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Pressemeldung vom 21.09.2011

Dieser Weg wird kein leichter sein: Tabuthemen „Sterben und Tod“ im Paderborner Kreishaus - Hospiz- und Palliativdienste informieren zum Welthospiztag über Hilfen für Betroffene und Angehörige

Kreis Paderborn (krpb). Schon mit der Geburt tragen wir den Keim des Todes in uns. Aber wer will das schon hören? Geschweige denn sich ernsthaft mit der Endlichkeit des eigenen Daseins auseinandersetzen? Sterben und Tod werden aus dem Alltag gedrängt. Bis sie kaum noch wahrnehmbar sind. Die Hospiz- und Palliativdienste im Kreis Paderborn wollen das mit einer Auftaktveranstaltung zum Welthospiztag am Donnerstag, 6. Oktober von 14 bis 16:30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Paderborner Kreishauses ändern. Mit Referaten und Informationsständen werden die Themen „Sterben und Tod“ dahin geholt, wohin sie gehören: Mitten ins Leben. Interessierte Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen.

Die Hospiz- und Palliativdienste helfen in jeder Phase. Kein Sterbender muss seinen letzten Weg allein gehen. Kein Angehöriger ist ohne Hilfe. Betroffene müssen diese Hilfen nur kennen und sie annehmen. Genau daran hapert es jedoch. Ziel der Veranstaltung ist es, „diese Angebote bekannter zu machen und gleichzeitig Bürgerinnen und Bürger zur Mitarbeit in der Hospiz- und Palliativarbeit zu ermutigen“, sagt Landrat Manfred Müller. Denn der unmittelbare Dienst am Nächsten könne auch eine Bereicherung für das eigene Leben sein. Die in den Hospiz- und Palliativdiensten engagierten Ehrenamtlichen werden umfassend geschult und „berichten immer wieder, dass sie aus den betroffenen Familien trotz des Leids auch für sich viel mitnehmen“, bekräftigt Christiane Kohlenberg-Hadaschik vom Ambulanten Hospizdienst St. Johannisstift in Paderborn.

Einlass ist am Donnerstag, 6. Oktober ab 14 Uhr im Großen Sitzungssaal des Paderborner Kreishauses in der Aldegreverstraße 10 – 14. Landrat Manfred Müller und Gerlinde Dingerkus von ALPHA Westfalen-Lippe (Ansprechstelle im Land NRW zur Palliativversorgung, Hospizarbeit u. Angehörigenbegleitung) werden die Besucher um 14:30 Uhr begrüßen. Im Anschluss wird Prof. Dr. Dr. med. Andreas-Stefan Lübbe über das Thema “Wann endet Palliativmedizin, wo beginnt die hospizliche Versorgung?“ referieren. Lübbe ist Chefarzt der Palliativstation der Karl-Hansen-Klinik und Ärztlicher Direktor des MZG Westfalen-Lippe. Gedanken über „Humor und Lebenssinn“ macht sich danach Christian Heeck, Kulturreferent des Universitätsklinikums Münster. Es folgt eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Gerlinde Dingerkus. Die Besucher erwartet auch ein interessantes Rahmenprogramm. Vorstellen werden sich die Paderborner Klinikclowns. Die Hospiz- und Palliativdienste informieren vor Ort. Der Kreis Paderborn ist mit einem Stand rund um die Themen Pflegeberatung, Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung vertreten.

Die Idee zur Durchführung einer eigenen Paderborner Auftaktveranstaltung für den Welthospiztag entstand im März 2010 bei einem Gespräch zwischen Landrat Manfred Müller, Gerlinde Dingerkus von ALPHA und Christiane Kohlenberg-Hadaschik vom Ambulanten Hospizdienst St. Johannisstift e.V. in Paderborn. Im Gespräch ergab sich sehr schnell, dass die wenigsten Menschen wissen, dass die Palliativversorgung nicht nur die letzte Phase des Sterbens meint sondern viel früher greift und umfassend hilft. „Ziel der Hospiz- und Palliativdienste ist es, dem Prozess des Sterbens und des Trauerns noch einmal eine neue Perspektive und Qualität zu erschließen“, sagt Müller. Diese Hilfen müssten bekannt gemacht werden und deshalb unterstütze er diese Veranstaltung auch mit personellen Ressourcen.

Hintergrund:

Hospiz bedeutet Herberge. Zurzeit des frühen Christentums und im Mittelalter waren Hospize Stätten, in denen Pilger und Reisende Unterkunft und Stärkung fanden sowie Kranke gepflegt wurden. Heute versteht man unter Hospiz die Herberge vor der letzten Lebensreise. Damit ist nicht nur ein Haus oder eine Institution, sondern vor allem ein Konzept gemeint. Dieses beruht auf dem Wissen, dass Menschen ohne Schmerzen, in Würde und nicht allein sterben möchten. Sie möchten die Chance haben, bestimmte Dinge noch zu Ende zu bringen, um dann wirklich loslassen zu können. Genau das hatte Cicely Saunders erkannt, eine englische Ärztin, die 1967 mit dem St. Christopher's Hospice in London das erste Haus für Sterbende eröffnete und kurz darauf auch einen ambulanten Dienst einrichtete, der sterbenskranke Menschen und ihre Angehörigen zu Hause versorgte. Von ihr stammt der bekannte Satz: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“.

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

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