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10. Dezember 2015

Langenbergteich soll für Amphibien und Insekten attraktiver werden

Langenbergteich im Sander Bruch soll in das EU-Förderprogramm LIFE-Projekt aufgenommen werden

Der Langenbergteich im Sander Bruch soll attraktiver für Amphibien wie die Knoblauchkröte und sandlebende Insekten wie Wildbienen werden. (Foto: Christian Venne) 
Der Langenbergteich im Sander Bruch soll attraktiver für Amphibien wie die Knoblauchkröte und sandlebende Insekten wie Wildbienen werden. (Foto: Christian Venne)

Der Kreis Paderborn hat sich mit dem Naturschutzgebiet Langenbergteich im Sander Bruch darum beworben, in das EU-Förderprogramm „LIFE“ aufgenommen zu werden. In den Wintermonaten bereitet das Gemeindeforstamt im Auftrag des Kreisumweltamtes das Gebiet um den Langenbergteich für den Projektstart im Oktober 2016 vor. Dabei werden Nadelbäume wie die Kiefer gefällt. Ziel des „LIFE-Projekts“ ist anschließend die Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten Knoblauchkröte.

Der Langenbergteich ist bereits als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesen. Diese Schutzkategorie der EU hat der Heideweiher erhalten, weil die für ihn typische Vegetation nur noch selten in der hiesigen Landschaft anzutreffen ist. Nun soll dieser Lebensraumtyp weiter gestärkt werden.

Im nördlichen Teil des FFH-Gebietes wird eine 1700 Quadratmeter große Düne von Bäumen und Sträuchern befreit und der Boden aufgelockert, sodass Amphibien wie die Knoblauchkröte darin graben können. In der Vergangenheit wurden viele Dünen mit Kiefern aufgeforstet, um sie zu befestigen. Die Nadelbäume verdrängen jedoch die Sandvegetation und werden deswegen abgeholzt. „Zu erwarten ist, dass sich typische Arten wie die Besenheide einstellen“, kündigte Britta Perschbacher vom Kreisumweltamt an. Die auf der Düne stehenden Eichen bleiben erhalten, da sie typisch für den Landschaftsraum Untere Senne sind, zu dem der Langenbergteich gehört.

Abgeholzt werden die Bäume im Winter, wenn keine Vögel auf ihnen brüten. Das Gemeindeforstamt führt die Arbeiten im Rahmen der forstlichen Bewirtschaftung durch. „Daher entstehen keine zusätzlichen Kosten. Die Fällarbeiten werden durch den Holzverkauf refinanziert“, sagte Perschbacher.

Anfang des Jahres wird bekannt gegeben, ob der Langenbergteich in das LIFE-Projekt aufgenommen wird. „Unsere Vorbereitungsmaßnahmen sind aber auch ohne das Projekt sinnvoll, denn sie verbessern den Lebensraum für Amphibien und sandlebenden Insekten wie Wildbienen“, sagt Perschbacher.

In der ersten Projektphase sollen dann auf stadt- und kreiseigenen Flächen um den Langenbergteich herum kleine Gewässer für Amphibien angelegt werden. Anschließend wird die Knoblauchkröte angesiedelt. 500 bis 1000 Kaulquappen aus einem Nachzuchtprojekt der Biologischen Station Münsterland finden dann im Langenbergteich ein neues Zuhause. In einem Monitoring wird beobachtet, wie viele Kröten sich tatsächlich ansiedeln.

Die Knoblauchkröte

Die Knoblauchkröte war bis 1992 am Heideweiher Langenbergteich heimisch. Viele Amphibienarten gehen zurück, weil ihre Lebensräume durch Straßen oder bebaute Gebiete zerschnitten werden. Heute ist das Tier landesweit fast völlig verschwunden und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.
Die Knoblauchkröte lebt wie alle Amphibien im Wasser und an Land. Im Frühjahr und Sommer zieht es die Kröte abends und nachts ins Gewässer, um sich zu paaren und abzulaichen. Im Herbst gräbt sich die Kröte etwa 40 Zentimeter tief in den lockeren Boden ein und überwintert dort.
Die Knoblauchkröte kann wie viele Amphibien nur geringe Entfernungen überwinden. Daher ist es wichtig, dass Wasser- und Landlebensraum nah beieinander liegen.

Das LIFE-Projekt

Die Abkürzung LIFE steht für L’Instrument Financier pour l’Environnement (zu Deutsch etwa: finanzielles Instrument für die Umwelt). Seit 1992 wurden mit dem Förderprogramm der Europäischen Union 4 171 Projekte umgesetzt und 3,4 Milliarden Euro in den Schutz der Umwelt und des Klimas investiert.
Der Langenbergteich nimmt dabei in der Kategorie „Atlantische Sandlandschaften“ teil. Ziel ist es, verschiedene Arten und Lebensräume zu erhalten.
Weitere Informationen zum gibt es im Internet auf den Seiten der Bezirksregierung Münster unter: https://www.bezreg-muenster.de/de/foerderung/life/atlantische_sandlandschaften/index.html.

 
 
 

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