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Pressemeldung vom 12.06.2012

Gesunde Lehrer - gesunde Schule: Regionale Schulberatungsstelle legt neues Fortbildungsangebot vor - Anmeldungen bis zum 30. Juni möglich -

Kreis Paderborn (krpb). Leistungsunterschiede in der Klasse, komplexe Lehrpläne, hoher Zeitdruck, schwierige Schüler, anspruchsvolle Eltern und Schulleiter, die immer mehr Managementaufgaben übernehmen: Die Anforderungen an den Lehrerberuf sind gewaltig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erreichte in 2009 nur etwa 40 Prozent der Lehrer die Pensionsgrenze von 65 Jahren. Einer durch die Krankenkasse DAK in Auftrag gegebenen und in 2010 veröffentlichten Studie zufolge können sich weniger als die Hälfte von 1300 befragten Lehrkräften zwischen 24 und 65 Jahren vorstellen, bis zur gesetzlich vorgeschriebenen Pensionsgrenze arbeiten zu können. „Das sind Zahlen, die alarmieren“, sagt dazu der Leiter der Psychologischen Beratungsstelle für Schule, Jugend und Familie des Kreises Paderborn, Dr. Walter Kowalczyk. Unter dem Motto „Gesunde Lehrer – gesunde Schule“ hat die Regionale Schulberatungsstelle deshalb gleich zwei Angebote in ihr neues Fortbildungsprogramm aufgenommen, die helfen, den Stress in der Schule besser bewältigen zu können.

Im Kurs „Stress lass nach…Berufliche Belastungen in den Griff bekommen“ werden auch das Arbeits- und Zeitmanagement sowie die schulischen Rahmenbedingungen in den Blick genommen. Ein spezieller Arbeitskreis für Schulleitungen und Lehrerräte beschäftigt sich mit einem gesunden Arbeitsklima.

Die Rollenanforderungen an Lehrkräfte seien vielfältig und „erscheinen manchmal auch im Widerspruch zueinander: Sie sollen lehren, bewerten, beraten, begleiten und erziehen“, sagt der leitende Schulpsychologe. Lehrer zu sein bedeute deshalb immer auch, Beziehungsarbeit zu leisten. Die soziale Interaktion und Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern, Eltern, aber auch mit dem Kollegium und der Schulleitung entscheide darüber, wie erfolgreich letztlich ein Lehrer sei. Zahlreiche Untersuchungen zeigten, dass gerade der kommunikative Aspekt sowohl Chancen als auch Risiken in sich berge. „Gelingende Kommunikation und Zusammenarbeit dienen als Chance und können Belastungen kompensieren“, betont Kowalczyk. Umgekehrt heiße das dann auch, dass misslingende Kommunikation immer mehr zur Belastung werde.

Die soziale Isolation im Lehrerberuf durch geschlossene Klassentüren sei ein weiteres Manko. Kollegialer Austausch und professionelles Feedback über die unterrichtliche Arbeit kämen oft zu kurz. „Aber gerade gegenseitige Hilfe und Unterstützung, gemeinsame Werte und Regeln sowie eine mitarbeiterorientierte Führung gelten erwiesenermaßen als gesundheitsförderlich“, bekräftigt Kowalczyk.

All das findet sich dann auch in weiteren Lehrerfortbildungsangeboten der Regionalen Schulberatungsstelle, z.B. im Rahmen des Angebots zur „Effektiven Klassenführung“, in der die Klassenlehrkräfte qualifiziert werden, um Möglichkeiten der positiven Gestaltung der Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften theoretisch zu reflektieren, praktisch zu erproben und auszuwerten. Auch die Angebote „Supervision“ und „Schulische Krisenteams“ unterstreicht die Bedeutung der kollegialen Zusammenarbeit.

„Erfolge im Lesen und Schreiben sichern - Diagnostik und Förderung bei Lese-Rechtschreibschwierigkeiten“ wird schulformübergreifend angeboten und dient der Stärkung der pädagogischen Umgangsweise bei Schülerinnen und Schülern, die sich mit dem Rechtschreiben und/oder dem Lesen schwer tun. Ein Angebot richtet sich an Kindergärten mit dem Titel „Erzieherinnen als Berater“. 

 

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33102 Paderborn

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