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13. Juli 2021

60 Jahre Kreismusikschule: Anmeldezahlen übertrafen Erwartungen um das Dreifache

Jubiläumskonzert mit der Jungen Bläserphilharmonie NRW In der Stadthalle Delbrück am 11. September

60 Jahre und kein bisschen leise – die Kreismusikschule feiert Jubiläum, v.l. Heinz-Josef Struckmeier (Leiter der Kreismusikschule Paderborn), Landrat Christoph Rüther und der pädagogische Leiter der Kreismusikschule Eddi Kleinschnittger.   Bild: Kreis Paderborn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Meike Delang 
60 Jahre und kein bisschen leise – die Kreismusikschule feiert Jubiläum, v.l. Heinz-Josef Struckmeier (Leiter der Kreismusikschule Paderborn), Landrat Christoph Rüther und der pädagogische Leiter der Kreismusikschule Eddi Kleinschnittger. Bild: Kreis Paderborn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Meike Delang

1960 sprach das „Fräulein Kruse“, wie es in einem Aktenvermerk heißt, beim damaligen Bürener Oberkreisdirektor Werner Greve vor. Ihr Ziel: Die Gründung einer Jugendmusikschule im Kreis Büren. Bei ihm stieß die Musikpädagogin auf offene Ohren und bereits ein Jahr später, vor genau 60 Jahren, wurde die „Jugendmusikschule des Kreises Büren“ gegründet. Sie war wie so viele in der damaligen Zeit eine der ersten ihrer Art in Nordrhein-Westfalen.

Kalkuliert wurde anfangs mit etwa 200 Schülerinnen und Schülern für die drei Sing-, sechs Blockflöten- und fünf Klaviergruppen in Lichtenau angeboten wurden. Doch bereits im ersten Jahr übertrafen die Anmeldezahlen die Erwartungen um mehr als das Dreifache! 1964 wurden 656 Kinder und Jugendliche in 143 Gruppen von 34 Lehrkräften in 20 Schulorten unterrichtet. Bei dieser Erfolgsgeschichte war es kein Wunder, dass auch nach der Zusammenlegung der Kreise Büren und Paderborn 1975 die Kreismusikschule weiter fortbestand und ihr Angebot auch über die Grenzen des alten Kreises Büren ausweitete.

Eine „Investition für die Zukunft der Kinder und Schüler“ nannte Initiatorin Marita Kruse die Musikschule, deren Leiterin sie von 1961 bis 1967 war. Eine Aussage, die auch heute noch stimmt.

„Eine hohe Bildungsqualität ist ein wichtiges Fundament unserer Gesellschaft“, betont Landrat Christoph Rüther. Dazu gehöre nicht nur Mathe oder Grammatik, sondern auch die Musik. „Der Kreis steht zu seiner Verantwortung, gleiche Bildungschancen für alle zu gewähren und auch Schlüsselqualifikationen wie Kreativität, Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen nach Kräften zu fördern“, so Rüther.

Von Anfang an verfolgte die Kreismusikschule das Prinzip „der Lehrer kommt zum Schüler“ und nicht umgekehrt und ermöglicht bis heute so allen Interessierten, unabhängig vom Wohnort, ein Instrument zu erlernen oder die Gesangsstimme auszubilden. „Wir bieten heute Unterricht an 40 Standorten an. Im Rahmen von zahlreichen Schulkooperationsprojekten konnten in den letzten drei Jahren Kinder und Jugendliche aus nahezu 50 Schulklassen von einem Musikangebot profitieren“, erzählt Eddi Kleinschnittger, seit 1998 pädagogischer Leiter der Kreismusikschule. Einzig die Stadt Paderborn unterhält im Kreis eine eigene Musikschule. Mit vom Land NRW geförderten Projekten wie die Kulturstrolche oder JeKits (Jedem Kind ein Instrument) werden Grundschülerinnen und -schüler an die Welt der Musik herangeführt und können kostenlos ein Instrument ihrer Wahl erlernen. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Chorangebote, die in vielen Grundschulen des Kreises stattfinden, darunter auch das beliebte Projekt JEKISS (Jedem Kind Seine Stimme), bei dem jeweils die ganze Grundschule inklusive Lehrerkollegium teilnimmt. Für 24 unterschiedliche Instrumente bietet die Kreismusikschule Unterricht an: von der allseits beliebten Blockflöte über Blasinstrumente bis zur Ukulele. „Besonders im ländlichen Raum des Kreises Paderborn ergänzt die Musikschule den Unterricht für die zahlreichen Musikvereine, mit denen wir besonders auch in der Zeit nach Corona zusammenarbeiten möchten“, erläutert Heinz-Josef Struckmeier, Leiter der Musikschule seit 2012.

Das Angebot der musikalischen Bildung für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Paderborn ist ein freiwilliges Angebot des Kreises. Angesichts der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen kam es deswegen in den 60 Jahren ihres Bestehens immer wieder zu Diskussionen über die Finanzierung. Zum 50. Geburtstag der Kreismusikschule schrieb deshalb Volker Gerland, damaliger Leiter der Musikschule Dortmund und Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen in NRW, in seinem Grußwort den Politikern folgenden Satz ins Stammbuch: „Ich gratuliere Ihnen zu der Weitsicht, dass eine gut geführte Musikschule sich zwar nicht rechnet, aber sehr wohl bezahlt macht.“ Worte, die auf fruchtbaren Boden fielen: Im Juni 2018 hob der Kreistag einen Einstellungsstopp und den sogenannten Deckelungsbeschluss aus dem Jahr 2008 auf, der die Ausgaben der Kreismusikschule auf einen bestimmten Deckelungsbetrag begrenzte. „Dadurch konnten wir unsere Schülerzahlen von rund 900 im Jahr 2010 auf über 1.400 allen Alters erhöhen und die langen Wartelisten, die sich gebildet hatten, abbauen“, freut sich Kleinschnittger. Landrat Rüther bekräftigt: „Das unterstreicht deutlich, welche hohe Nachfrage es auch im sechsten Jahrzehnt des Bestehens der Kreismusikschule gibt. Dies ist für uns eine Freude und Verpflichtung zugleich, das Angebot und die hohe Qualität des Unterrichts auch über die nächsten Jahre zu erhalten.“


60 Jahre Kreismusikschule Paderborn
60 Jahre Kreismusikschule Paderborn

Das Jubiläumskonzert

Aus Anlass des 60jährigen Bestehens spielt die Junge Bläserphilharmonie NRW am 11. September um 18.00 Uhr in der Stadthalle Delbrück auf. „Eigentlich wollten wir in diesem Jahr mit vielen Veranstaltungen in den zahlreichen Unterrichtsorten mit Musik feiern“, erzählt Eddi Kleinschnittger. Aber die Pandemie hat den Planern einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir sind froh, dass einer der Hauptattraktionen des Jubiläumsjahres, nämlich das Konzert der Jungen Bläserphilharmonie, aufgrund der positiven Entwicklungen wie geplant stattfinden kann. Unser Wunsch ist es, im kommenden Jahr wenigstens einige unserer geplanten Jubiläumsaktionen nachholen zu können,“ so Kleinschnittger.

Das Ensemble präsentiert unter der Leitung von Timor Oliver Chadik, der am Abend auch durch das Programm führen wird, seine „British Stories“. Die Junge Bläserphilharmonie NRW mit Musikerinnen und Musikern zwischen 14 und 24 Jahren gilt als eine der besten jungen sinfonischen Blasorchester in ganz Europa und präsentiert ihr Können auf den Bühnen NRWs, deutschlandweit und auf internationalen Konzertreisen. Der Eintritt beträgt 18 Euro für Erwachsene, der ermäßigte Eintrittspreis von 8 Euro gilt für alle bis 14 Jahre. Karten sind erhältlich bei der Stadthalle Delbrück unter 05250 984141 oder online unter www.stadthalle-delbrueck.de. Das Orchester wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Landesmusikrat NRW. Träger des Ensembles ist der Verein zur Förderung von Landesjugendensembles. NRW e.V. „Die hoffentlich zahlreichen Besucher erwartet ein musikalischer Hochgenuss“, verspricht Kleinschnittger.

Logo der Kreismusikschule Paderborn


Das Programm:

Die Kreismusikschule freut sich, zusammen mit der Jungen Bläserphilharmonie NRW ein abwechslungsreiches und innovatives Programm präsentieren zu können: Percy Aldridge Grainger (1882 – 1961) war ein Meister im Umgang mit innovativen Formen und Rhythmen. Vieles, was im 20. Jahrhundert musikalisch entstand, nahm er vorweg. In genialer Orchestrierung vertonte er britische Folk Songs und hat dabei Musik geschaffen, die nicht nur leicht ins Ohr geht, sondern vor allem den klanglichen Reichtum eines sinfonischen Blasorchesters ausschöpft wie kaum eine andere. Sein Repertoire umfasst mehr als 150 Werke für Blasinstrumente - ein Füllhorn für Entdeckungen. Deshalb widmet die Junge Bläserphilharmonie NRW dem Komponisten in ihrem aktuellen Programm einen kompletten Konzertteil. Nicht minder neu ist eine Komposition des Posaunisten und Komponisten Tobias Schütte: Sein aktuelles Werk nimmt Bezug auf die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und kommt in diesem Projekt zur Uraufführung. Mit Philip Sparkes "Kentish Dances" und der „First Suite" von Gustav Holst präsentiert die Junge Bläserphilharmonie NRW noch zwei englische "Klassiker" für sinfonisches Blasorchester.

 
 
 
 

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