Pressemeldung vom 11.09.2012

Radeln auf neuen Wegen: Schülerinnen und Schüler ab sofort sicherer in Borchen unterwegs - Neue Radfahr- und Schutzstreifen entlang der sanierten Kreisstraße 20 in Borchen offiziell durch Landrat und Bürgermeister für den Verkehr frei gegeben -

Kreis Paderborn (krpb). Die Schülerinnen und Schüler an der Altenauschule in Borchen sind ab sofort sicherer auf dem Fahrrad unterwegs: Neue Radfahr- und Schutzstreifen entlang der Kreisstraße 20 in Borchen zwischen den beiden Kreisverkehren weisen Autofahrern und Radfahrern ihr „Territorium“ zu. Das neue Konzept, umgesetzt im Rahmen der Sanierung der Kreisstraße 20, basiert auf aktuellen Ergebnissen der Unfallforschung. „Danach passieren innerhalb von Ortschaften weniger Unfälle, wenn Radfahrer gut sichtbar für den Autofahrer auf der Fahrbahn unterwegs sind“, erläutert Landrat Manfred Müller. Gemeinsam mit Borchens Bürgermeister Reiner Allerdissen machte er sich ein Bild vor Ort. „Gut angelegt: Die Radfahr- und Schutzstreifen sorgen für mehr Sicherheit und klare Verkehrsführung“, so ihr Fazit.

Radfahrstreifen und Schutzstreifen bieten gleich mehrere Vorteile: Die Autofahrer haben die Zweiräder „immer auf dem Schirm“, weil sie mit auf der Straße fahren. Wer als Radfahrer abseits der Straße auf Geh-oder Radwegen fährt, wird besonders an Kreuzungen, Einmündungen und unübersichtlichen Grundstückszufahrten oft beim Abbiegen übersehen. Radfahrer sind zudem weniger häufiger in der falschen Richtung, also links der Fahrbahn unterwegs. Genau diese „Geisterfahrer“ verursachen überdurchschnittlich viele Unfälle, weil Autofahrer an Einmündungen nicht mit ihnen rechnen. Radfahrer wiederum kommen schneller voran, weil sie an wartenden Autos, z.B. an Ampeln oder bei kleineren Staus, bequemer und sicherer vorbei fahren können. Auch Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern werden vermieden, weil Markierungen und Piktogramme auf der Fahrbahn ganz klar signalisieren: Das hier ist die Spur für Radfahrer.

Landrat und Bürgermeister betonten, dass die besten Maßnahmen jedoch nur greifen könnten, wenn alle Verkehrsteilnehmer sich an die Regeln halten. „Radfahrstreifen und Schutzstreifen müssen erst noch „ankommen“, meint Kreisstraßenbauamtsleiter Helmut Sprink.

Schutzstreifen wie jetzt in Borchen auf der Kreisstraße 20 sind Teil der Fahrbahn und durch eine dünne, unterbrochene Linie getrennt und durch Fahrrad-Piktogramme gekennzeichnet. Radfahrer müssen diese Schutzstreifen aufgrund des allgemeinen Rechtsfahrgebots benutzen. Autos dürfen auf diesen Streifen nicht parken und ihn nur ausnahmsweise, z.B. bei Begegnungsvorgängen, befahren.

Radfahrstreifen sind von der Fahrbahn durch eine dicke, durchgezogene Linie getrennt und ebenfalls mit Piktogrammen markiert. Erkennbar sind die Radfahrstreifen auch an dem klassischen Verkehrszeichen mit einem abgebildeten weißen Fahrrad auf blauem Grund. Bereits das Schild signalisiert: Hier gilt Benutzungspflicht für Radfahrer. Für alle anderen Verkehrsteilnehmer ist dieser Radfahrstreifen tabu. Autos dürfen somit darauf nicht fahren, halten oder parken. Fußgänger nutzen den Gehweg. In Borchen wurde auf der südlichen Seite der Kreisstraße - zwischen den vorhandenen Kreisverkehren – in gleichem Zug der 2 m breite Gehweg für Fußgänger erneuert.

Mitglieder des Rad-Treffs Borchen haben die neuen Streifen entlang der K 20 bereits ausprobiert. „Genauso müsse Radwegeplanung sein“, lobten Christa und Norbert Lages, die spontan zur Verkehrsfreigabe vorbeischauten.

Die Kosten für den Ausbau der Kreisstraße und die Herstellung der Radfahr- und Schutzstreifen belaufen sich auf rund 530.000 €.

Weitere Informationen zur Radfahrsicherheit im Kreis Paderborn unter www.radfahrsicherheit-paderborn.de.