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07. April 2016

Es war ein Wolf

- Erster Wolf seit 1804 im Kreis Paderborn, Tierhalter werden am 21. Mai beim Herdenschutztag über Schutzmaßnahmen informiert-

Das Tier, das den Verkehrsunfall am 30. März auf der Landstraße 776 in der Nähe von Oberntudorf verursacht hat, war ein Wolf. Dies teilt Landrat Manfred Müller am Donnerstagnachmittag (7. April) mit. Dies ist im Kreis Paderborn der erste Wolf seit dem Jahr 1804 und der sechste Wolfsnachweis im Bundesland NRW.

Nachdem der Unfall dem Kreis Paderborn gemeldet wurde, bat das Kreisumweltamt den zuständigen Wolfberater vom Regionalforstamt Hochstift Jan Preller um Unterstützung. Preller nahm am Unfallwagen Haarproben und schickte diese im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz an das Senckenberg Institut nach Frankfurt am Main. Das Senckenberg Institut ist das nationale Referenzlabor für den Wolf in Deutschland. Dort werden alle Genproben rund um den Wolf ausgewertet und archiviert.

Diese Haare konnte der Wolfsberater vom Regionalforstamt Hochstift Jan Preller am Unfallwagen auf der L 776 entnehmen. (Foto: Jan Preller) 
Diese Haare konnte der Wolfsberater vom Regionalforstamt Hochstift Jan Preller am Unfallwagen auf der L 776 entnehmen. (Foto: Jan Preller)

Auch in Delbrück-Boke und in Wewer wurden Tiere, die Anwohner für einen Wolf halten, gesehen. Müller hält es nicht für ausgeschlossen, dass es sich hierbei tatsächlich um einen Wolf handelt. „Wir haben nun den definitiven Nachweis, dass ein Wolf im Kreisgebiet gewesen ist“, sagte der Landrat.

Der Wolf gehört zur biologischen Vielfalt und der Mensch muss wieder lernen mit ihm zu leben. Angriffe von gesunden, freilebenden Wölfen auf Menschen sind in Europa extrem selten. Der Wolf ist ein scheues Tier und bei der Begegnung mit einem Menschen grundsätzlich auf Flucht aus. Nur selten bekommen Spaziergängerinnen und Spaziergänger den Wolf zu Gesicht. Sollte es dennoch dazu kommen, gibt das Landesumweltministerium folgende Verhaltensregeln:

• Nicht versuchen, Wölfe anzufassen oder zu füttern.
• Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben.
• Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.
• Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht und mit den Armen winkt


Zu den Schafsrissen in der Gemeinde Borchen gibt es noch keine Ergebnisse. Das Senckenberg Institut wertet derzeit DNA-Spuren aus. Diese Spuren hatte das Kreisveterinäramt genommen und zunächst an das Chemische Veterinäruntersuchungsamt nach Detmold zur Erstuntersuchung weiter geleitet.


Nachtrag vom 17. Mai 2016 - Pressemitteilung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW vom 13.5.2016

LANUV bestätigt erneuten Wolfs-Nachweis in NRW
9. Wolf seit 2009 in NRW durch genetischen Nachweis bestätigt

Durch genetische Untersuchungen von Proben, die an toten Schafen in der Gemeinde Borchen, Kreis Paderborn, am 30. März.2016 genommen wurden, konnte das Senckenberg-Forschungsinstitut in Gelnhausen/Hessen den Wolfs-Verdacht bestätigen. Damit handelt es sich seit 2009 um den neunten Nachweis eines einzelnen Wolfs in NRW.
Auf einer Weide bei Borchen wurden am Vormittag des 30.März zwei tote und ein verletztes Schaf aufgefunden. Vor Ort erfolgte die Dokumentation der Fundumstände durch den Förster und örtlich zuständigen Luchs- und Wolfsberater für den Kreis Paderborn. Die Tiere wurden anschließend im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe untersucht. Dort wurden Proben für weiterführende genetische Untersuchungen durch das Senckenberg-Forschungsinstitut in Gelnhausen/Hessen genommen.
Das Ergebnis der genetischen Untersuchung liegt inzwischen vor: Es konnte aufgrund der Kern-DNA Auswertung ein Wolf nachgewiesen werden. Der betroffene Tierhalter wurde vom LANUV über das Ergebnis der Analyse informiert.

Über LANUV: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen ist als Landesoberbehörde in den Fachgebieten Naturschutz, technischer Umweltschutz für Wasser, Boden und Luft sowie Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit tätig.

Weitere Informationen auf der Webseite des LANUV: www.lanuv.nrw.de.




Wie Tierhalter ihre Weidetiere vor dem Wolf schützen können, ist Thema des ersten
Herdenschutztages OWL am Samstag, 21. Mai. Von 11 bis 18 Uhr informieren der Schafzuchtverband, die Landwirtschaftskammer, der Nabu, und das Regionalforstamt im Waldinformationszentrum Hammerhof in Warburg-Scherfede.

 
 
 

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