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23. September 2020

Kreis Paderborn trauert um Uwe Hoffmann

Gründer der Paderborner Tafel nach schwerer Krankheit verstorben

„Helfen und hinsehen“ war sein Lebensmotto:  Der Paderborner Tafel-Gründer Uwe Hoffmann (links im Bild) bei der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit  Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) im Paderborner Kreishaus 
„Helfen und hinsehen“ war sein Lebensmotto: Der Paderborner Tafel-Gründer Uwe Hoffmann (links im Bild) bei der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) im Paderborner Kreishaus
„Eine Idee braucht immer Macher, die sie verwirklichen. Uwe Hoffmann ist ein solcher Macher, der unserer Region ein Stück Mitmenschlichkeit beschert hat“:
Mit diesen Worten würdigte Landrat Manfred Müller noch im Oktober vergangenen Jahres das Lebenswerk des Gründers der Paderborner Tafel, Uwe Hoffmann. Im Paderborner Kreishaus hatte er das Bundesverdienstkreuz mit seinem für ihn so typisch leisen und warmen Lächeln entgegengenommen. Seine Freude über die hohe Auszeichnung war echt, von Herzen kommend, genau wie sein Engagement für jene, die es im Leben nicht so gut getroffen haben. „Hinsehen und helfen, das alles hat er schlicht gelebt. Eine Brücke zu bauen zwischen Überfluss und Mangel, Wohlstand und Armut, motivierte ihn zeitlebens“, würdigt Landrat Manfred Müller die Verdienste des Verstorbenen. Er war Herz und Seele der Paderborner Tafel, packte weiter mit an, auch als ihn seine schwere Erkrankung zunehmend zu schaffen machte. Anfang der Woche ist Uwe Hoffmann im Alter von 65 Jahren verstorben.

Uwe Hoffmann hat die Idee der Tafel überzeugt: Die einen spenden einwandfreie Nahrungsmittel, die ansonsten entsorgt würden. Die anderen holen sie ab und verteilen sie an Bedürftige. Er gründete im Sommer 2000 mit drei anderen die Tafel Paderborn unter dem Motto „Jeder gibt was er kann“. Zu Beginn ruhte fast die gesamte Verantwortung auf Hoffmanns Schultern: Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie Sponsoren mussten gefunden werden. Gleichzeitig kümmerte er sich um die notwendige Infrastruktur wie passende Räumlichkeiten, Kühlvorrichtungen und Fahrzeuge. Viel Mühe und Arbeit stecken im Aufbau des Vereins, die gesamte Infrastruktur musste mit der wachsenden Zahl an Bedürftigen über all die Jahre Schritt halten. Über 20 Jahre kümmerte er sich ehrenamtlich als Vorsitzender des Vereins um die Verteilung der Lebensmittel. Was mit zwei Helfern und einem geschenkten Fahrzeug begann, entwickelte sich immer mehr zu einer Anlaufstelle für die Ärmsten, die hier auch menschliche Wärme und Zuwendung finden. Nahezu 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen jeden Tag dafür, dass rund 3000 Kunden der Tafel für einen kleinen symbolischen Geldbetrag Lebensmittel kaufen können.

Hoffmann kooperierte auch mit der Bahnhofsmission und versorgte diese mit Lebensmitteln, die von dort aus an Bedürftige weitergegeben werden. Im Laufe der Jahre integrierte er innerhalb der Tafel eine Kleiderkammer, damit auch Kleidung und Haushaltstextilien günstig weitergegeben werden können. Beim „Runder Tisch der Armut“ war Hoffmann von Anfang an dabei. Hier arbeiten soziale Institutionen, Vereine und Verbände sowie Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche von Paderborn seit 2006 Hand in Hand, um Betroffenen umfassend zu helfen. 2016 erhielt er den Bürgerpreis der Paderborner Bürgerstiftung für sein Engagement für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.

Seit 2006 läuft die jährliche Weihnachtspäckchenaktion „Fröhliche Weihnachten für alle“, die letztlich eine Fortführung der Idee der Tafel ist. Gespendet werden können im Rahmen der Aktion haltbare Lebensmittel, kleine Überraschungen und Spielzeug für Kinder, die wenige Tage vor Weihnachten von Ehrenamtlichen verteilt werden. Hoffmanns einziger Wunsch zum Weihnachtsfest war stets, dass die Päckchen für andere reichen. Der Gedanke, jemanden mit leeren Händen nach Hause zu schicken, beunruhigte ihn jedes Jahr aufs Neue zutiefst. Bereits früh am Morgen ging er am Abgabetag kurz vor Weihnachten immer sichtlich nervös durch die Reihen mit den gespendeten Päckchen, die dann jedes Jahr reichten. Am Ende des Tages war es wieder da, dieses stille Lächeln, dieses Leuchten. „Mit seinem Tod verlieren wir einen Menschen, eine Persönlichkeit, der immer die Nöte der anderen im Blick hatte. In seinem Lebenswerk, der Tafel Paderborn, wird er weiterleben“, sagt Landrat Manfred Müller. Der Kreis Paderborn wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
 
 
 

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