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Erfahrungsbericht

Duales Studium Bachelor of Laws

von Louisa Pasel

Louisa Pasel
Louisa Pasel © Kreis Paderborn

Bachelor of Laws - wie kann ich mir das Studium vorstellen?

Diese Frage habe ich schon häufiger gehört, weil die meisten damit nur Gesetze verbinden und dies nicht in die Verwaltung einordnen können. Durch meine persönlichen Erfahrungen möchte ich eine bessere Vorstellung von dem dualen Studiengang und der Arbeit vor Ort in der Verwaltung bewirken.

Mein Name ist Louisa Pasel und ich bin 21 Jahre alt. Mein "Bachelor of Laws" Studium habe ich 2017 im Anschluss an mein Abitur begonnen und nun befinde ich mich im dritten Ausbildungsjahr im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst des Kreises Paderborn.

Von Anfang an habe ich mich bei der Kreisverwaltung sehr wohl gefühlt. Vor Beginn des Studiums lernte ich die anderen Auszubildenden bereits auf dem alljährlichen Libori-Bummel kennen. Im September startete das Studium mit einer Einführungswoche, in der alle neuen Auszubildenden gemeinsam wichtige Informationen zur Kreisverwaltung, zu den einzelnen Ämtern und der Arbeitsweise erhielten. Außerdem wurden uns interessante Außenstellen wie die Kreispolizeibehörde, die Kreisfeuerwehrzentrale und der Airport vorgestellt, bei denen wir genügend Zeit hatten, uns gegenseitig kennenzulernen. Der Anfang war also gemacht!

Was das "Bachelor of Laws" Studium ausmacht, sind die theoretischen Studienabschnitte, in denen fachspezifisches Wissen erlangt wird. Dieses Wissen kann wiederum in den Praxisabschnitten in den verschiedenen Ämtern der Kreisverwaltung unmittelbar Anwendung finden.

Was macht besonders die theoretische Studienzeit aus?

An der HSPV am Standort Bielefeld erfolgten die Vorlesungen, anders als bei einem reinen Universitätsstudium, in Klassengruppen von max. 30 Studierenden. Wir verbrachten die ersten neun Monate des Studiums dort, lernten die Mit-Studierenden aus den anderen Verwaltungen kennen und erlangten grundlegende Rechtskenntnisse in den breit gefächerten Modulen wie Staatsrecht, Zivilrecht, Sozialrecht oder Polizei- und Ordnungsrecht. Der juristische Schwerpunkt des "Bachelor of Laws" Studiums gefällt mir besonders deshalb so gut, da ich rechtliche Strukturen aus dem Alltag besser nachvollziehen kann. Dies wird in den Vorlesungen ständig mithilfe geeigneter Fallbearbeitungen untermauert. Beispielsweise greifen die Sachverhalte in Staatsrecht Corona-Schutzmaßnahmen, wie die Maskenpflicht auf, die die Grundrechte der Menschen wesentlich beschränken. Innerhalb der Fallbearbeitung wird dann verdeutlicht, inwiefern die Maßnahmen trotz der Grundrechtseingriffe verfassungsrechtlich gerechtfertigt sind.

Darüber hinaus wurden betriebswissenschaftliche (öffentliche Betriebswirtschaftslehre, Personalmanagement, Kommunales Finanzmanagement, etc.) und sozialwissenschaftliche (Soziologie, Psychologie, Ethik, etc.) Studieninhalte vermittelt. Die Kombination der Module hat sich als hilfreich erwiesen, um einen umfassenden, theoretischen Eindruck von dem Verwaltungshandeln und den Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern zu erlangen.

Mein Fazit zum theoretischen Teil des Studium:

Es werden abwechslungsreiche Lerninhalte vermittelt und es macht Spaß sich in komplexe Fälle hineinzudenken, aber natürlich handelt es sich um ein anspruchsvolles Studium. Umso wichtiger war es, die Klausuren, Fachgespräche und die weiteren Prüfungsformen gemeinsam in Lerngruppen zu bewältigen.

Und was habe ich aus der Praxis mitgenommen?

Meine Praxisabschnitte absolvierte ich in vier verschiedenen Ämtern: im Sozial-, Ordnungs-, Personal- und Hauptamt. Bei meinem ersten dreimonatigen Einsatz im Sozialamt, konkret im Sachgebiet Hilfe zur Pflege, wurde ich bereits voll in die Sachbearbeitung eingebunden. Im Rahmen der Bewilligungsverfahren musste ich ganz eng am Gesetz die Voraussetzungen prüfen und jeweils den individuellen Hilfebedarf ermitteln. Im ständigen Austausch mit den Betreuern und Angehörigen konnten erste Erfahrungen mit den Bürgerinnen und Bürgern gesammelt werden.

Danach folgte ein praktischer Einsatz im Ordnungsamt im Sachgebiet "Bekämpfung von Schwarzarbeit". Das neue Aufgabengebiet war grundverschieden zu dem des vorigen Sachgebiets, aber diese Vielfältigkeit der Kreisverwaltung habe ich in meiner gesamten Ausbildung weiterhin auch so wahrgenommen. Die Bekämpfung der Schwarzarbeit richtet sich gegen meisterpflichtige Handwerksbetriebe, die keinen Meistertitel besitzen und so illegale Arbeit verrichten. Im Vordergrund stand hier das "Ermitteln". Ich durfte an Außendienstterminen teilnehmen und dort Personenkontrollen durchführen sowie Zeugenvernehmungen, Anhörungsschreiben und Bußgeldbescheide vorbereiten. Mein absolutes Highlight war die Teilnahme an einer Durchsuchung - also ich kann bestätigen, Verwaltung ist unheimlich spannend!

Sowohl im Personal- als auch im Hauptamt lernte ich dann den organisatorischen Verwaltungsbereich kennen. Im Rahmen der Ausbildungskampagne durfte ich beispielsweise auf Messen unterstützen und in Schulen Vorträge zu den einzelnen Studiengängen halten. Außerdem war es meine Aufgabe, die Einführungswoche für die neuen Auszubildenden zu organisieren und zu begleiten. Hier waren besonders kreative Ideen, Spontanität und das selbstständige Arbeiten gefragt.

Mein Fazit zur Praxis:

Meine Praxisphasen waren sehr facettenreich und überall traf ich auf nette und hilfsbereite Kolleginnen und Kollegen. Der regelmäßige Bürgerkontakt und letztendlich die Arbeit an sich hat mich sehr zufrieden gestellt, da die Aufgaben dem Allgemeinwohl auf kommunaler Ebene dienen und zum Funktionieren unserer Gesellschaft beitragen.

Gibt es weitere Highlights des Studiums?

Das Praxisprojekt - Mit zehn Studierenden von verschiedenen Behörden haben wir als Team innerhalb von neun Wochen ein Konzept zur mobilen Arbeit beim Kreis Paderborn ausgearbeitet. Es hat Spaß gemacht, kreative Umsetzungsideen einzubringen und die unter Berücksichtigung der rechtlichen, technischen und organisatorischen Grenzen gemeinsam zu reflektieren. Im Zuge dessen unternahmen wir einen Tagesausflug zur Stadt Aachen, was rückblickend allen positiv in Erinnerung geblieben und unser Teamzusammenarbeit bestärkt hat.

Neben diversen, anderen Veranstaltungen findet jährlich eine Weihnachtsfeier mit unserem Landrat und allen Auszubildenden statt, bei der wir die Möglichkeit hatten den Landrat näher kennenzulernen. Außerdem arbeiteten wir "Bachelor of Laws" Studierenden eine kommunalrechtliche Stellungnahme aus und besuchten darauffolgend gemeinsam mit dem Kreisdirektor Herrn Dr. Conradi den Landtag in Düsseldorf. Für uns Auszubildenden ist spürbar geworden, dass Wertschätzung in der Kreisverwaltung einen hohen Stellenwert hat und wir als zukünftige Nachwuchskräfte zunehmend eingebunden werden.

Die Entscheidung für ein duales Studium beim Kreis Paderborn war für mich der optimale Weg! Ich erlebe ein interessantes Studium mit hohem Praxisbezug und die Aussicht auf einen abwechslungsreichen Beruf in der öffentlichen Verwaltung. Ich kann es jedem nur empfehlen!

Stand: Juli 2020

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