Das zeigt sich egal bei welchem Thema immer wieder (zuletzt Rettungsdienstbedarfsplan, davor Leitstelle usw.). Hier gilt es, die Ursachen zu analysieren und zu beheben, um ein gemeinsames Miteinander im Sinne der gesamten Paderborner Bevölkerung zu erreichen.

    Das Verhalten, sich wie aktuell im Warnzug als einzige Feuerwehr des Kreises herauszuhalten, ist vielleicht auch darin begründet, lieber "sein eigenes Ding" machen zu wollen. Anstatt das mannstarke Ehrenamt im Stadtgebiet Paderborn zu fördern und einzubinden, wird im Stadtgebiet Paderborn immer mehr hauptamtliches Personal eingestellt. Dies belegen die städtischen Haushalts- und Stellenpläne der letzten Jahre (online verfügbar). Im Stadtgebiet Paderborn könnte der Anschein entstehen, dass der Leiter der Feuerwehr bzw. die Stadtverwaltung und damit auch die Politik am liebsten ohne jegliches ehrenamtliches Personal auskommen möchte. Demgegenüber steht bspw. die Feuerwehr Delbrück, die sich regelmäßig darum bemüht, ihre Leistungsfähigkeit eben ohne teures hauptamtliches Personal zu beweisen. Mit Erfolg, denn das Ergebnis gibt den Delbrückern offenbar Recht. Und die dort geleistete Arbeit ist keinesfalls schlechter, im Gegenteil, sie zeugt von hoher Professionalität. Nun ist die Stadt Paderborn natürlich deutlich größer, dennoch bleibt fraglich, ob - wie in der aktuell auf den städtischen Internetseiten zu findenden erneuten Stellenausschreibung für Brandmeister - tatsächlich insgesamt knapp 200 hauptamtliche Feuerwehrmänner benötigt werden, oder ob nicht die (siehe ebenfalls Internetseite der Stadt Paderborn) insgesamt 415 ehrenamtlichen Einsatzkräfte in elf städtischen Löschzügen auch den ein oder anderen teuren und vom Steuerzahler finanzierten Feuerwehrmann ersetzen können. In anderen Kommunen gelingt das auch, um an die an der Einsatzstelle anzahlmäßig vorgeschriebenen Einsatzkräfte zu kommen. Hier ist dringend eine gute und vor allem finanziell sinnvolle und vertretbare "Mischkalkulation" notwendig.

    Recherchiert man einmal ausgiebig auf der städtischen Internetseite stellt man schnell fest, dass die Stadt Paderborn offenbar sehr viele eigene Spezialeinheiten betreibt. Nirgendswo ist jedoch erwähnt, dass Beteiligungen mit anderen Feuerwehren oder dem Kreis Paderborn stattfinden. Insofern passt das aktuelle Heraushalten aus dem Warnzug ins städtische Bild. Hier ist auch die Politik zum Handeln aufgefordert. Bleibt abzuwarten wie lange es dauert, bis die Stadt Paderborn einen eigenen Warnzug betreibt...

    Ein großes Lob auf jeden Fall an alle Beteiligten für die Implementierung dieses Warnzuges und die damit verbundene Arbeit. Als Lichtenauer Bürger bin ich froh, dass ich auf ein funktionierendes Rettungs- und Warnsystem des Kreises Paderborn zurück greifen kann.

    Danke für die Arbeit und weiter so! Danke aber auch den hauptamtlichen Feuerwehrmännern (und -frauen) im Stadtgebiet Paderborn!

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    Michaela Schumann
    21.08.2015 10:55 Uhr

    Eigentlich sehr schade, dass sich ausgerechnet die größte Stadt im Kreisgebiet aus der Zusammenarbeit raus hält.

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