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Pressemeldung vom 14.06.2011

Der blutigste Krieg der Menschheitsgeschichte Der renommierte Freiburger Historiker Wolfram Wette spricht am 17. Juni in Wewelsburg über den deutschen Überfall auf die Sowjetunion vor 70 Jahren

Kreis Paderborn (krpb). 30 Millionen Tote Slawen in der Sowjetunion – das war die schreckliche Zielsetzung der SS für den deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Angekündigt hatte diese Zahl der „Reichsführer SS“, Heinrich Himmler, bei einem Treffen hochrangiger SS-Offiziere in der Wewelsburg, wenige Tage vor Kriegsbeginn.

Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann der blutigste Krieg der Menschheitsgeschichte. Einen großen Anteil an der Erforschung und Aufarbeitung dieser beispiellosen Auseinandersetzung hat der Freiburger Historiker Wolfram Wette. Am Freitag, den 17. Juni, spricht der Historiker ab 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg über Verlauf und zentrale Charakteristika des deutsch-sowjetischen Kriegs. IIm Anschluss an seinen Vortrag wird Wette die Fragen interessierter Zuhörer beantworten. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos.

Wolfram Wette – langjähriger Mitarbeiter des militärhistorischen Forschungsamtes und Professor an der Universität Freiburg – ist einer jener Historiker, die seit den 1980er Jahren dazu beigetragen haben, das weit verbreitete Bild eines „Krieges wie jeder andere auch“ und die daraus resultierende Legende einer „sauberen“ Wehrmacht zu korrigieren. Heute ist wissenschaftlich vielfach belegt, dass das „Unternehmen Barbarossa“ – so der deutsche Deckname für den Angriff – von politischer und militärischer Seite als rassenideologischer Vernichtungskrieg geplant war. Der ideologische Erzfeind des Nationalsozialismus, der vermeintliche „jüdische Bolschewismus“, sollte zerschlagen und „Lebensraum im Osten“ erobert werden. Millionen Slawen wurden ermordet, vertrieben oder versklavt. Wehrmacht, SS und zivile Einrichtungen gingen hierbei eine verhängnisvolle Arbeitsteilung ein.Referent

In diesem Krieg erreichte das nationalsozialistische Deutschland seine größte räumliche Ausdehnung, verübte seine schlimmsten Verbrechen und ging letztlich in einer beispiellosen Orgie der Gewalt unter. Die Sowjetunion stand dabei kurz vor ihrem Zusammenbruch, kämpfte rücksichtslos – auch gegenüber eigenen Soldaten und Zivilbevölkerung – gegen den Angreifer und stieg letztlich zur Weltmacht auf. Fatalerweise hat sich Himmlers Wewelsburger Prophezeiung von 30 Millionen Toten nahezu erfüllt.

Heute, 70 Jahre nach Beginn des deutschen Angriffs, wird die Zahl der Zeitzeugen immer geringer. Wie wird heute an diesen Krieg erinnert, in Deutschland wie in Russland? Gibt es eine gemeinsame Sicht? Der Vortrag von Wolfram Wette in Wewelsburg wird sich auch diesen Fragen widmen.

Bildunterzeile:


Foto „Timm Sylvia Prof. Wolfram Wette“: Der Freiburger Historiker Wolfram Wette ( Foto: Sylvia Timm, Badische Zeitung)


Kurzvita des Referenten:


Prof. Dr. Wolfram Wette:

- Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie

- Promotion 1971 in München

- Habilitation 1991 in Freiburg i. Br.

- von 1971 bis 1995 Historiker im Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Freiburg i. Br.

- seit 1998 apl. Professor für Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.

- Ehrenprofessor der russischen Universität Lipezk

- Mitbegründer und mehrfach Sprecher des Arbeitskreises Historische Friedensforschung (AHF)

- Mitherausgeber der Reihe "Geschichte und Frieden" und des Jahrbuchs „Frieden und Krieg. Beiträge zur Historischen Friedensforschung“. Spezialgebiete: Militärgeschichte und Historische Friedensforschung. Publizistische Tätigkeit für diverse Tageszeitungen.

 

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