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Pressemeldung vom 10.01.2011

Der Kreis Paderborn trauert um Joseph Köhler

Kreis Paderborn (krpb). Der Kreis Paderborn trauert um Joseph Köhler. Der frühere langjährige Landrat und Ehrenlandrat starb am vergangenen Sonntagmorgen. Er wurde 90 Jahre alt.

„Er ist einer der führenden Repräsentanten der Landkreise und exzellenter Botschafter des Kreises Paderborn. Mit ihm verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit, die bleibende Spuren hinterlassen hat – auch in den Herzen der Menschen, für deren Wohl er sich zeitlebens eingesetzt hat. Wenn die Menschen an den Kreis Paderborn dachten, dachten sie auch an Joseph Köhler“.

Mit diesen Worten würdigt Landrat Manfred Müller die Verdienste des Verstorbenen. Er war „ein unermüdlicher Arbeiter und glänzender Vertretung unseres Kreises zugleich“, so Müller. Als Landrat, Landtagsabgeordneter und Präsident des Deutschen Landkreistages habe das „Paderborner Urgestein“ über Jahrzehnte nicht nur die politische Landschaft des Kreises Paderborn entscheidend geprägt sondern kommunale Themen auch auf Landes- und Bundesebene mit Kompetenz und Vehemenz vertreten.

Die Fortentwicklung der Infrastruktur wie den Ausbau des Autobahn- und Straßennetzes, die Begründung und den Ausbau des Paderborner Regionalflughafens ebenso wie die Entwicklung des Schienenverkehrs trieb er mit voran. Auch die zukunftsweisende Schaffung einer zentralen Abfalldeponie ist in seiner Amtszeit vollzogen worden. Die Gründung des Wasserverbandes und die Förderung des Grundsatzprojektes „Schwerpunktkrankenhaus“, die Errichtung der Kreisfeuerwehrzentrale, der Neubau des Berufsschulzentrums und weiterer Berufsschulen, die Errichtung des Polizeigebäudes in der Riemekestraße und die Umstrukturierung des Kreismuseums Wewelsburg sind weitere Meilensteine seiner langjährigen Arbeit. „Er ist der Integrator des Kreises Paderborn, dem es gelungen ist, durch seine vermittelnde und ausgleichende Art in den fast 30 Jahren seiner Amtszeit zwei große Umbrüche in den Strukturen des Landes zu bewältigen. Als Präsident des Landkreistages NRW und im Besonderen als Präsident des Deutschen Landkreistages hat er einen eigenen Anteil am Gelingen der Wiedervereinigung“, so Müller.

Joseph Köhler war am 19.Oktober 1964 vom Paderborner Kreistag zum Landrat gewählt worden war. Nahezu 30 Jahre füllte er dieses Amt aus, von 1966 bis 1985 war er Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. Als Präsident des Deutschen Landkreistages von 1984 bis 1992 und als Vorsitzender des Landkreistages Nordrhein-Westfalen von 1972 bis 1993 war er geschätzter und gefragter Repräsentant des Paderborner Landes. Zahlreiche Auszeichnungen spiegeln die hohe Wertschätzung, die Joseph Köhler entgegengebracht wurde. So ist er Ehrenlandrat des Kreises Paderborn, Ehrenmitglied des Landkreistages Nordrhein-Westfalen und des Deutschen Landkreistages. Am 13. Dezember 1989 wurde ihm das Große Bundeserdienstkreuz mit Stern verliehen. Er ist zudem Träger des Komtur-Kreuzes des Silvesterordens.

In den fast 30 Jahren seiner Amtzeit gab es zwei große Umbrüche in den Strukturen des Landes, hier habe sich seine vermittelnde und ausgleichende Art bewährt. Als im Zuge der Kommunalreform aus den Landkreisen Büren und Paderborn der Kreis Paderborn entstand, war eine Persönlichkeit von Nöten, die den Menschen diese neue Ordnung als ihre Heimat nahe bringen konnte. „Das ist ihm wunderbar gelungen“, so Müller.

Als Präsident des Landkreistages NW und des Deutschen Landkreistages leistete er seinen Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung. Im Mai 1990 fanden in den neuen Bundesländern die ersten freien Kommunalwahlen statt. Der Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung konnte nur mit Unterstützung der Städte, Gemeinden und Kreise der alten Bundesländer geleistet werden. Der Kreis Paderborn wurde zuständig für die Beratung des Landkreises Zossen. Die im Januar 1990 unterzeichnete Partnerschaftsurkunde trägt die Unterschrift von Joseph Köhler. Die Verbundenheit zwischen den Partnern besteht auch nach der 1993 im Land Brandenburg durchgeführten Gebietsreform zum neugebildeten Landkreis Teltow-Fläming weiter fort. Die bereits in den 60iger Jahren entstandenen partnerschaftlichen Beziehungen des Kreises Paderborn mit Berlin-Tempelhof und die Patenschaft zu den Heimatkreisen Meseritz und Schwerin/Warthe hatte über die Jahre das Bewusstsein geschärft für die Lage der Menschen und die politische Situation hinter der Mauer. Hier liegen die Anfänge für die erfolgreiche Integrationsarbeit mit den neuen Bundesländern in den 90iger Jahren, die Joseph Köhler an entscheidender Stelle maßgeblich mit voran getrieben hat.

Bis vor wenigen Wochen noch war der langjährige Ehrenlandrat, der ein gern gesehener und hoch geachteter Gast bei vielen Veranstaltungen in der Region war, noch als Mitrepräsentant des Kreises unterwegs.

Der Kreis Paderborn möchte allen Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit gegeben, ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen und ihrem langjährigen Landrat und Ehrenlandrat Joseph Köhler die letzte Ehre zu erweisen. Ab dem morgigen Dienstag, 11. Januar, liegt im Foyer des Paderborner Kreishauses in der Aldegreverstraße 10 – 14 ein Kondolenzbuch aus. Der Kreis Paderborn ehrt Joseph Köhler am kommenden Freitag, 14. Januar um 11:30 Uhr mit einem offiziellen Trauerakt im Großen Sitzungssaal des Paderborner Kreishauses. Es sprechen neben Landrat Manfred Müller der Präsident des Landtags in Nordrhein-Westfalen, Eckhard Uhlenberg, sowie der Präsident des Landkreistags NRW, Thomas Kubendorff, zugleich Mitglied des Präsidiums des Deutschen Landkreistags.

 

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