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24. Juni 2016

Tödliche Gefahren in Baggerseen

Schwimmbad ist die sichere Alternative

Still ruht hier beispielsweise auch der Habichtsee: Die Idylle trügt – unter der Oberfläche von Baggerseen lauern tödliche Gefahren. In 2013 ertrank hier ein 50-Jähriger  Vorn im Bild: Ein Wegweiser für die Rettungskräfte: Im Notfall die 112 wählen und dem Disponenten die Kennziffer nennen (Foto: Kreis Paderborn) 
Still ruht hier beispielsweise auch der Habichtsee: Die Idylle trügt – unter der Oberfläche von Baggerseen lauern tödliche Gefahren. In 2013 ertrank hier ein 50-Jähriger
Vorn im Bild: Ein Wegweiser für die Rettungskräfte: Im Notfall die 112 wählen und dem Disponenten die Kennziffer nennen
(Foto: Kreis Paderborn)

Mit der Hitze kommt die Sehnsucht nach Abkühlung. Aber Achtung: Wer sich erfrischen möchte, sollte ins Schwimmbad gegen. Denn „Baggerseen sind keine natürlichen Schwimmbäder sondern schlicht Baustellen“, betont Landrat Manfred Müller auch in diesem Jahr. Der Landrat warnt vor den nicht sichtbaren Gefahren in Baggerseen und weist eindringlich auf die Beachtung der von den Seeeigentümern oder auch in Naturschutzgebieten und Landschaftsschutzgebieten ausgesprochenen Badeverbote hin.

Die Gefahren lauern unter der Oberfläche. Bereits alte Bau- und Betonteile oder Stromkabel machen das Baden zum unkalkulierbaren Risiko. Die Ufer sind nicht befestigt und können steil abfallen. Eiskalte Unterströmungen und die fehlende Sichttiefe sind weitere Gefahrenmomente. Schwimmer können leicht in Panik geraten, wenn sie plötzlich in kalte Wasserschichten geraten oder keinen Grund mehr unter den Füßen spüren. Das „mal eben in den See springen“ wird vielen zum Verhängnis, weil die Kräfte schwinden oder Krämpfe bzw. Herz-Kreislauf-Beschwerden sich einstellen.

Wenn ein völlig verschwitzter und „aufgeheizter“ Mensch ins Wasser springt, setzt ein im Menschen angelegter Reflexmechanismus ein. Im ungünstigen Fall kommt es zu einer Bewusstlosigkeit, die z.B. durch Herz-Rhythmus-Störungen und Gefäßsteuerungsvorgänge im Körper entstehen. Mediziner sprechen von einem atypischen Ertrinken oder auch dem „leisen Tod“. Die Menschen gehen ohne Kampf unter. Deshalb gilt: Langsam ins Wasser steigen, sich an das Wasser „gewöhnen“. Auch sollte niemand mit vollem Magen geschweige denn unter Alkoholeinfluss sich in die Fluten begeben.

„Sowohl im Wasser wie auch in den Uferzonen kann man sich leicht kleine, oft unbemerkte Verletzungen zuziehen. Die sind oft schon wieder vergessen, wenn plötzlich Fieber und Schwächegefühl, vielleicht auch starke Kopf- und Gliederschmerzen oder Schwindel auftreten“, warnt der Leiter des Paderborner Kreisgesundheitsamtes, Uwe Litwiakow. Als leichte Sommergrippe verkannt, könne sich dahinter eine Sepsis, also eine Blutvergiftung im ganzen Körper verbergen, die durch Krankheitserreger ausgelöst wurde, die über die kleine Wunde vom Baggersee in den Körper gelangten. „Erfolgt keine sofortige Behandlung kann der Patient binnen Stunden versterben. Also Vorsicht am Baggersee!“, bekräftigt Litwiakow.

"Geht der Betroffene unter, haben die Rettungskräfte aufgrund des trüben Wassers nur eine kleine Chance, den verunglückten Badenden überhaupt zu finden und zu retten", sagt Marc Hammerstein, Leiter der Kreisleitstelle mit Sitz in Büren-Ahden. Wer einen Badeunfall beobachtet, sollte umgehend den Notruf betätigen, also die 112 wählen. Im Kreis Paderborn sind alle Baggerseen oder sonstigen Gewässer, die erfahrungsgemäß im Sommer aufgesucht werden, mit Schildern versehen. Dort sind Orts- und Kennziffern aufgedruckt. Bei der Meldung des Notfalls an die Kreisleitstelle über die 112 sollte diese Kennziffer genannt werden. Sie hilft den Rettungseinsatzkräften, den Unglücksort schneller zu finden.

Sichere Alternativen bieten öffentliche Frei- und Hallenbäder, denn hier ist immer eine Badeaufsicht und damit rechtzeitig Hilfe zur Stelle.

Handzettel mit Sicherheitshinweisen in sechs Sprachen

 
 
 

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