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Pressemeldung vom 10.06.2011

Warnung vor dem Verzehr von Tomaten, Gurken und Blattsalat ist aufgehoben

EHEC-Infektionen auch im Kreis Paderborn rückläufig 

Kreis Paderborn (krpb). Die Warnung vor dem Verzehr von Tomaten, Gurken und Blattsalat ist aufgehoben. „Es sind die Sprossen“, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger, am vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz in Berlin. Das Robert-Koch-Institut (RKI), das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) halten weiterhin ihre Warnung vor dem Verzehr roher Sprossen aufrecht. Die Behörden betonen jedoch auch, dass der Ausbruch noch nicht vorbei sei. Die Einhaltung der Hygieneregeln werde deshalb nach wie vor besonders empfohlen.

„Ich bin sehr erleichtert“, erklärt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Georg Alles. Die Hinweise auf Sprossen hätten sich in den vergangen Tagen verdichtet und auch den Ermittlungen des Gesundheitsamtes einen Kick gegeben, so Alles. Die Paderborner Spuren führen zu einem Obst- und Gemüselieferanten im Kreis Paderborn, der Gastronomie und Caterer beliefert. Dieser Betrieb bezieht seine Waren wiederum von Händlern außerhalb des Kreisgebietes. Darunter ist auch ein Betrieb, der Sprossen aus Niedersachsen bezogen hat. „Wir können für Paderborn deshalb ausschließen, dass die Quelle bei den Supermarktketten oder den regionalen Erzeugern zu suchen ist“, so Alles weiter. Inzwischen könne schon über die Hälfte der 56 EHEC-Fälle im Kreis Paderborn auf eine Lieferbeziehung mit Sprossen zurück geführt werden. Theoretisch könnten jedoch noch all jene, die in der vergangenen Woche Sprossen gegessen hätten, krank werden, so der leitende Amtsarzt weiter. Das sei aber nicht mehr so wahrscheinlich, weil die Erkrankungsfälle bereits in der vergangenen Woche zurück gegangen seien, obwohl noch Sprossen verzehrt wurden. „Wir gehen davon aus, dass es vorwiegend Sprossen waren, die in der 18. Kalenderwoche (zwischen dem 1. und 7. Mai) verzehrt wurden“, so Alles. Die meisten Erkrankungen waren dem Gesundheitsamt zwischen dem 19. und 21. Mai gemeldet worden. Bei einer Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) von etwa einer Woche passe das zum Krankheitsgeschehen.

Die Fallzahlen gehen zurück, doch völlige Entwarnung gaben das Robert Koch-Institut sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung in der heutigen Pressekonferenz noch nicht. Die veränderten Verzehrsempfehlungen basieren auf Patienten- und Kochbefragungen. Dabei habe sich der Zusammenhang zwischen EHEC-Infektionen und einem niedersächsischen Gartenbaubetrieb, der vor allem Sprossen produziert, immer weiter erhärtet.

Das Robert-Koch-Institut ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention. Das Bundesinstitut für Risikobewertung ist für Verzehrsempfehlungen und Warnhinweise zuständig.

Zur Paderborner Bilanz: Im Kreis Paderborn wurde in 17 Fällen (11 Frauen, fünf Männer) im Alter zwischen 11 und 91 Jahren das gefährliche Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) diagnostiziert. Das HUS ist eine schwere, lebensbedrohliche Komplikation, die bei schweren Durchfallerkrankungen durch wenige, ganz bestimmte Erreger, vor allem durch EHEC, auftreten kann. Insgesamt sind im Kreisgebiet 58 Menschen (37 Frauen bzw. Mädchen, 21 Männer bzw. Jungen) im Alter von 5 bis 91 Jahren nachweislich an der durch die EHEC-Bakterien ausgelösten Infektion erkrankt, die vor allem Darm und Nieren zu schaffen macht. (Stand: 15. Juni, 8:05 Uhr).

Bislang mussten zwei Tote - eine 91-Jährige und eine 87-Jährige - beklagt werden. Beide litten an verschiedenen Grunderkrankungen.



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