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13. Dezember 2016

Selbständigkeit und Unabhängigkeit durch Fahrradfahren

Kommunales Integrationszentrum bietet Fahrradkurse für geflüchtete Frauen an

Lernen Fahrradfahren: Aeat Mohammad Amin, Carmen Goldbeck (Verkehrswacht Gütersloh), Shahira Ali, Nauroza Osman, Johanna Leifeld (Kommunales Integrationszentrum Kreis Paderborn), Bose Husse, Christina Wilmes (Ehrenamtsinitiative „Team Tudorf“), Amal Al Hamoud, Wafaa Abboud, Masouda Shujai, Wolfgang Koch (Verkehrswacht Gütersloh), Sahereh Rezai, Norbert Fischer (Verkehrswacht Gütersloh), Zainam Shujai. Es fehlt: Fatima Meraz. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Julian Sprenger). 
Lernen Fahrradfahren: Aeat Mohammad Amin, Carmen Goldbeck (Verkehrswacht Gütersloh), Shahira Ali, Nauroza Osman, Johanna Leifeld (Kommunales Integrationszentrum Kreis Paderborn), Bose Husse, Christina Wilmes (Ehrenamtsinitiative „Team Tudorf“), Amal Al Hamoud, Wafaa Abboud, Masouda Shujai, Wolfgang Koch (Verkehrswacht Gütersloh), Sahereh Rezai, Norbert Fischer (Verkehrswacht Gütersloh), Zainam Shujai. Es fehlt: Fatima Meraz. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Julian Sprenger).

Fatima Meraz steigt auf das Fahrrad und versucht die Balance zu halten. „Ganz schön wackelig“, sagt die junge Frau. Seit einem Jahr lebt die 28-Jährige Syrierin in Niederntudorf. Jetzt will sie mobiler werden und hat sich zum Fahrradkurs des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises Paderborn angemeldet. „Ich freue mich, dass ich Hilfe bekomme“, sagt Meraz. Hilfe bekommt die junge Frau auch von zwei Fahrradtrainern der Verkehrswacht Gütersloh, Wolfgang Koch und Carmen Goldbeck.

Die Idee zu dem Fahrradkurs für geflüchtete Frauen hatte Johanna Leifeld vom KI. Beim Weg durch die Stadt ist ihr aufgefallen, dass mehr geflüchtete Männer als Frauen Fahrradfahren. Ihre Recherche bestätigte die Beobachtung: In fast allen Ländern weltweit fahren Frauen seltener als Männer Rad. „In Deutschland ist das Fahrradfahren jedoch ein wichtiges Fortbewegungsmittel, denn es bedeutet Mobilität und damit auch soziale Teilhabe.“ Gerade in den ländlichen Regionen des Kreises Paderborn könne man mit dem Fahrrad gut und günstig von A nach B kommen.

Schnell konnte Leifeld Trainer aus dem Verein „Verkehrswacht Kreis Gütersloh“ für ihr Projekt gewinnen. Dort hat man schon Erfahrungen mit Radfahrkursen für Flüchtlinge. Den Kontakt zu den geflüchteten Frauen stellt sie über die Ehrenamtsinitiative „Team Tudorf“ mit Ansprechpersonin Christina Wilmes her.

Über drei Wochen verteilt üben zehn Frauen an sechs Nachmittagen das Fahrradfahren. Übungsfläche ist der Parkplatz vor dem Pfarrheim in Niederntudorf. „Es ist wichtig, erst einmal außerhalb des Verkehrs zu üben. Schon das Bremsen kann schwierig werden, wenn ein parkendes Auto im Weg steht“, sagt Leifeld. Im Pfarrheim selbst gibt es dann ergänzenden Theorieunterricht. Dabei besprechen die Trainer Koch und Goldbeck Verkehrs- und Verhaltensregeln mit den Frauen. Dazu gibt es einen Film auf Arabisch und Dari (Sprache in Afghanistan).

Das Schwierigste am Fahrradfahren sei für Meraz das Balancehalten. Um ein Gefühl für die Bewegung zu bekommen übt sie zunächst auf einem feststehenden Hometrainer und danach auf einem Cityroller. Bei ihren ersten Versuchen auf dem Fahrrad unterstützt sie Trainer Koch. Er hält die junge Frau am Gepäckträger fest und sie tritt in die Pedale. Nach mehreren Versuchen fährt Meraz schließlich selbstständig über den Parkplatz vor dem Pfarrheim. „Das ist toll“, sagt sie und dreht eine weitere Runde. Am Ende des Kurses nehmen Meraz und die anderen Teilnehmerinnen stolz ihr Radfahr-Zertifikat entgegen.

Auch Johanna Leifeld ist zufrieden. „Alle Frauen haben nicht nur Fahrradfahren gelernt, sondern haben auch Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gewonnen.“ Leifeld ist es wichtig, dass weitere Frauen von diesen Vorteilen profitieren. Daher wird das Kommunale Integrationszentrum in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Gütersloh und den Ehrenamtsinitiativen vor Ort im Frühjahr 2017 in allen zehn Städten und Gemeinden Fahrradkurse anbieten.

Für die geflüchteten Frauen in Niederntudorf werden noch Fahrräder gesucht. Wer ein verkehrssicheres und fahrtüchtiges Fahrrad in der Rahmengröße 24 oder 26 spenden möchte, kann sich bei Christina Wilmes (Leiterin der Ehrenamtsinitiative „Team Tudorf“) melden. Wilmes ist erreichbar per E-Mail unter christina.wilmes@web.de.

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