Mit multimedialem Begleiter durch die neue Dauerausstellung der Wewelsburg - Kreismuseum Wewelsburg führt per Videoguide in die Vergangenheit

Kreis Paderborn (krpb). Besucher des Kreismuseums Wewelsburg können sich ab sofort mit einem so genannten Videoguide in deutscher, englischer, spanischer, französischer und russischer Sprache durch die neue zeitgeschichtliche Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ im ehemaligen Wachgebäude der Wewelsburg führen lassen. Das kleine Gerät in der Größe eines Mobiltelefons verfügt zudem über ein Zusatzprogramm, das den Rundgang in einem vereinfachten Deutsch erklärt.

Mit diesem Angebot reagiert das Kreismuseum auf steigende Besucherzahlen und -gruppen. „Das positive Echo der internationalen Presse über die Eröffnung der neuen Erinnerungs- und Gedenkstätte im April 2010 hat uns auch vermehrt ausländische Besucher gebracht, worüber wir natürlich sehr erfreut sind“, sagt Kreisdirektor Heinz Köhler. Der mehrsprachige digitale Museumsführer soll demnächst zusätzlich auch Niederländern einen Besuch in ihrer Muttersprache ermöglichen.

Mit der einprogrammierten „Deutsch-light-Version“ beschreitet das Kreismuseum Wewelsburg Neuland. „Wir sind damit einer der weniger Museen in Deutschland, das eine Version speziell für Besucherinnen und Besucher mit Migrationshintergrund oder Lerneinschränkungen anbietet“, erklärt die Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg, Kirsten John-Stucke. Auf Fremdwörter wird in dieser Version so gut wie möglich verzichtet. Die komplexe Geschichte wird in klaren und einfachen Sätzen erzählt. Mit diesem neuen Angebot können Besucher ab sofort auch unabhängig von öffentlichen Führungen jederzeit ihren persönlich geführten Rundgang starten.

Auch besonders jungen Menschen komme man mit diesem Angebot entgegen, weiß Markus Blanchebarbe von der Firma Eyled aus Saarbrücken. Gemeinsam mit dem Kreismuseum und der Firma Studio Bauer aus Dresden erstellte er das neue Programm. Jugendliche folgen dem multimedialen Video-Führer pro Station in der Ausstellung oftmals nur ca. 40 bis 80 Sekunden. „Genau darum sind unsere Hör-Beiträge nur maximal zwei Minuten lang“, erläutert John-Stucke.

An über 40 Stationen ist das kleine Symbol des Kopfhörers ab sofort zu erkennen. Das Zeichen für einen Hör-Beitrag während des Rundgangs. So können Einzelbesucher ihre Schwerpunkte selbst setzen. Zudem untermalen historische und aktuelle Fotos auf dem Display das Gehörte.

Der Videoguide wird durch Berühren des Bildschirms bedient. Die Benutzung ist denkbar einfach durch eine klare Menüführung. Erhältlich ist das kleine Gerät gegen Abgabe eines Pfands im Foyer der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg.

Bildunterzeile:

Mit dem Videoguide auf eine Reise in die Vergangenheit - (v.l.n.r.) Hendrik Fahrenwald, Katrin Renkwitz und Dominik Weiß, Studenten aus Bielefeld und Paderborn, testeten bei ihrem Rundgang spontan den neuen Video-Guide