18. Juni 2020

Pendler auf zwei Rädern: Radfahren wird schneller und sicherer

Zwischenstand des Projekts „Radnetz OWL“ im Ausschuss für Wirtschaft, Bau und Verkehr des Kreises Paderborn vorgestellt

Hier auf dem Foto hält Christoph Schön eine Karte mit dem Radwegenetz in der Hand, Landrat Manfred Müller, Radverkehrsplanerin Linda Noack und Amtsleitung des Kreisstraßenbauamtes Michael Rüngeler stehen neben ihren Fahrrädern. 
Christoph Schön hält die Karte mit dem geplanten Hauptroutennetz für Pendler, v.l. Landrat Manfred Müller, Radverkehrsplanerin Linda Noack und Michael Rüngeler. Bild: Kreis Paderborn, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Meike Delang
Man kann Radfahren, um die grüne Natur, das sonnige Wetter und die schöne Umgebung zu genießen. Immer mehr Zweirad-Liebhaber nutzen das Rad aber auch, um damit zur Arbeit oder zur Schule zu kommen. Für sie kommt es vor allem darauf an, schnell und sicher vom Start- zum Zielort zu kommen. Genau dies hat das Projekt „Radnetz OWL“ zum Ziel, das Teil der Regionale 2022 ist. Das erste Zwischenergebnis des Projekts wurde nun im Ausschuss für Wirtschaft, Bau und Verkehr des Kreises Paderborn vorgestellt.
„14 Prozent des Gesamtverkehrs im Kreis Paderborn wird bereits mit dem Rad bestritten. Das ist eine tolle Zahl, die wir aber noch weiter fördern und ausbauen wollen“, erklärt Landrat Manfred Müller.
Schließlich diene das Radfahren nicht nur dem Umweltschutz sondern auch der Gesundheitsförderung. Beim Projekt „Radnetz OWL“ wird der Fokus daraufgelegt, bevorzugte Pendlerrouten zwischen den Städten zu identifizieren und auszubauen. Das Besondere dabei: Das daraus entstehende Radwegenetz endet nicht an der Kreisgrenze, sondern erstreckt sich lückenlos und verkehrssicher über Paderborn in die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe und Minden-Lübbecke sowie die Stadt Bielefeld.
„Das war uns bei der Konzeption des Projektes sehr wichtig. Gerade in den Grenzbereichen wohnen und arbeiten die Menschen in verschiedenen Kreisen und dank E-Bikes oder die Möglichkeit, Fahrräder im ÖPNV zu transportieren, legen die Pendler längere Strecken mit dem Rad zurück“, so der Landrat.
Die OWL GmbH, die für die beteiligten Kreise das Projekt koordiniert, hat das Planungsbüro SHP Ingenieure aus Hannover beauftragt, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen und im ersten Schritt die Hauptrouten für das Pendlernetz zu planen. Dieser Hauptroutenplan wurde nun den Ausschussmitgliedern vorgestellt.
„Der Ausschuss unterstützt schon seit längerem den Ausbau der Radmobilität im Kreis. Deshalb freuen wir uns, dass der Kreis Paderborn beim Radnetz OWL vorangeht. Es handelt sich hier um ein einmaliges, innovatives Projekt in NRW mit überregionaler Bedeutung“, erklärt Ausschussvorsitzender Christoph Schön.

Im nächsten Schritt wird der Kreis mit den Städten und Gemeinden erarbeiten, auf welchen Straßen genau die Pendlerrouten geführt werden und welche Ausbauarbeiten dafür notwendig sind.

„Die Termine mit den Städten und Gemeinden stehen schon und wir hoffen auf große Unterstützung“, berichtet Michael Rüngeler, Leiter des Kreisstraßenbauamtes, in dessen Zuständigkeit der Ausbau der Radmobilität fällt.

Bis zum Herbst wird das Planungsbüro SHP Ingenieure eine Machbarkeitsstudie vorlegen, die nicht nur Hauptrouten analysiert, sondern darüber hinaus auch Handlungsempfehlungen gibt, wie der Radverkehr optimiert werden kann. Dazu zählen Serviceangebote wie Sharing-Systeme und Abstellanlagen oder verbesserte Übergange zum Öffentlichen Nahverkehr.

„Diese Pläne und Handlungsempfehlungen werden wir dann öffentlich vorstellen und diskutieren“, verspricht Michael Rüngeler, der auf rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger hofft.

Regionale 2022

Die Regionale 2022 ist ein Regionalentwicklungsprogramm, ein des Landes NRW, das in OWL umgesetzt wird. Die darin geförderten Projekte geben Antwort auf die Frage, wie wir in Zukunft leben, wohnen, arbeiten, uns fortbewegen und unsere Freizeit gestalten wollen. Dabei geht es um nachhaltige Siedlungs- und Raumentwicklung, um zukunftsweisende Mobilitätsangebote, die Entfernungen verkürzen, oder auch um innovative Wirtschafts- und Arbeitsformen im ländlichen Raum. Der Kreis Paderborn hat für den Regionale-Baustein Mobilität das Projekt des Radnetz OWL eingereicht und bewilligt bekommen. Kooperationspartner sind die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe und Minden-Lübbecke sowie die Stadt Bielefeld.