Drei Männer, 125 Dienstjahre

Die drei haben zusammen ein Stück Verwaltungsgeschichte geschrieben. Gemeinsam leisteten sie 125 Jahre im öffentlichen Dienst. Landrat Manfred Müller verabschiedete drei langjährige Führungskräfte der Paderborner Kreisverwaltung in den Ruhestand, die „allesamt mit dem Blick für das Wesentliche, mit Ideen, Weitsicht und Energie drei zentrale Ämter der Paderborner Kreisverwaltung leiteten“, betonte Landrat Manfred Müller. Er dankte dem langjährigen Leiter des Kreisstraßenverkehrsamtes, Josef Hardes, dem Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale, Dirk Nölting, und dem langjährigen Leiter des Fachbereiches „Büro des Kreistages und der Ausschüsse, Zentrale Aufgaben“, Karl Heinz Wibbeke, für ihr jahrzehntelanges Engagement im Dienste der Bürgerinnen und Bürger des Kreises Paderborn. Die Unterschiedlichkeit der Ämter belege bereits die Bandbreite der Verwaltung. „Auf Sie alle konnte ich mich stets verlassen. Sie hatten ihren Bereich im Griff und waren stets bestrebt, das Beste für die Bürgerinnen und Bürger daraus zu machen“, so der Landrat.

Karl Heinz Wibbeke blickt auf 43 Dienstjahre im öffentlichen Dienst zurück. Nach Tätigkeiten in der Bundes- und Landesverwaltung kam er 1990 zur Paderborner Kreisverwaltung. 2001 übernahm Wibbeke die stellvertretende Leitung des Büros des Kreistags und der Ausschüsse und zentrale Aufgaben, 2003 die Leitung. „Besonders gefallen hat mir an meiner Tätigkeit der enge Kontakt und die gute Zusammenarbeit mit den Kreistagsmitgliedern. Das hat mir immer sehr am Herzen gelegen“, betont Wibbeke. Er wusste stets, wie Verwaltung funktioniert und sorgte dafür, dass im Hintergrund alles wie am Schnürchen lief. Wenn es irgendwo klemmte oder nicht weiterging, hieß es: „Herr Wibbeke, was machen wir, haben Sie eine Idee?“ Besonders wichtig war ihm auch der Tag der offenen Tür in der Paderborner Kreisverwaltung, den er organisierte und leitete. Tausende von Besucherinnen und Besuchern kamen. „Wir konnten die Verwaltung in all ihren Facetten zeigen und ihre Dienstleistungen vorstellen. Wir haben durchweg sehr positive Rückmeldungen erhalten“, erinnert sich Wibbeke. Allein könne so eine Tätigkeit nicht geleistet werden. „Ich hatte immer ein gutes Team, auf das Verlass war“, bekräftigt er.

Josef Hardes entschied sich 1969 für eine Beamtenlaufbahn im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst des Kreises Paderborn. Daraus sollten 47 Jahre im Öffentlichen Dienst werden. Der gebürtige Schloß Neuhäuser arbeitete zunächst in der Kreispolizeibehörde, dem Sozialamt sowie dem Schulverwaltungsamt, bevor er 1998 die stellvertretende Leitung des Straßenverkehrsamtes übernahm. Seit 2004 bis zu seinem Ruhestand, also über 12 Jahre lang, leitete er jenes Amt, das die meisten mit Führerschein, Kennzeichen und Knöllchen verbinden. So richtig habe er nicht gewusst, was ihn da erwarte, erinnert sich Hardes. Doch die Vielseitigkeit des Straßenverkehrsamtes habe ihm sehr gefallen, der Publikumsverkehr, das sei alles interessant und spannend gewesen. „Für mich war es immer wichtig, den ganz normalen Alltag in so einer quirligen Behörde zu meistern“, betont Hardes. Gab es in den vergangenen Jahren bahnbrechende Neuerungen im Straßenwesen? Begleitetes Fahren mit 17, die Umstellung auf EU-Kennzeichen, die Einrichtung von Umweltzonen und Ausgabe von Feinstoffplaketten sind nur einige Meilensteine, die ihm spontan einfallen.

Dirk Nölting (61) ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Nach abgeschlossener Lehre als Auto- und Baumaschinenschlosser und Grundwehrdienst als Panzerpionier arbeitete er zunächst als KFZ-Mechaniker. Im Jahr 1980 begann seine Karriere als Berufsfeuerwehrmann beim Kreis Paderborn. 18 Jahre lang leitete er stellvertretend die Kreisfeuerwehrzentrale mit Sitz in Büren-Ahden. In 2013 wurde ihm die Leitung übertragen. Gemeinsam mit dem langjährigen Leiter Ulrich Hilkenbach baute er diese zum Dienstleistungszentrum für die örtlichen Feuerwehren mit Einrichtungen zur Deckung des überörtlichen Bedarfs (Ausbildungsstätte, Atemschutzwerkstatt, Schlauchwäsche, Einsatzgeräten u.v.m.), integrierter Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz sowie Brandschutzdienststelle und Rettungswache aus. Dazu gehörte auch die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems und einer mobilen Datenerfassung im Rettungsdienst. Kurz vor seinem Ruhestand leitete er für ein halbes Jahr im Wege einer Abordnung wegen einer dort entstandenen Vakanz die Feuerwehr der Flughafen Paderborn – Lippstadt GmbH. „Nach 35 guten und spannenden Jahren melde ich mich an der Kreisfeuerwehrzentrale ab und gehe von Bord“, schrieb er seinen Kolleginnen und Kollegen zum Abschied.