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Pressemeldung vom 15.06.2012

Historiker Robert Gerwarth referiert am Mittwoch, 20. Juni, 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg über Leben und Wirken des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich

Virtuos und mörderisch, die rechte Hand Himmlers, das „Gesicht des Bösen“, der Nachfolger Hitlers, ein jüdischer SS-Mann… - zahlreiche Darstellungen und Legenden rankten sich um Reinhard Heydrich. Eine wissenschaftlich seriöse Biographie über den Chef des Reichssicherheitshauptamtes und des Sicherheitsdienstes (SD) lag jedoch bis vor kurzem nicht vor. Der junge Historiker Robert Gerwarth hat mit seiner überzeugenden Darstellung von Heydrichs Leben und Wirken diese Lücke gefüllt. Am Mittwoch, den 20. Juni beleuchtet Gerwarth ab 19 Uhr im Burgsaal des Kreismuseums Wewelsburg die zahlreichen Facetten des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich. Der Eintritt ist frei.

Wer war der Mann, der auf der berüchtigten „Wannseekonferenz“ im Januar 1942 den Vorsitz inne hatte, eben jener Konferenz, bei der die Ermordung der europäischen Juden koordiniert wurde? Wie wurde aus dem musikalisch begabten Jungen, der täglichen Geigenunterricht erhielt und Zeit seines Lebens eine Leidenschaft für die Musik der Romantik bewahrte, einer der meist gefürchtesten Männer Europas? Gerwarth beschränkt sich nicht darauf, eine reine Lebensbeschreibung von Heydrich abzuliefern. Er verknüpft Lebens-, Milieu- und Strukturgeschichte. Dabei gelingt es ihm, zahlreiche Legenden und Mythen um Heydrichs Person zu entkräften – etwa die hartnäckige Ansicht, Heydrich habe jüdische Vorfahren gehabt.

Außergewöhnlich an Heydrichs Lebensgeschichte ist auch, dass er – immerhin der Exekutor von Hitlers und Himmlers mörderischen Rasseutopien – zunächst gar keine größeren politischen Ambitionen, geschweige denn rassistische Ansichten pflegte. Erst die Bekanntschaft mit seiner späteren Frau, Lina von Osten, einer überzeugten Nationalsozialistin und glühenden Antisemitin, prägte Heydrichs Weltsicht nachhaltig. Vor 70 Jahren fand Heydrichs Leben ein Ende: Tschechoslowakische Widerstandskämpfer verletzten ihn bei einem Attentat in Prag so schwer, dass er Anfang Juni 1942 starb.

Robert Gerwarth, Jahrgang 1976, ist Professor für Moderne Geschichte am University College in Dublin, Irland. In seiner Biographie gelingt es Gerwarth, den Weg Heydrichs vom unehrenhaft aus der deutschen Marine entlassenen Offizier zu einem der mächtigsten Männer im „Dritten Reich“ akribisch, detailliert und zugleich flüssig lesbar nachzuzeichnen.

Das Kreismuseum Wewelsburg ist am 20. Juni bis zum Vortragsbeginn um 19 Uhr geöffnet.


 

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