Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

14. November 2018

Sag mir wo die Heimat ist

Landrat Manfred Müller begrüßt Vorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland NRW, Dietmar Schulmeister, im Paderborner Kreishaus

Von links nach rechts: Dietmar Schulmeister,  NRW-Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR), Landrat Manfred Müller, Tatiana Wind, Mitglied des Vorstands Monolith e.V., Elena Kern, pädagogische Mitarbeiterin von Monolith e.V., Julius Bertram, Mitarbeiter von Rüdiger Scholz MdL, Beauftragter für Vertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten der CDU-Fraktion im Landtag NRW beim Treffen im Paderborner Kreishaus  (Foto: © Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Ulrike Sander) 
Von links nach rechts: Dietmar Schulmeister, NRW-Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR), Landrat Manfred Müller, Tatiana Wind, Mitglied des Vorstands Monolith e.V., Elena Kern, pädagogische Mitarbeiterin von Monolith e.V., Julius Bertram, Mitarbeiter von Rüdiger Scholz MdL, Beauftragter für Vertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten der CDU-Fraktion im Landtag NRW beim Treffen im Paderborner Kreishaus (Foto: © Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Ulrike Sander)

Jahrhundertelang lebten sie in deutschsprachigen Enklaven entlang der Wolga. Dann brach der zweite Weltkrieg aus. Die Deutschstämmigen wurden in der Sowjetunion aufgrund ihrer Herkunft unter Generalverdacht gestellt, diskriminiert und verfolgt, deportiert und zwangsumgesiedelt. Zunächst waren sie Vertriebene und Flüchtlinge. Später dann Aussiedler und zuletzt Spätaussiedler, die in das Land ihrer Vorfahren, nach Deutschland, gereist sind. Auf der Suche nach Heimat. Denn ihre Geschichte ist die der Rückkehr. Wie fühlt es sich an, als Deutscher unter Deutschen zu leben? Anfang der 90er Jahre riet das Bundesverwaltungsamt vielen Deutschen aus Russland, ihren Namen einzudeutschen. Aus Vladimir wurde Waldemar und aus Evgenij wurde Eugen. Was macht das mit einem Menschen? Steht der Name doch immer auch für Herkunft und Identität. Dietmar Schulmeister ist NRW-Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR). Der Verein vertritt die Interessen der Deutschen, die innerhalb der Länder der ehemaligen Sowjetunion vertrieben wurden und nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland übergesiedelt sind. Schulmeister möchte auch die Geschichte der rund 40.000 Deutschen aus Russland erzählen, die heute im Kreis Paderborn leben und hier ihre Heimat gefunden haben. Geplant sind erst einmal eine Ausstellung und Aktionswoche, mit Unterstützung des Vereins Monolith, „die für uns hier ein starker Partner vor Ort sind“, betont Schulmeister. Im Paderborner Kreishaus stieß er damit auf weit geöffnete Türen. Landrat Manfred Müller sagte seine Unterstützung zu. Müller betonte, dass die Deutschen aus Russland eine wechselvolle Geschichte erlebt und durchlebt hätten und längst angekommen und Teil der Gesellschaft seien. „Ich habe einen Riesenrespekt vor ihrer Lebensleistung“, so der Landrat.


Gut integriert, trotz Hindernisse

Vor allem jene, die Anfang der 90er Jahre nach Deutschland umsiedelten, gelten als gut integriert. Das heißt aber nicht, dass alles problemlos läuft. Manchmal gibt es Hindernisse bei der Anerkennung von Berufs- und Hochschulabschlüssen oder auch Probleme mit der Anerkennung von Rentenansprüchen. Bereits im Koalitionsvertrag haben CDU und FDP festgehalten, dass ihr Beitrag für den Aufbau und die Entwicklung des Landes besonders gewürdigt werden müsse. Die Erinnerung an Flucht, Vertreibung und Aussiedlung soll wachgehalten werden. Neben einer angemessenen Erinnerungskultur soll das Thema auch verstärkt im Schulunterricht behandelt werden. Gesehen wird auch, dass die Deutschen aus der Sowjetunion Kontakte zu ihren Herkunftsländern halten und damit als menschliche und sprachliche Brücke für mehr Völkerverständigung sorgen könnten. Gesucht werden deshalb der kulturelle Austausch und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Schulmeister will genau da ansetzen. Er betonte im Kreishaus, dass er in der Vereinigung zur Integration russlanddeutscher Aussiedler e.V. (VIRA), die als Verband der russlanddeutschen Vereine in Nordrhein-Westfalen fungiert, mitwirke. Die LmDR selbst sei im Kreis Paderborn in Büren und Bad Wünnenberg mit einer Kreisgruppe aktiv. Ziel sei es, Multiplikatoren in den Themen Identität, Medien und Partizipation zu schulen. Zusätzlich würden über 230 Module in den Vereinen vor Ort angeboten, um das bestehende Angebot zur politischen Bildung zu erweitern. Projektträger sind die Otto Benecke Stiftung e.V. und VIRA e. V.. Im ganz Ostwestfalen-Lippe sei der einzige Projektpartner Monolith e.V.. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der Verein Monolith e. V. engagiert sich seit 17 Jahren im Bereich der Integration von Zuwanderern im Kreis Paderborn. Ursprünglich von den Wohlfahrtsverbänden zur Eingliederung von Spätaussiedlern gegründet, hat sich der Verein im Laufe der Zeit mit seiner Arbeit und Erfahrung etabliert und seine Projekte und Maßnahmen auch auf andere Zuwanderergruppen ausgeweitet. Der Verein erhält Fördermittel vom Kreis Paderborn.

Mehr Infos hier unter www.netzwerk-monolith.de.

 
 
 

Kontakt

 
 
 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“