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06. März 2018

Wie Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung selbstbestimmt leben können

Workshop-Tag im Paderborner Kreishaus, Ergebnisse werden mit in die Regionalplanungskonferenz „Eingliederungshilfe – Wohnen“ im Juli genommen

4 Leute vor Efeuwand 
Workshop-Tag „Selbstbestimmt leben“ im Paderborner Keishaus: Uwe Litwiakow (Leiter des Kreisgesundheitsamtes), Dr. Constanze Kuhnert (Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreisgesundheitsamtes, stellvertretende Leiterin des Kreisgesundheitsamtes), Zehra Bavli (Psychiatrie-Koordinatorin des Kreisgesundheitsamtes), Vinzenz Heggen (stellvertretender Landrat) (Foto: Amt- für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

Wie will ich wohnen? Wie bestimme ich mit? Wie will ich meinen Tag gestalten? Was hat sich für mich bisher durch die Hilfe verändert? Mit diesen Fragen haben sich 32 Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung beim Workshop-Tag „Selbstbestimmt Leben“ im Paderborner Kreishaus beschäftigt.

Eingeladen wurden sie von Zehra Bavli aus dem Kreisgesundheitsamt. Sie ist Psychiatriekoordinatorin und schaut welche Angebote es für Menschen mit Behinderung gibt und welche noch fehlen. „Was fehlt und wo es Probleme gibt, wissen die Betroffenen selbst am besten. Daher ist es wichtig, sie zu Wort kommen zu lassen“, sagt Bavli. Dies geschehe auch vor dem Hintergrund des Bundesteilhabegesetzes, das sich in seiner neuesten Fassung für mehr Mitsprache der Betroffenen ausspricht.

Mesut Can vom Kompetenzzentrum „Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Detmold“ führte mit einem Vortrag in das Thema ein. „Selbstbestimmt leben bedeutet, selbst entscheiden zu können, der Kapitän in seinem Leben zu sein“, sagte Can. Dazu gehöre es auch, Alternativen zu akzeptieren. Beispielsweise, wenn jemand eine ebenerdige Dusche wünscht, aber einen Bade-Lifter bekommt. Selbstbestimmt leben bedeutet nach Can aber auch Partizipation – beispielsweise über politische Wahlen.

Can gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Methoden für ihre persönliche Zukunftsplanung mit an die Hand. Wichtig seien dabei Ziele und Wünsche aber auch Zwischenziele.

Nach dem Vortrag ging es zum praktischen Teil der Veranstaltung. In einem sogenannten World Café, einer Workshop-Methode, konnten die Teilnehmer an vier Thementischen über ihre Wünsche sprechen. Im Fokus standen dabei die Themen Wohnen, Mitbestimmung, Freizeit und Eingliederungshilfe.

Tisch mit Stiften und Papier 
© Amt- für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler
Tisch mit Stiften 
© Amt- für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler
 

„Ich würde gerne alleine wohnen, mit einer ambulanten Betreuung“, sagte eine Frau. Eine andere berichtete von ihrer Wohnsituation. „Ich habe ein eigenes Apartment mit 45 Quadratmetern. Wenn ich meine Ruhe will, mache ich einfach die Tür zu.“ Dieser Tenor ergab sich auch bei den anderen Befragten. Das Problem: Bezahlbarer Wohnraum.

Am Thementisch Freizeit wurde über ein Sozialticket für Bus und Bahn und die Kosten für Rollstuhl-Taxis diskutiert. Andere wünschten sich eine Urlausbegleitung oder eine Gruppe für gemeinsame Aktivitäten wie Kinobesuche.

Bei der Diskussion zum Thema Mitbestimmung wurde deutlich, dass eine unabhängige Beschwerdestelle fehlt und zum Thema Hilfen, dass mehr persönliche Assistenten und eine unabhängige Beratung gebraucht werden.

Die Anregungen aus dem World Café nimmt Bavli mit in die Regionalplanungskonferenz „Eingliederungshilfe – Wohnen“ Mitte Juli. Die Konferenz geht aus der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und dem Kreis Paderborn hervor. Ziel ist es, die Situation von Menschen mit Behinderung im Blick zu haben und stetig zu verbessern. Die Konferenz findet einmal im Jahr statt. Teilnehmer sind die lokalen Leistungsträger. Vorsitzender ist Dezernent Michael Beninde.

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