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21. September 2016

Sicher und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umgehen

40 Schülerinnen und Schüler, sowie 20 Lehrerinnen und Lehrer aus den Kreisen Paderborn und Höxter werden zu Medienscouts ausgebildet

Wollen Medienscouts werden: Marlin (links) von der Sekundarschule Höxter und Joline (rechts) von der Gesamtschule Elsen (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)  
Wollen Medienscouts werden: Marlin (links) von der Sekundarschule Höxter und Joline (rechts) von der Gesamtschule Elsen (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

Joline (13) und Marlin (12) wollen Medienscouts werden. Sechs Tage werden sie dazu in den Themenfeldern Internet und Sicherheit, Social Communities, Handy und Computerspiele geschult. Danach geben sie das gelernte Wissen an Gleichaltrige an ihrer Schule weiter und tragen damit zur Prävention, der Beratung bei Problemen und der Schulentwicklung bei.

Die Ausbildung zum Medienscout bietet die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) an. Michael Arens vom Kreismedienzentrum Paderborn und seine Höxteraner Amtskollegin Sabine Giefers haben das Projekt in die Kreise Paderborn und Höxter geholt. Im Paderborner Heinz-Nixdorf-MuseumsForum werden 40 Schülerinnen und Schüler, sowie 20 Lehrer und Lehrerinnen von zehn Schulen in ihrer Medienkompetenz geschult.

„Mit der Schulung kommen wir dem Jugendmedienschutzgesetz nach. Es geht darum, Kindern beizubringen, wie sie sich selbst schützen können, dass sie selbst Entscheidungen treffen können und kritikfähig und eigenverantwortlich werden“, erklärt Arens.

Kinder surfen anders als Erwachsene. Oft werden sie als Digital Natives (zu Deutsch: digitale Ureinwohner) bezeichnet. „Heute wachsen die Kinder und Jugendliche mit den Medien auf. Trotzdem wissen sie nicht alles. Im Seminar lernen sie viel über Datenschutz, Abzocke im Netz und Passwörter“, sagt Giefers.

40 Schülerinnen und Schüler und 20 Lehrerinnen und Lehrer aus Paderborn und Höxter lassen sich in einem sechstägigen Seminar zu Medienscouts ausbilden. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn)  
40 Schülerinnen und Schüler und 20 Lehrerinnen und Lehrer aus Paderborn und Höxter lassen sich in einem sechstägigen Seminar zu Medienscouts ausbilden. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn)

Seminarleiter waren Sozialpädagoge Christian Möser und Filmemacher Lars Klostermann. Zunächst wollen sie mehr über das Mediennutzungsverhalten der Schülerinnen und Schüler wissen. „Mir ist aufgefallen, dass das Handy sehr viel genutzt wird. Man guckt alle paar Minuten drauf, ob im Bus, in der Schule oder abends im Bett“, sagt Joline. Gecheckt werden meist Messanger-Dienste wie WhatsApp und Social Communities wie Facebook. 88 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren sind mit dem Handy oder Smartphone online. Das hat die Studie Jugend, Information (Multi-) Media (JIM) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest im Jahr 2015 herausgefunden.

Jugendliche wie Joline und Marlin sind sich ihrer Internetnutzung bewusst und haben Spaß daran. „Was passiert eigentlich mit unseren Daten? Wie können wir unsere Privatsphäre schützen“, fragen die beiden. Antworten gab es am ersten Seminartag. Die angehenden Medienscouts lernten, dass ein Passwort ein guter Schutz ist. Über das Portal checkdeinpasswort.de können sie schauen, wie sicher ihre Buchstaben- und Zahlenkombination ist. Dazu gibt es Arbeits- und Informationsblätter. Alles, was Joline und Marlin für sich und ihre Mitschüler für wichtig erachten, heften sie in einen Ordner mit der Aufschrift Medienscouts.

Nach ihrer Ausbildung werden sie damit ihre Mitschüler schulen. In der Fachsprache nennt sich das Peer-Education. „Das Wissen wird auf Augenhöhe vermittelt. Die Hürde Fragen zu stellen ist bei gleichaltrigen Lehrern niedriger“, sagt Arens. Medienscouts haben dabei drei Aufgaben: Sie wirken präventiv, indem sie ihren Mitschülern zeigen, wie sie sicher und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umgehen. Medienscouts beraten bei Problemen, beispielsweise mit dem Urheberrecht, mit persönlichen Daten oder bei Beleidigungen. „Dabei ist es wichtig, dass Medienscouts ihre eigenen Grenzen einschätzen können und bei Dingen wie Cybermobbing ihre Beratungslehrer einschalten“, erklärt Arens. Deshalb setzt sich eine Gruppe Medienscouts immer aus vier Schülerinnen und Schülern sowie zwei Lehrern zusammen.

Die Beratungslehrer sorgen auch für die Nachhaltigkeit des Projekts. Sie bilden weitere Schülerinnen und Schüler an ihrer Schule zu Medienscouts aus.

Zusätzlich werden einige Lehrkräfte zu lokalen Trainern ausgebildet, damit sie in ihrer Region weitere Schulungsstaffeln für Schüler und Beratungslehrer anbieten können.

In den Kreisen Paderborn und Höxter wird das Projekt bereits zum dritten Mal durchgeführt. Finanziert wird es vom Land NRW über die Landesanstalt für Medien. Mit dabei sind in der aktuellen Schulungsstaffel die Schulen Gesamtschule Elsen, Sekundarschule Fürstenberg, Gesamtschule Salzkotten, Gymnasium St. Michael, Paderborn, Gymnasium Theodorianum, Paderborn, Petrus-Damian Schule, Warburg, Laurentiusschule, Warburg, Sekundarschule Höxter, Peter-Hille-Realschule, Nieheim und Gymnasium St. Xaver, Bad Driburg.

Hintergrund

Schulen erhalten Auszeichnung

Für das Projektjahr 2015/2016 konnten sich die Schulen erstmals für das Abzeichen „Medienscouts NRW bewerben“. Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) vergibt das Abzeichen an Schulen, an denen die Arbeit von Medienscouts besonders engagiert umgesetzt wird. Insgesamt 80 Schulen erhielten das Abzeichen. Im Kreis Paderborn wurden folgende Schulen ausgezeichnet: Moritz-von-Büren-Schule, Gesamtschule Paderborn-Elsen, Pelizaeus Gymnasium, Goerdeler-Gymnasium, Franz-Stock-Realschule.

Weitere Infos finden Sie hier.

 
 
 

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