Die Geschichte der Jugendfestwoche

Ein altes Foto von 1953 auf dem viele Paare Volkstänze vor der zerstörten Wewelsburg aufführen. 
Festwoche 1953

Nach dem Zweiten Weltkrieg suchten die Politiker und die Bevölkerung in Deutschland Kontakte, Gespräche und Verständigungen mit anderen Völkern und Nationen. Zur Sonnenwendefeier 1948 trafen sich heimische und vertriebene Jugendliche auf der Wewelsburg unter der Leitung von Gregor Tomaschewski, um westfälisches und ostdeutsches Lied- und Tanzgut zu erlernen.So entstand der Ostdeutsch-Westfälische Sing- und Tanzkreis, der später umbenannt wurde in „Ostwestfälischer Volkstanzkreis Geseke-Salzkotten e.V.“. Gleichzeitig ist dies die Geburtsstunde der Internationalen Jugendfestwoche Wewelsburg. Die erste Festwoche fand im Juni 1954 statt, an der 67 ausländische und 120 deutsche Jugendliche teilnahmen. Das Zentrum der Aktivitäten war die Wewelsburg. Das Motto der ersten Festwoche lautete: „Die Jugend der Welt begegnet sich in Freundschaft“.

In den darauf folgenden Jahren entwickelte sich diese Begegnung junger Menschen dahingehend, dass zur VII. Festwoche 1967 der Begriff „Jugend“ in den Vordergrund gestellt wurde. Die Anzahl der Teilnehmer wuchs auf 480.

Zu dieser Zeit fanden die Veranstaltungen insbesondere in der Wewelsburg und deren direkter Nachbarschaft, wie z.B. der Almeinsel, der Burggräfte und der Dorfhalle statt. In der Folge wurde der Grundstein für das heutige Interorchester unter Harald Kieslich gelegt. Ein Tag mit einer Wanderung und sportlichen Wettkämpfen wurde veranstaltet.
Er entwickelte sich weiter bis zur heutigen Zeltstadt mit Spielen und Lagerfeuerromantik.

Die zerstörte Wewelsburg 1953 von der Almewiese unterhalb der Burg fotografiert. Viele Paare führen Volkstänze auf und sitzen zuschauend im Gras. 
Festwoche 1953 auf de Almewiese

Seit 1975 ist der Kreis Paderborn verantwortlicher Veranstalter der Internationalen Jugendfestwoche Wewelsburg. Geprägt wurden die Festwochen in den 70er und 80er Jahren durch Wilfried Reckmann. Mittlerweile war es gute Tradition, dass die Gäste in Familien aufgenommen wurden. Gemeinsame „Dorfabende“ förderten die internationale Völkerverständigung.

Zur Geschichte gehört auch, dass die Festwochenteilnehmer in der Wewelsburg verpflegt wurden. Ab 1979 fand der „Galaabend der Folklore“ in der neu errichteten PaderHalle statt – ein Höhepunkt der Jugendfestwoche.

Das Tanzen und Musizieren vor historischer Kulisse auf Gut Böddeken ist seit drei Jahrzehnten ein fester und wesentlicher Bestandteil der Festwoche. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Familie von Mallinckrodt. Verantwortlich für die musische Leitung der Festwochen sind seit 1993 Markus Smolin und Wolfgang Ehlert, der anlässlich der 30. Festwoche verabschiedet wurde. Zur 33. Internationalen Jugendfestwoche besteht das Team der musischen Leitung neben Markus Smolin nun aus Alexandra Bröckling und Dietmar Kellerhoff. Ein Festwochenteilnehmer aus Belgien sagte 1983: „Wenn alle Völker sich finden könnten, wie wir uns heute finden durch Tanz, Musik und Gesang, wäre Frieden keine Möglichkeit, sondern eine Selbstverständlichkeit“.