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17. Oktober 2016

Eindeutig motorradlaut: Mehr Motorradfahrer als üblich, deutlich zu hohe Lärmwerte auf der L 755 zwischen Langeland und Altenbeken

Entscheidung über mögliche Sperrungen nach erneuter Messung im Frühjahr 2017

L 755 Altenbeken - Langeland © Kreis Paderborn 
L 755 Altenbeken - Langeland © Kreis Paderborn

Die kurvenreiche Landstraße 755 zwischen Langeland und Altenbeken wird häufig und gern von Motorradfahrern genutzt. Die idyllisch gelegene Strecke durch den Wald ist oftmals zudem Schauplatz von spontan verabredeten Wettrennen. Die Anwohner ärgern sich seit Jahren über den Motorradlärm. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 70 km/h, Dialog-Displays, Polizeikontrollen und der Einbau von Bodenwellen zeigten nicht die gewünschte Wirkung. Insbesondere bei schönem Wetter an freien Tagen brettern die Motorradführer nach wie vor über die Piste. Also genau zu jenen Zeiten, wo auch die Anwohner zu Hause sind und sich ohne Lärmkulisse erholen möchten. Im Oktober 2015 plante der Kreis Paderborn deshalb, die Strecke an den Sommer-Wochenenden und Feiertagen für Motorradfahrer zu sperren. Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Detmold veranlasste Landrat Manfred Müller im Zeitraum 29. April 2016 bis 12. Mai 2016 eine Verkehrszählung verbunden mit einer Lärmmessung am Ortsausgang Altenbeken Richtung Langeland, um die Verkehrsanordnung rechtlich abzusichern. Die Ergebnisse des Gutachtens liegen nun vor: Im Untersuchungszeitraum befuhren 10.701 Autofahrer und 2.806 Motorradfahrer die L 755. Gut jeder fünfte Verkehrsteilnehmer (20,33 Prozent) war ein Motorradfahrer. Dieser Motorradanteil liegt deutlich über dem üblichen Verkehrsaufkommen. „Die freien Tage in den Sommermonaten sind eindeutig motorradlaut. An den Messstellen wurden beträchtliche Lärmwerte festgestellt“, sagt Angie Reeh, Leiterin des Paderborner Kreisstraßenverkehrsamtes.
Erstmalig zum Einsatz kam eine Messtechnik, bei der das aufzeichnende Gerät direkt in die Leitpfosten integriert wird. Auf diese Weise kann der Lärm direkt am Fahrzeug gemessen werden. Das Messverfahren ist sehr genau, die Datenauswertung dafür aber auch sehr zeitaufwendig. Der Gutachter stellte fest, dass nicht immer die schnellsten Motorräder auch am lautesten waren. Vereinzelt wurden auch bei Geschwindigkeiten von 50 km / h Werte von 100 dB gemessen worden. Der höchste gemessene Lärmwert betrug 104 dB. „Natürlich sind die Lärmwerte an der Messstelle direkt an der Straße nicht dieselben wie in den Anliegerstraßen“, erläutert Reeh. Gleichwohl sorge die Topographie des Geländes dafür, dass sich der Schall massiv in die Nachbarstraßen übertrage. Zudem wird der Motorradlärm (Gas geben bei Beschleunigungsvorgängen) deutlich unangenehmer empfunden als PKW-Lärm, der eher einem Grundrauschen ähnelt.

Wenn man von ordnungsbehördlicher Seite aus den fließenden Straßenverkehr unterbrechen will, so muss das so gut begründet sein, damit das Verbot einer gerichtlichen Überprüfung standhält. Die Anliegen der Verkehrsteilnehmer und der Anwohner müssen sorgsam gegeneinander abgewogen werden. „Die bisherigen Maßnahmen haben nicht gereicht. Wir sehen in einer zeitlich begrenzten Sperrung für Motorradfahrer ein geeignetes und erforderliches Mittel, um die Anlieger vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen“, sagt Reeh.
Der Kreis Paderborn wird zu Beginn der kommenden Motorradsaison im Frühjahr nächsten Jahres noch einmal konventionell in der Nähe der Wohnhäuser messen, um die ersten Messergebnisse weiter abzusichern. „Sollten sich die Messergebnisse bestätigen, ordnen wir eine Sperrung der Strecke für Motorradfahrer in den Sommermonaten an den Wochenenden und an Feiertagen an“, sagt Reeh.

 
 
 

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