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10. Juni 2020

Wo Erinnerungen ein Zuhause haben

Sonderausstellung des Kreismuseums mit 95 ausgewählten Objekten aus 95 Jahren bis Ende August im Burgsaal der Wewelsburg, Eintritt frei

Ein Kuratoren-Team des Kreismuseums erarbeitete die Jubiläumsausstellung „KMW 95 – Objekte des Kreismuseums Wewelsburg, die bis zum 30. August 2020 im Burgsaal der Wewelsburg, bei freiem Eintritt, zu sehen ist. V.l.n.r.: Museumsleiterin Kirsten John-Stucke, Erick Beck, Christopher Horstmann, Reinhard Fromme, Markus Moors, Jörg Piron und Cathrin Tegethoff.  (Foto: Luca Backhaus für das Kreismuseum Wewelsburg). 
Ein Kuratoren-Team des Kreismuseums erarbeitete die Jubiläumsausstellung „KMW 95 – Objekte des Kreismuseums Wewelsburg, die bis zum 30. August 2020 im Burgsaal der Wewelsburg, bei freiem Eintritt, zu sehen ist. V.l.n.r.: Museumsleiterin Kirsten John-Stucke, Erick Beck, Christopher Horstmann, Reinhard Fromme, Markus Moors, Jörg Piron und Cathrin Tegethoff. (Foto: Luca Backhaus für das Kreismuseum Wewelsburg).

Die Erinnerung ist immer auch ein Erinnern an die eigene Geschichte und an die Geschichte der Region: Das Kreismuseum Wewelsburg sammelt diese Erinnerungen in Form von Bildern und Alltagsgegenständen seit 95 Jahren und öffnet zu diesem Anlass sein Archiv. Präsentiert werden in der Ausstellung „KMW 95 – Objekte des Kreismuseums Wewelsburg 1925 – 2020“ ausgewählte und bislang nicht gezeigte Objekte, die zum Teil abenteuerliche und spannende, zum Teil besinnliche oder traurige Geschichten erzählen. „Wir freuen uns sehr, die Jubiläumsausstellung auch in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie präsentieren zu können“, betont Landrat Manfred Müller zur Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Sonntag. Kulturelle Angebote und kulturelle Bildung seien für eine lebendige und freie Gesellschaft wichtig. Deshalb danke er dem Projektteam der Wewelsburg, das durch seine Arbeit spannende Einblicke in das kulturelle Erbe der Region ermögliche. Zu sehen sind die 95 Objekte aus 95 Jahren bis Ende August im Burgsaal der Wewelsburg.

Am Anfang stand der Heimatgedanke, als 1925 das Heimatmuseum des damaligen Kreises Büren in der Wewelsburg eröffnet wurde. Die Sammlung umfasste zunächst vor allem bäuerliche Möbel wie Truhen, Handwerksgeräte und sakrale Skulpturen. Der Bestand wuchs über die Jahre und steht auch für die wechselvolle Geschichte eines Museums, in dessen Mittelpunkt die Geschichte des Paderborner Landes und des Schlosses Wewelsburg selbst steht. Heute befinden sich mehr als 30.000 Objekte im Magazin. Für die Jubiläumsausstellung wurden 95 Objekte ausgesucht, die ihre eigene Geschichte erzählen und auch die verschiedenen Phasen der Museumsgeschichte repräsentieren. So steht die Kastentruhe aus der Frühphase mit der Inventarnummer „KMW 1“ für die Museumsgründung 1925. Die kleine, unscheinbare Brennstoffkarte mit der Inventarnummer „KMW 20360“, die erst im vergangenen Jahr hinter einer Sockelleiste der ehemaligen Häftlingsbaracke gefunden wurde, verweist auf den neuen „Ge-Denk-Ort“ am ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers Niederhagen.
Ob Schreibmaschinen oder Schachspiele, Registrierkassen, Trocknerhauben oder ein Gehrock: Gezeigt werden Gegenstände aus der Alltagskultur, Handwerk und Handel in ihrem zeitlichen Kontext. Was hat eine Zuckerrübenrodegabel aus Altenbeken mit der Sklaverei und dem Zuckerrohranbau in der Karibik und Amerika zu tun? Was verbindet die Kinderschlittschuhe aus den 1950er Jahren mit „Eisbein und Sauerkraut“? Wie gelangte eine rot lackierte Eihandgranate in das weihnachtlich geschmückte Wohnzimmer der Nachkriegszeit? Und was schrieb Hermann Herwald seinen Kindern im Ersten Weltkrieg auf Birkenrinde? Antworten sind in der Ausstellung zu finden, die einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Sammlungsbereiche und Schwerpunkte des Kreismuseums bietet.

Museumsleiterin Kirsten John-Stucke knüpft an den ursprünglichen Heimatgedanken bei der Gründung des Kreismuseums an: Heimat sei da, wo man sich wohl fühle und seine Freunde habe. In einer Gesellschaft, die durch Migration geprägt sei, bedeute das auch, dass Heimat nichts Festes sei im Sinne von „hier kommt niemand rein“ sondern offen sei für alle. „Und das wollen wir auch in unserem Museum immer wieder darstellen“, bekräftigt John-Stucke.

Der Eintritt ist frei.
Eine Führung durch die Sonderausstellung (aktuell für max. 9 Personen) kann unter 02955 7622-0 gebucht werden.
Zusätzlich laden zwei Museumsabteilungen, das „Historische Museum des Hochstifts Paderborn“ und die „Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945“ zu einem Besuch zu den üblichen Öffnungszeiten ein:

Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr,
sowie am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

Der Eintritt in das Historischen Museum beträgt für Erwachsene 3 €, Kinder /Ermäßigt 1,50 €, Familienkarte 6 € und kostenlos mit einer Jahreskarte. Der Besuch der Erinnerungs- und Gedenkstätte ist immer kostenlos.

 
 
 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
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