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11. Oktober 2021

Symbolische Brücken über Länder und Kontinente:

Die „Schwarze Sonne“ und die Wewelsburg im internationalen Rechtsextremismus

Buchvorstellung „Mythos Wewelsburg“ und Vortrag von Dr. Thomas Pfeiffer am Donnerstag, 14. Oktober um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg

Die Wewelsburg bei Sonnenaufgang © Kreismuseum Wewelsburg 
Die Wewelsburg bei Sonnenaufgang © Kreismuseum Wewelsburg

Das Renaissance-Schloss Wewelsburg ist für viele Menschen ein geheimnisvoller Schauplatz, die „Gralsburg“ der SS, für manche auch ein energetisch besonders aufgeladener Platz. Doch die Wewelsburg war in der NS-Zeit kein mystischer Ort, sondern Teil des verbrecherischen Herrschaftssystems der SS.

Seit den 1950er Jahren ranken sich vielfältige Geschichten rund um das Schloss. Das als „Schwarze Sonne“ bezeichnete Bodenornament im Nordturm hat sich mittlerweile zu einem Erkennungszeichen der rechtsextremen Szene entwickelt.
Die zweite aktualisierte und erweiterte Auflage von 2021 des Buches „Mythos Wewelsburg. Fakten und Legenden“, zeigt die Spannbreite dieser Mythen und Legenden und durchleuchtet ihre Entstehung und Wirkung. Der Band ist in der Schriftenreihe des Kreismuseums Wewelsburg erschienen, mit Beiträgen von Frank Huismann, Kirsten John-Stucke, Eva Kingsepp, Dr. Thomas Pfeiffer und Daniela Siepe.

Die Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg, Kirsten John-Stucke, Dr. Diethard Sawicki vom Brill/Schöningh-Verlag und Dr. Thomas Pfeiffer stellen das Buch am Donnerstag, 14. Oktober, um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg vor. Im Anschluss referiert einer der Autoren, Dr. Thomas Pfeiffer, zum Thema, „Symbolische Brücken über Länder und Kontinente - Die „Schwarze Sonne“ und die Wewelsburg im internationalen Rechtsextremismus“.

Das zwölfspeichige Sonnenrad aus der Wewelsburg, die sogenannte Schwarze Sonne, ist nicht nur eines der häufigsten Symbole des Rechtsextremismus in Deutschland – sie stiftet auch internationale Verbindung. Das gilt vor allem in den offen rassistischen, zum Teil terroristischen und vielfach eng an den Nationalsozialismus angelehnten internationalen Netzwerken dieser Szenen. Die Bedeutung des Symbols passt sich dem Spektrum an, in dem es aufgegriffen wird: So ist die „Schwarze Sonne“ im Bekennerschreiben des Attentäters von Christchurch (Neuseeland) eng verzahnt mit den Diskursen des Ethnopluralismus und dem Verschwörungsmythos vom „Großen Austausch“. In internationalen rechtsextremistischen Kampfsport-Netzwerken ist sie mit heroischen Männlichkeitsposen verknüpft, Vorstellungen von Wehrhaftigkeit und militanter Einsatzbereitschaft. In der Musik des vermutlich österreichischen Neonazis hinter dem Pseudonym „Mr. Bond“, das der Attentäter von Halle in der Online-Inszenierung seiner Terrortat benutzte, verbindet sie sich mit esoterischen Mustern. Auf dem Cover eines Buches der französisch-griechischen Philosophin Savitri Devi ist das Zeichen in mythisch-religiöse Gedankenwelten eingebunden, in denen der Nationalsozialismus und Hitler selbst vergöttlicht werden. Der Vortrag nimmt die Verwendungen der „Schwarzen Sonne“ als ein Fallbeispiel der vielen Formen und der zunehmenden Verbindungen des internationalen Rechtsextremismus in den Blick.

Der Eintritt ist frei

Die Buchvorstellung und anschließende Lesung dauern rund zwei Stunden und sind geeignet für alle ab 16 Jahren. Der Eintritt ist frei. Für die Teilnahme ist ein offizieller 3G-Nachweis (geimpft, genesen oder getestet) erforderlich. Ein Test darf nicht älter als 48 Stunden sein.

 
 
 

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