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19. September 2019

Klimaschutz: Fuhrpark des Kreises Paderborn komplett auf Elektro- und Hybridautos umgestellt

Gefahren wird nur mit Strom, der aus erneuerbaren Energien stammt.

Allgemeiner Fuhrpark nur noch mit Elektro- und Hybridfahrzeugen 
Landrat Manfred Müller und Dr. Claudia Beverungen ziehen ein erstes Fazit: Klimaschutzziel der Paderborner Kreisverwaltung im Bereich umweltfreundliche Mobilität ist erreicht, Fuhrpark des Kreises Paderborn für Dienstfahrten ist komplett auf Elektro- und Hybridautos umgestellt. Bildnachweis: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Meike Delang

„Mit dem Klimaschutz steht die Menschheit vor einer großen Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann“: Mit diesem Satz lud Landrat Manfred Müller im März 2011 interessierte Bürgerinnen und Bürger bei einer Auftaktveranstaltung im Berufskolleg Schloß Neuhaus dazu ein, bei der Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes für den Kreis Paderborn mitzuwirken. Diverse Veranstaltungen und Workshops folgten. Gemeinsam mit vielen Akteuren gelang es bereits im Dezember 2011, das integrierte Klimaschutzkonzept mit konkreten Zielen, Projekten und Zeitschienen auf den Weg zu bringen. Ganz oben auf der Aufgabenliste der Paderborner Kreisverwaltung stand die Förderung der E-Mobilität. „Uns war von Anfang an klar, dass wir hier mit gutem Beispiel vorangehen müssen und werden“, betont der Landrat. Ein erstes Ziel ist erreicht: Der Fuhrpark des Kreises Paderborn mit insgesamt elf Fahrzeugen für Dienstfahrten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist vollständig auf Elektro- und Hybridautos umgestellt. Gefahren wird nur mit Strom, der aus erneuerbaren Energien stammt.

Kreismitarbeiterinnen und -mitarbeiter  nutzen für Dienstfahrten Elektro- und Hybridfahrzeuge

Weitere Fahrzeuge des Kreises und des kreiseigenen Abfallentsorgungsbetriebes A. V. E. haben ebenfalls Elektro bzw. Hybridantrieb. Der Dienstwagen des Landrats und des Kreisdirektors sind seit Jahren umgestellt. „Wir haben anhand der Fahrtenbücher analysiert, dass der Großteil der Dienstfahrten Kurzstrecken innerhalb des Kreisgebiets sind. Ideale Einsatzvoraussetzungen für E-Autos!“, erläutert Dr. Claudia Beverungen, Leiterin des Amtes „Zentrale Dienste“ des Kreises Paderborn. In der Summe kommen pro Jahr rund 100.000 km zusammen. Um zu überprüfen, wie effektiv E-Autos im Dienst-Alltag eingesetzt werden können, nahm der Kreis an der Studie „Premium“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teil, die von der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wurde. 656 E- und Hybrid-Autos lieferten die Forscher an 60 Projektteilnehmer im ganzen Bundesgebiet und werteten den Energiebedarf, die Fahrzeugkosten sowie die Umweltauswirkungen im Realbetrieb aus. So auch für die Kreisverwaltung Paderborn.
2017 waren noch 46 Fahrzeuge des Kreises mit einem Dieselmotor ausgestattet. Heute sind es nur noch 25, am Ende dieses Jahres werden es nur noch 15 sein. Nach und nach wurde der Fuhrpark auch mit Hilfe von Fördergeldern auf die umweltfreundlichere Variante umgestellt. Bei den verbleibenden Diesel-Autos handelt es sich zumeist um Autos für besondere Aufgaben und spezieller Ausstattung wie Vermessungsfahrzeuge des Katasteramtes, die Fahrzeuge des Kreisstraßenbauamtes oder den Bücherbus, der die Kommunen Bad Wünnenberg, Büren, Delbrück, Lichtenau und Salzkotten mit Medien versorgt. Diese Fahrzeuge können aufgrund fehlender Alternativen noch nicht umgestellt werden.

Sechs „reine“ Elektroautos sind im Kreisgebiet mit dem blauen Logo und der stilisierten Wewelsburg unterwegs. Zusätzlich stehen den Mitarbeitenden auch fünf Hybrid-Fahrzeuge für ihre Dienstfahrten zu Verfügung. „Bis zu vier Dienstfahrten am Tag werden mit einem Auto erledigt und das im ganzen Kreisgebiet. Da reicht die Zeit zwischen den einzelnen Fahrten nicht aus, um die Batterien der Autos wieder genügend zu laden“, erklärt Dr. Beverungen den Einsatz der Hybrid-Variante.

Am besten für die Umwelt ist natürlich völlig ohne Benzin und Diesel und somit CO2-frei zu fahren: Für Fahrten innerhalb Paderborns und somit kurze Wege können drei E-Bikes und drei traditionelle Fahrräder genutzt werden.

Landrat Manfred Müller: „Damit wollen wir einen Beitrag leisten, die Feinstaubbelastung in der Innenstadt zu verringern und letztlich Fahrverbote für Paderborn zu vermeiden".

Der Landrat selbst fährt, wann immer es geht, mit dem Fahrrad zu Terminen innerhalb der Stadt. Kreismitarbeiter nutzen bereits seit Jahren für längere Dienstfahrten vorrangig Bus und Bahn.

„Uns ist bewusst, dass auch Hybrid-Autos CO2 ausstoßen und ihre Herstellung die Umwelt belastet“, bekräftigt Beverungen. Aber ihre Bilanz falle im Vergleich wesentlich klimafreundlicher aus. Rund 47 Gramm CO2 stößt ein Hybrid pro Kilometer aus, bei einem Diesel sind es 120 Gramm und bei einem Benziner 104 Gramm. Beim durchschnittlichen Kilometerverbrauch des Kreises Paderborn macht das einen Unterschied von 110 Tonnen CO2 im Jahr aus.

Seit Mai 2019 läuft die Auswertung der bislang umgesetzten Ziele und Projekte des im Dezember 2011 auf den Weg gebrachten Klimaschutzkonzeptes des Kreises Paderborn, dessen Fortschreibung vom Paderborner Kreistag im Dezember 2018 beschlossen worden war. Der Kreis will zudem zukünftig, wo immer möglich, auf den Dächern und an den Fassaden seiner Gebäude Photovoltaik einsetzen. Alte Kreisgebäude wurden umfassend saniert und gedämmt, bei Beleuchtung und IT-Technik wird auf stromsparende Modelle gesetzt. Auf dem im Bau befindlichen Erweiterungsbau werden demnächst 86 Photovoltaik-Module installiert.

Zwischenbilanz des in 2011 auf den Weg gebrachten Klimaschutzkonzept des Kreises Paderborn

Der Kreis investierte zudem in die Wärmedämmung seiner Berufskollegs, beispielsweise durch den Einbau neuer Fenster und konnte so den Erdgasverbrauch deutlich senken. Allein im Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg in Büren können 45,6 t an CO2 pro Jahr, im Gregor-Mendel-Berufskolleg, 35 t pro Jahr eingespart werden.
Seit 2015 läuft im Kreis Paderborn unter Federführung der Servicestelle Wirtschaft und des Umweltamtes der Paderborner Kreisverwaltung das Projekt ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik), das Unternehmen aufzeigt, wie sie Ressourcen einsparen und damit etwas für den Klimaschutz tun können und gleichzeitig ihr Betriebsergebnis verbessern. 28 Unternehmen beteiligten sich mit insgesamt 222 Projekten. Die beachtliche Bilanz: Allein diese Unternehmen sparen pro Jahr 26 t Abfall, verbrauchen 3,5 Millionen weniger an Kilowattstunden damit rund 4400 t weniger an CO2.

Nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima konnte die Energiewende nur mit Erneuerbaren Energien gelingen

Landrat Manfred Müller wird im November eine ausführliche Bilanz vorlegen, zog jedoch bereits in der jüngsten Kreistagssitzung ein erstes Fazit bzw. stellte die Ziele noch einmal vor: So soll das Bus- und Bahnangebot im ganzen Kreisgebiet ausgebaut werden. Im Zeitraum 2005 bis 2020 fließen 7,6 Millionen Euro in den Ausbau der Radwege. Der Eigenanteil des Kreises Paderborn liegt bei 3,8 Millionen Euro. Bis 2021 sind noch einmal 4,28 Millionen für die Sanierung und den Bau von Radwegen geplant. Nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima im März 2011 und der seitens der Bundesregierung eingeleiteten Energiewende war klar, „dass wir auf erneuerbare Energien setzen müssen“, betont der Landrat. Die derzeit 515 laufenden Windräder im Kreis Paderborn mit einer Leistung von 904 MW erzeugen 108 Prozent des eigenen Stromverbrauchs der Region. Biogasanlagen produzieren 169 Gigawattstunden, Photovoltaik 220 und geothermischen Anlagen 69 Gigawattstunden. Unterm Strich beträgt die CO2-Einsparung durch erneuerbare Energien 1,44 Millionen t pro Jahr. Beachtlich ist auch die Bilanz im Naturschutz: 1999 waren 4.895 ha der Kreisfläche als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Derzeit sind es rund 12.056 ha. Im Mai startete der Kreis Paderborn seine Naturschutzkampagne „Der Kreis Paderborn blüht und summt“ gemeinsam mit der Naturschutzstiftung Senne und der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne. Ziel der Kampagne ist es, in den Dörfern und Städten im Kreisgebiet kleinere und größere Blumeninseln zu schaffen, die den Insekten ausreichend Nahrung bieten. Im Frühjahr hatte der Weltrat für Biodiversität gewarnt, dass eine Million Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben bedroht seien, mit verheerenden Folgen für den kleinen Planeten Erde. Die vom Landrat vorgestellten Ziele und Projekte sind in einer Präsentation nachzulesen.

In der jüngsten Kreistagssitzung gelang ein politischer Schulterschluss: Der Landrat und die Kreistagsfraktionen der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, dass bis spätestens 2030 Verwaltung, Eigenbetriebe und kreiseigene Gesellschaften des Kreises Paderborn Co²-neutral sind.



 
 
 
  • Klimaschutz im Kreis Paderborn

    Gemeinsam mit vielen Akteuren gelang es bereits im Dezember 2011, das integrierte Klimaschutzkonzept mit konkreten Zielen, Projekten und Zeitschienen auf den Weg zu bringen. Die von Landrat Manfred Müller in der jüngsten Kreistagssitzung vorgestellt Zahlen, Daten und Fakten sind in dieser Präsentation zusammengefügt.

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