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Pressemeldung vom 03.03.2011

Gefahr für den fliegenden Edelstein

Kreis Paderborn erinnert an Leinenzwang für Hunde in Naturschutzgebieten


Kreis Paderborn (krpb). Sonnschein und blauer Himmel machen Lust auf frische Luft. Erste Kraniche aus dem Süden haben das Paderborner Land bereits überflogen. Ihr Ziel sind die in den nördlicheren Breiten liegenden Brutgebiete. Der Frühling ist in Sicht. Für die Natur und viele Vogelarten startet in diesen Tagen eine kritische Phase. Die Brutpflege und Aufzucht beginnt. Spaziergänger, die abseits der Wege unterwegs sind und frei laufende Hunde gefährden den sensiblen Kreislauf. Der Kreis Paderborn appelliert auch in diesem Jahr insbesondere an die Besucher von Naturschutzgebieten, sich rücksichtsvoll gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt zu verhalten und erinnert an die wichtigsten Bestimmungen: In Naturschutzgebieten dürfen Wege nicht verlassen werden. Für Hunde besteht dort eine generelle Anleinpflicht. „Diese Einschränkungen mindern für den Menschen nicht die Freude an der erwachenden Natur, sind aber für die Tierwelt, die in Naturschutzgebieten oftmals ihre letzten Rückzugs- und Lebensräume in einer ansonsten intensiv genutzten Landschaft haben, überlebenswichtig“, sagt dazu Sighild Hillebrand vom Umweltamt des Kreises Paderborn. Zuwiderhandlungen gegen entsprechende Verbote stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Ärgerlich und teuer dazu sind Sachbeschädigungen an Informations- und Schutzgebietstafeln, die vor allem auch die Wanderer nerven, weil nichts mehr erkennbar ist.

Die ersten Zugvögel, die im Kreis Paderborn brüten, wie die Kiebitze, treffen in den kommenden Tagen und Wochen nach und nach ein und besetzen ihre Brutreviere. Das gleiche gilt für jene Vogelarten, die als so genannte Standvögel den Winter in Paderborner Gefilden verbracht haben. Dazu zählt z.B. der zum „Vogel des Jahres 2009“ gekürte Eisvogel. „Er wird wegen seiner Farbenpracht und Schönheit gerne auch als fliegender Edelstein bezeichnet“, erklärt Hillebrand. Im Naturschutzgebiet „Lippeniederung zwischen Bad Lippspringe und Mastbruch“ findet er naturnahe Gewässer mit sauberem Wasser und Kleinfischen als Nahrung sowie natürliche Ufer-Steilwände, in denen er seine Brutröhren anlegen kann. Er scheint dort also alles zu haben, was er benötigt um gut überleben zu können. Aber trotzdem gehört er immer noch zu den gefährdeten Arten in diesem Gebiet.

Schwer zu schaffen machen dem Eisvogel jene Spaziergänger, die abseits der Wege unterwegs sind und freilaufende Hunde, die in der Lippeniederung auch schon mal versuchen, die Brutröhren des Eisvogels aufzugraben. „Der Eisvogel ist wegen der hohen Verluste im Winter und der generell hohen Sterblichkeit der Jungvögel innerhalb des ersten Lebensjahres darauf angewiesen, in einer Brutsaison besonders viele Nachkommen in mehreren Bruten hintereinander aufzuziehen, um den Bestand zu erhalten“, erläutert Hillebrand. Ein Bruterfolg zur Arterhaltung ist aber auch entscheidend für die Vogelarten, die nur eine einzige Jahresbrut durchführen. Dabei sind Kiebitz und Großer Brachvogel besonders gefährdet, weil sie ihre Nester auf dem Boden anlegen und von stöbernden Hunden entdeckt werden können. Wird das Gelege aufgrund von Störungen in der Brutzeit aufgegeben, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Vogelpaar in diesem Jahr überhaupt keine Jungen aufzieht. Eine weitere Gefahr sind Katzen. Denn die jagen gerne Vögel und klettern auf Bäume, um Nester auszunehmen. Katzenbesitzer sollten daher ebenfalls darauf achten, dass sich ihre Tiere zum Schutz der Vögel nicht in Naturschutzgebieten aufhalten.

Weitere Informationen beim Kreis Paderborn unter 05251-308807.

 

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33102 Paderborn

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